Montagskino hautnah

Unter diesem passenden Genretitel kündigt das ZDF seine drei provokanten Free-TV-Premieren an. Der Stoff liefere, so das ZDF, "einigen Stoff zum Anregen, Aufregen, Schmunzeln und Nachdenken". Das mag stimmen, aber der Hype um vermeintliche Tabubrüche, verbunden mit dem Aufeinanderprallen völlig gegensätzlicher und auch nach ausführlicher Diskussion unvereinbarer Meinungen von Tabubruch bis Pseudoskandal, dürfte sich nicht mehr wiederholen.

Das ZDF bietet Erotik, Sex und eine Pornodarstellerin auf dem Weg zum Gipfel ihres Erfolgs und sendet am Montag, den 4. Mai 2015, "Feuchtgebiete", am Montag, den 11. Mai 2015, "Linda Lovelace - Pornostar" und am Montag, den 18. Mai 2015 "Shame". Die Sendungen beginnen jeweils um 22.15 Uhr.

Das Foto zeigt Autorin Charlotte Roche im Gespräch mit Jan Böhmermann.

Feuchtgebiete

"Feuchtgebiete" von der Autorin Charlotte Roche war der Bestseller 2008 im deutschsprachigen Raum mit über 2,5 Millionen verkauften Büchern. Der zweite Roman "Schoßgebete" brachte es immerhin noch auf beachtliche 1,5 Millionen verkaufte Exemplare.

Der 2013 unter Regisseur David Wnendt gedrehte Film sollte den Erfolg wiederholen und hat weder Ekeleffekte noch Skandalthemen und Tabus ausgelassen.

Auf dem Foto Regisseur Wnendt und Hauptdarstellerin Carla Juri.

 

 

Hauptdarstellerin Carla Juri ist die ideale Besetzung für die experimentierfreudige Romanheldin Helen. Mit Natürlichkeit, viel Humor und Sinnlichkeit verkörpert Juri den Freigeist Helen und bietet wie die Romanfigur "alles": lustvolles Experimentieren mit Körpersäften jeder Art, Freundschaften und Affären ohne jedes Tabu, Neugierde und Experimentierfreudigheit, Puffbesuch und Intimrasur. Hygiene ist ihr nur dann wichtig, wenn sie dabei gegen die gängigen Regeln von Sauberkeit und Scham verstoßen kann.

Als roter Faden zieht sich Helens Wunsch durch den Film, die Eltern wieder zu vereinen.

Linda Lovelace - Pornostar

Der Inhalt in Kurzform: Als die junge und naive Linda auf Chuck trifft, ist es Liebe auf den ersten Blick. Um so schnell wie möglich ihr restriktives Elternhaus verlassen zu können, willigt sie euphorisch in seinen charmanten Heiratsantrag ein. Schon bald hat das junge Paar Geldprobleme. Chuck überredet Linda, in kleinen Pornofilmchen mitzuwirken.

Der Film "Deep Throat" wird ein gewaltiger Erfolg, Linda steigt zum weltberühmten Pornostar auf und wird zum Sinnbild der "sexuellen Revolution". Der zunächst so romantische Ehemann entwickelt sich zu einem cholerischen und gewalttätigen Haustyrannen. Schon bald aber erweist er sich als gewalttätiger Zuhälter, der sie ins Pornogeschäft drängt. Linda versucht, dem Leben zwischen Partys, Drogenmissbrauch, Gewalt, emotionaler Abhängigkeit, Blowjobs und sexueller Ausbeutung zu entkommen.

Das emotional packende Erotik-Drama beruht auf einer wahren Geschichte in Los Angeles und erlaubt einen aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen einer erfolgreichen, aber oft skrupellosen Wirtschaftsbranche. Die reale Linda verstarb 2002 im Alter von nur 53 Jahren.

Die Rolle der Linda wird beeindruckend verkörpert von Hollywoodstar Amanda Seyfried. An ihrer Seite spielen Sharon Stone, Peter Sarsgaard und James Franco als Playboy-Chef Hugh Hefner.

(2 Fotos © ZDF und Dale Robinette)

Shame

Brandon ist attraktiv, Mitte 30, hat einen gutbezahlten Job in der New Yorker Werbebranche, tritt kultiviert, freundlich und elegant auf und gilt auf den ersten Blick als eine gute Partie. Aber Brandon ist sexsüchtig und lebt in seiner Pornophantasiewelt. Ständig ist er auf der Suche nach schnellen anonymen Sex-Abenteuern und Sex-Erlebnissen.

Er bestellt Prostituierte in seine Wohnung, liebt Sex im Freien mit einer Barbekanntschaft, masturbiert unter der Dusche oder auf der Bürotoilette und sieht sich selbst auf seinem Arbeitsplatz Pornos im Internet an. Mit seinem Chef David stürtzt sich Brandon ins Nachtleben, weil sein Chef Brandons Anziehungskraft auf Frauen gerne ausnutzt, um seinem Familienleben zu entfliehen.(Foto © ZDF und Abbot Genser).

Als Brandons liebeskranke Schwester Sissy für ein paar Tage bei ihrem Bruder wohnen will, gerät Brandons Welt aus den Fugen. Die britische Darstellerin Carey Mulligan führt als Lissy eine beeindruckende Darstellung und Interpretation des Sinatra-Songs "New York, New York" auf.

Der britische Regisseur Steve McQueen erregte mit nur drei Filmen weltweites Aufsehen und errrang mit dem IRA-Drama "Hunger" die Goldene Kamera für das beste Erstlingswerk beim Filmfestival von Cannes und machte bald darauf Furore bei dem Filmfestival von Venedig mit "Shame". Für sein Sklaven-Epos "Twelve Years A Slave" erhielt McQueen den Oscar für den besten Film.

In allen drei Filmen spielte Michael Fassbender die Hauptrolle. Der 48-jährige Deutsch-Ire blickt bereits auf sehr viele erfolgreiche Filme - auch unter Quentin Tarantino - und Auszeichnungen zurück.

 

Alle Fotos © ZDF

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