Farbratten - Tipps zur Anschaffung und Haltung
Farbratten entwickeln sich immer mehr zu beliebten Haustieren. Bei der Haltung ist aber einiges zu beachten, damit sich die putzigen Nager auch rundum wohl fühlen.Abstammung und ursprünglicher Lebensraum
Farbratten stammen nicht etwa von der Hausratte ab, sondern sind Nachkommen der Wanderratte, die in Asien (China) beheimatet war. Mit Schiffen sind die Wanderratten dann nach Europa und Amerika gelangt. Ursprünglich lebten sie in Familienverbänden gern an Böschungen in selbstgebauten Gang- und Tunnelsystemen. Mutationen z.B. Albinos, die sich entwickelten, fielen dem Menschen auf, wurden gefangen, zur Schau gestellt und weitergezüchtet. So entwickelten sich im Laufe der Zeit die heutigen Farbratten.
Farbratte (Bild: Farbratte © Matthias Krüttgen #3844788 Fotolia.de)
Vor der Anschaffung
Vor der Anschaffung von Farbratten sollte man sich (wie bei jedem Tier!) genau informieren und überlegen, ob man mit den Konsequenzen leben kann. Hierzu gibt es im Internet und in Fachbüchern jede Menge Informationen. Absolute Rattenanfänger unterschätzen oft die Ansprüche der intelligenten Tiere, und diese fristen dann entweder ein trauriges Dasein oder landen dann als Notfälle in den Tierheimen.
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Die wichtigsten Punkte im Überblick - Gruppenhaltung
Farbratten dürfen nie! einzeln gehalten werden. Es sind gut sozialisierte Rudeltiere und verkümmern alleine, auch wenn sich der Halter intensiv mit ihnen beschäftigt. Mindestens zwei, besser sind jedoch noch mehrere Tiere (gleichgeschlechtlich oder kastriert) sind hier ein muss. Das hat zur Folge, dass schon die Käfigwahl oftmals ein Problem darstellt, da es recht schwierig ist, geeignete Käfige für Farbratten im Handel zu bekommen, und der Platz in der Wohnung auch vorhanden sein muss.
Der richtige Käfig
Bei der Käfigwahl stellt sich das Problem, dass die im Handel erwerblichen Nagerkäfige schon meist zu klein sind. Für zwei Ratten sollte der Käfig mindestens eine Größe von 100x50x80 cm (LxBxH) haben. Je größer allerdings der Käfig, desto besser für die Tiere.
Für weniger Geld
In Rattenforen wird für 2 Farbratten der Hamsterkäfig Jumbo als günstige Alternative empfohlen. Allerdings muss hier noch nachgearbeitet werden, und eine durchgängige Ebene eingezogen werden. Maße: 100x53x120 Gitterabstand 1,2 cm. Bei Amazon ist dieser als Hasenkäfig aufgeführt. Vorsicht, es gibt zwei mit unterschiedlichen Gitterabständen. Achtung! Leider scheint es diesen Käfig bei Amazon nicht mehr zu geben. Dafür kann man aber schöne Alternativen finden.
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Wer handwerklich geschickt ist, sollte sich mal die Bauanleitungen für Rattenkäfige zu Gemüte führen. Hier entstehen aus Regalen oder Kleiderschränken wunderschöne Wohlfühlheime, die individuell angepasst werden können. Der Fantasie sind hierbei keinen Grenzen gesetzt.
Für mehr Geld
Wer die Möglichkeit hat, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, sollte gleich Ausschau nach Chinchilla- oder Vogelvolieren halten. Hier aber auch auf Gitterabstände achten. Für Farbratten sollten diese nicht größer als 1,5 cm sein. Doch auch hier muss oft nachgearbeitet werden, und mehrere Ebenen noch eingezogen werden.
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Der richtige Standort
Sehr wichtig ist auch der Standort des Käfigs. Er sollte weder zu nah an der Heizung noch in der Zugluft stehen. Die zahmen Gefährten erkälten sich leicht und sind relativ empfindlich auf der Lunge. Um möglichst viel von den bewegungsfreudigen und verspielten Tieren zu haben, sollte der Käfig sich dort befinden, wo man sich selber viel aufhält. So erhalten die Tiere auch den nötigen Familienanschluss, und werden leicht zahm. Täglicher Freilauf sollte für Farbratten selbstverständlich sein, deshalb ist auch noch auf eine rattensichere Umgebung zu achten (z.B. Stromkabel).
Inneneinrichtung
Zur Grundaustattung im Rattenkäfig gehören Schlafgelegenheiten in Form von Häuschen. Holzhäuser können mit Holzlack (Zertifiziert für Kinderspielzeug DIN EN 71/ Sabberlack) mehrmals lackiert werden. So sind sie besser zu reinigen und müssen nicht wegen Geruchsbildung bald wieder erneuert werden. Auch Plastikhäuschen eignen sich bedingt, es sollte aber darauf geachtet werden, dass nicht nur Plastikhäuser im Käfig sind, und, falls diese bevorzugt angenagt werden, doch eher auf Holz umzusteigen.
Selbstverständlich werden Futternäpfe (kippsicher) und Tränkeflaschen benötigt. Was vorne reinkommt, muss hinten wieder raus, darum empfielt es sich, eine Rattentoilette zu installieren. Dies kann z.B. eine einfache Plastikwanne mit klumpfreiem Katzenstreu, Holz- oder Strohpellets sein. Natürlich gibt es Luxusausführungen im Handel, die keine Wünsche offen lassen. Anfangs ist es vielleicht notwendig, die verstreuten Köttel einzusammeln und ins Klo zu legen, damit die Tiere wissen, wo sich das stille Örtchen befindet.
Röhren und Tunnel sollten in keinem Rattenkäfig fehlen. Ob Gras-, Weiden- oder Plastiktunnel spielt keine Rolle, allerdings sollte der Mindestdurchmesser für Farbratten 10 cm betragen. Um keine Parasiten einzuschleppen, wird bei Naturprodukten oft empfohlen, diese 2 Tage einzufrieren.
Zusätzlich sollte der Käfig allerlei Kletter- und Turnmöglichkeiten enthalten. Treppen, Wippen, Rampen, dicke Seile, Äste... Hier können vielerlei Dinge des Alltags verwendet werden. Sie werden sicher fündig.
Sehr beliebt bei den Farbratten sind auch kuschelige Hängematten für die Verschnaufpause zwischendurch. Aus Fleece sind diese besonders weich, und können leicht selbst hergestellt werden. Ein weiteres Highlight im Rattenkäfig stellt der Sputnik dar. Dieses Plastikhäuschen kann stehend oder (sehr beliebt) hängend verwendet werden.
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Einstreu
Herkömmliches Heimtiereinstreu ist für die Nager nicht zu empfehlen, da es zu sehr staubt. Sinnvoller ist, auf Hanf- oder Leinenstroh auszuweichen, oder nur mehrere Lagen Zeitungspapier zu verwenden.
Finger weg von...
Laufrädern, Hamsterwatte, Heu, Stroh, Futterraufen, Futterbällen, Joggingbällen, Graskugeln mit Drahtgeflecht, Geschirren für Ratten, parfümierter Einstreu, Käfigdeos, "Nagerspielzeug" aus Plastik oder Gummi. Diese Dinge sind zum Teil gefährlich oder gesundheitsschädlich, und haben im Rattenkäfig nichts zu suchen.
Bildquelle:
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(Kleine Vogelkunde - heimische Wintervögel erkennen)