Fehlender Blickkontakt erschwert Kommunikation und Sozialkontakt
Autistische Menschen können schwer Blickkontakt zu Personen aufbauen. Mangelnde Kontakte und Einschränkungen in der Wahrnehmung beeinflussen den Alltag.Störungen in der frühkindlichen Entwicklung durch mangelnden Augenkontakt
Autistische Säuglinge und Kleinkinder sind in ihrer Entwicklung auffällig, da ihnen ein wichtiges Instrument zur Bildung sozialer Interaktionen fehlt. Ein normaler Lernprozess mit Aktion und Reaktion der Mutter oder Pflegeperson kommt nicht zustande. Die verzögerte Sprachentwicklung und ein mangelndes Umgebungsbewusstsein des Kindes ist die Folge dieser Einschränkungen.
Ältere Kinder zeigen Probleme bei der Bildung von Freundschaften
Ältere Kinder zeigen deutliche Probleme bei der Integration in eine Gruppe und bei der Bildung von Freundschaften. Oft können sie nur schwer Kontakt zu anderen Kindern aufnehmen, meist ziehen sie sich vom sozialen Spiel zurück. Sie lernen vielleicht, andere Kinder in ihrem Umfeld zu tolerieren, aber zu wechselseitigem Spiel sind sie nicht oder nur sehr eingeschränkt fähig. Die extrem starke Bindung an die Eltern gibt ihnen den nötigen Schutz, Veränderungen zu verhindern und an Gewohntem festzuhalten. Ein Klammern an der Mutter und ein Verweigern anderer Kontakte zeigt sich häufig. Dabei verschafft die fordernde Beziehung eines autistischen Kindes zur Hauptbezugsperson dem Kind Sicherheit in seinen täglichen Abläufen.
Soziale Situationen werden verkannt und falsch eingeschätzt
Der fehlende Blickkontakt führt bei autistischen Kindern zu Falscheinschätzungen sozialer Situationen. Die daraus resultierenden Erfahrungen verunsichern sie noch mehr. Auch wenn sie sich vielleicht um Freundschaften bemühen, wird ihr ungeschicktes und unangepasstes Verhalten bei der Annäherung an Gleichaltrige meist zu Ablehnung und Hänseleien führen. Autistische Jugendliche erleben vor allem während und nach der Pubertät ein Dasein als Außenseiter und sind beliebte Ziele für Mobbing.
"Besondere Eltern" richtet sich konkret an Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Der Fokus dabei liegt auf den "besonderen Bedürfnissen" der Eltern. Denn wenn ein Kind...
Blickkontakt kann zu Störungen der Wahrnehmung führen
Im Erwachsenenalter kann für Autisten der direkte Blickkontakt zu anderen Personen leichter möglich sein, auch berichten viele über gute Erfahrungen mit einem speziellen Blickkontakttraining. Aber oft leidet bei einem Augenkontakt die Wahrnehmung mit allen Sinnen darunter. Autisten mit Asberger-Syndrom berichten über einen möglichen Blickkontakt, der ohne ein erkennbares Bild zu erzeugen stattfindet. Andere erzählen von einer geminderten Hörfähigkeit während eines Augenkontaktes. Möglicherweise ist die Ursache dafür eine Überreizung des autistischen Menschen oder eine Fehlinterpretation der optischen Eindrücke.
Wichtig für Schul- und Berufsbildung ist die Kenntnis über die Einschränkungen der autistischen Kinder
Besonders wichtig für die Bildungschancen autistischer Kinder und junger Erwachsener ist die Kenntnis und Rücksichtnahme der Erzieher, Lehrer und Ausbilder auf die individuellen Einschränkungen der Kinder und Jugendlichen. Nur in einer auf die autistischen Menschen ausgerichteten Lernumgebung und mit speziellen Lernmethoden kann eine optimale Aufnahme von Wissen erreicht werden. Reizüberflutungen stehen einer aktiven Lernsituation entgegen. Auslöser für eine Überreizung kann schon ein zu viel an Blickkontakt sein.
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Quellen: Dr.Brita Schirmer, "Elternleitfaden Autismus",TRIAS, ISBN 3-8304-3331-X
Ilona Roth, "The Autism Spectrum in the 21st Century" Part A, 2009, Latimer Trend and Company Ltd, Plymouth, The Open University
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Bildquelle:
von Loeper Literaturverlag, Karlsruhe
(Kleine Brötchen backen? Buchvorstellung)
von Loeper Literaturverlag, Karlsruhe
(Emil ständig unter Strom - eine Rezension)