Bei der Lollo kullerten in Wien die Tränen

Das Gloria Sextett ist heiß begehrt, wenn es um den musikalischen Rahmen von rauschenden Tanzbällen geht. Nicht ohne Grund zählt es zu den besten Tanzkapellen im deutschsprachigen Raum.Bereits im Grand Hotel sorgten die Musiker für Furore, als sie für Gina Lollobrigida die Titelmelodie aus dem Film "Der Pate" spielten und Trompeter Thomas Kolb ein herzzerreißendes Solo hinlegte. Die "Lollo" war so gerührt, dass die Tränen flossen und ihr Makeup erneuert werden musste, bevor sie von Richard Lugner zur Staatsoper gebracht werden konnte.

Empfang für Richard Lugner und die ...

Empfang für Richard Lugner und die "Lollo" vor der Wiener Staatsoper auf dem roten Teppich (Bild: Oliver Rösler)

Hohe Qualität und Spaß an der Musik

Die Qualität der Musik und der Spaß am gemeinsamen Spiel bilden eine ideale Symbiose. Alle sechs Musiker gehen einem alltäglichen Beruf nach und treten nur in ihrer Freizeit als Show- und Musikkapelle auf. "Für uns ist jeder Auftritt ein Event, denn wir machen Musik aus Freude und nicht, weil wir davon leben müssen", sagt Wolfgang Jäger. Der promovierte Jurist aus Rodgau leitet seit 1991 das Gloria Sextett, das 1946 in Kleinostheim bei Aschaffenburg gegründet wurde. Heute kommen allein vier Musiker aus dem Altlandkreis Obernburg (heute Landkreis Miltenberg). Die Verpflichtung, beim Wiener Opernball zu spielen, hat sich aus vielen Kontakten ergeben, die während der Auftritte bei großen Tanz-Events geknüpft wurden.

Jeden Donnerstag Musikprobe 

Die fünf Männer proben jeden Donnerstagabend im Keller von Hans Sam in Großwallstadt. Der 64-Jährige spielt seit 1979 beim Gloria Sextett mit und ist noch genauso begeistert dabei wie am ersten Tag. "Vielleicht heute sogar noch mehr", räumt er ein, denn er hat dem Berufsleben den Rücken gekehrt, befindet sich im wohl verdienten Ruhestand und hat nun deutlich mehr Zeit für sein Hobby. Mit gespielter Verblüffung stellen die Musiker fest, dass der 7. Februar 2013 auf einen Donnerstag fällt und sie gar nicht proben können, weil sie sich an diesem Tag in Wien befinden werden, um beim Wiener Opernball Musik zu machen.

Die Besetzung des Gloria Sextetts

Wenn das Gloria-Sextett musiziert, dann springt der Funke sofort aufs Publikum über. Es sind alles hoch qualifizierte Musiker, die mehrere Instrumente beherrschen und dazu auch noch gut singen können: Dr. Wolfgang Jäger (Rodgau), Saxophon, Klarinette, Keyboard, Gesang; Harald Baumeister (Röllfeld), Arrangeur, Keyboard, Akkordeon, Gesang; Marcus Becker (Mechenhard), Schlagzeug, Gesang, Thomas Kolb, (Röllfeld), Trompete, Gitarre, Gesang; Claudia Lindner (Heidelberg), Saxophon, Klavier, Geige, Gesang und Hans Sam (Großwallstadt), Gitarre, Bass, Trompete, Saxophon, Sologesang.

Die Geschichte einer traditionsreichen Musikkapelle

Die Musiker, die beim Wiener Opernball 2013 auftraten, sind logischerweise nicht identisch mit den Gründungsmitgliedern. Entstanden ist die Kapelle aus einer Initiative von jungen
Kleinostheimern, die zusammen schwungvolle Tanzmusik spielen wollten. Die Premiere der neu gegründeten "Gloria" Kapelle fand an Silvester 1946 in der Turnhalle in Kleinostheim statt. Aus der Big Band wurde 1962 ein Show-Sextett, das 1968 zum Gloria Reuter Sextett firmierte, benannt nach dem damaligen Leiter Alois Reuter. Im Jahr 1972 wurden die Musiker vom Untermain als Unterhaltungsband zu den olympischen Spielen nach München verpflichtet und waren im Jahr 1975 die musikalische Attraktion bei der Bundesgartenschau in Mannheim.

Alois Reuter gab die Leitung im Jahr 1991 an Dr. Wolfgang Jäger (damals Weiskirchen) ab. Harald Baumeister aus Trennfurt (heute Röllfeld) war von nun an Keyboarder und Arrangeur. Neben dem Sänger und Gitarristen Hans Sam aus Großwallstadt war er der zweite Musiker aus dem nördlichen Landkreis Miltenberg. Später kamen dann noch der Trompeter Thomas Kolb aus Röllfeld und der Schlagzeuger Marcus Becker – mit 40 Jahren der Jüngste der Gruppe - aus Mechenhard dazu. Seit zwei Jahren frischt Claudia Lindner, Vollblutmusikerin mit Tanzausbildung, das Sextett auf. Sie stammt ursprünglich aus Großostheim-Pflaumheim, lebt aber jetzt in der Nähe von Heidelberg.

Krimifreundin, am 19.01.2015
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