Preiserhöhung nur über neue Sorten

Offensichtlich können die Marktführer in Deutschland nur über den Umweg der neuen Sorten in diesem hart umkämpften Marktsegment höhere Preise durchsetzen. Da gibt eine eine große Auswahl von Gemüse-Chips, Asia-Chips oder auch Bio-Chips.

Marktführer bei Kartoffelchips ist in Deutschland die Firma Intersnack aus Köln. Sie bedient 60 Prozent des Marktes.

Kartoffelchips selber herzustellen, ist der einzige Weg, die höheren Preise zu umgehen und gleichzeitig nicht auf die raffinierte Chipsherstellung in einem bestimmten Verhältnis von Fett und Kohlenhydraten durch die Industrie reinzufallen, die der Appetitanregung dient. Experten sprechen von der "Fressformel" der Industrie.

Stammen die Kartoffeln aus eigenem Anbau, schmecken sie dann noch einmal so lecker.

Kartoffelchips – wer hat's erfunden?

Nein, nicht die Schweizer, sondern ein Koch in den USA hat 1853 ungewollt und durch Zufall die Chips erfunden. Der Koch wollte aber keine kulinarische Besonderheit erfinden, sondern einen unzufriedenen Gast endlich ruhig stellen.

Der Eisenbahnmagnat Cornelius Vanderbilt ließ in einem Hotel in Saratoga Springs im US-Bundesstaat New York seine Bratkartoffeln immer wieder in die Küche zurückschicken, weil sie ihm zu dick geschnitten schienen. Um den Nörgler endlich loszuwerden, schnitt der Koch die Kartoffeln ganz dünn und frittierte sie, damit sie nicht mehr mit Messer und Gabel zu essen waren. Vanderbilt war begeistert und die Kartoffelchips waren erfunden.

Siegeszug der Kartoffelchips in Deutschland.

Irmgard von Opel, eine deutsche Springreiterin und Unternehmerin aus der Familie Opel, gründete nach einer USA-Reise 1962 das erste deutsche Kartoffelchips-Werk. Die Enkelin von Adam Opel gab ihren Chips den Namen "Chio-Chip". Später stieß noch das Kölner Zuckerunternehmen Pfeifer & Langen mit der Marke"Chipsfrisch". Wenige Jahre später schloß sich "Chips-Frisch" mit dem Münchner Knödelhersteller Pfanni zum neuen Unternehmen «funny-frisch» zusammen. Zusammen mit dem Knabberartikelhersteller "Wolf Bergstraße" war 1965 der Chips-Riese Intersnack geboren. Heute hat Intersnack in 22 europäischen Staaten Werke oder Niederlassungen und beschäftigt für einen Umsatz von einer Milliarde Umsatz rund 4000 Mitarbeiter. Wichtigstes Produkt sind die Kartoffelchips "Chipsfrisch ungarisch". Allein 130 Tonnen Paprikapulver werden in Deutschland pro Jahr bei Intersnack für das Würzen von Chips benötigt.

Wie in Deutschland die ungarische Geschmacksrichtung "der Renner" ist, präferrieren andere Länder andere Geschmacksrichtungen: In Östereich darf es etwas salziger sein, in Frankreich wird Senfgeschmack bevorzugt.

Industriell gefertigt Kartoffelchips enthalten viel Fett und erzeugen "Fresslust"

Kartoffelchips enthalten viel Fett und damit reichlich Kalorien; es sind rund 500 Kalorien in 100 Gramm Chips enthalten. Damit das dem Verbraucher nicht gleich ins Auge fällt, sind die Portionsangaben oft auf 30 Gramm oder ähnliche geringe Mengen bezogen. 30 Gramm Kartoffelchips sind aber nur wortwörtlich "eine Handvoll" Chips. Andererseits sind fettreiche Kartoffelchips nicht schädlich, wenn sie in Maßen und nur gelegentlich verzehrt werden.

Um den Verzehr anzukurbeln, werden Kartoffelchips in einem ganz bestimmten Verhältnis von Fett und Kohlenhydraten hergestellt. So wird der Appetit "heimlich" gesteigert. Man muss zulangen. Bestimmte Aromen und Gewürze steigern die Fresslust des Verbrauchers. Ein Salzzusatz wirkt sich auf das Belohnungssystem im Körper des Verbrauchers aus, der sich mit einigen Chips mehr "belohnt".

Selbst wenn Kartoffelchips "frei von künstlichen Geschmacksverstärkern" sind, sind dennoch in ihnen Hefeextrakte enthalten. Diese sind zwar nicht künstlich, sondern natürlich, haben aber die gleiche Wirkung wie Glutamat als Geschmacksverstärker.

Kartoffelchips schnell, einfach und fettfrei selbst herstellen

Ohne Schwierigkeit kann jedermann in 10 Minuten Kartoffelchips selber herstellen. Man benötigt für 4 Personen acht große festkochende Kartoffeln, edelsüßes Paprikapulver, Oregano getrocknet und etwas Salz. Für mehr oder weniger Personen muss nur die Zutatenliste geändert und die Zahl der Kartoffeln korrigiert werden.

Schneiden Sie die Kartoffel mit einem Hobel in sehr dünne Scheiben, so dünn, dass sie fast durchsichtig sind. Die Kartoffelscheiben vermengen Sie in einer großen Schale mit den Gewürzen. Ein Vermengen mit der bloßen Hand garantiert eine gute Verteilung der Gewürze auf den Kartoffelscheiben.

Sollte der Lebensmittelhändler Ihres Vertrauens Oregano und Paprikapulver nicht vorrätig haben, können Sie diese in einem türkischen Supermarkt sehr günstig kaufen. Sie heißen dort "Tatli Toz Biber" (Paprika edelsüß) und "Dag Kekik" (Oregano)

Den Backofen heizen Sie auf 150 Grad Umluft oder Heißluft vor, legen dann Backpapier auf zwei Bleche und belegen diese mit den gewürzten Kartoffelscheiben.

Die Backzeit dauert um die 18 Minuten. Hier noch ein Tipp: Beim ersten Versuch werden Sie merken, dass einige Scheiben auf dem einen Backblech schneller braun werden als andere. Das liegt an der direkten Wirkung der Heißluft. Beim nächsten Versuch werden Sie die Kartoffelscheiben aufgrund der ersten Ergebnisse etwas anders auf den Backblechen verteilen.

Nach dem Backvorgang können die nun fertigen Kartoffelchips in einer größeren Schale eventuell noch vorhandene Restfeuchtigkeit "abdampfen".

Mit anderen Gewürzen können Sie dieses Rezept nach Ihrem eigenen Geschmack abändern oder völlig verändern. Aber bedenken Sie: Sollten Sie flüssige Würze verwenden, verlängert sich sicherlich die Backzeit.

 

Wollen Sie auch Pommes Frites selber herstellen? Hier ist das Rezept.

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