Boom der Fitnessstudios

Die kleineren Studios eingerechnet, wuchs in den letzten acht Jahren die Zahl der Fitnessstudios in Deutsch um satte 13 Prozent auf 7.300 Anlagen. Davon weisen die meisten mindestens 200 Quadratmeter Grundfläche auf.

Die Studios brauchen sich zur Zeit auch keine Existenzsorgen zu machen, denn ganz Entscheidendes hat sich gleichzeitig geändert: Noch vor wenigen Jahren hieß es "anmelden und in sein", heute heißt es "anmelden und dabei bleiben". Die Kundenbindung hat sich im vergleichbaren Zeitraum von 50 auf 35 Prozent verändert. Wer sich nach einer sorgfältigen Auswahl bei einem Fitnessstudio anmeldet, bleibt immer häufiger seinem Studio treu und kommt auch zum Trainieren.

Ketten und Discounter drängen auf den Markt

Besonders stark ist die Entwicklung von Ketten wie McFit, Injoy, Kieser oder Fitness First, die überall neue Filialen öffnen. Schon mehr als jeder dritte Fitnessfan trainiert heute dort. Den stärksten Zulauf erleben dabei die Discountanbieter, die oftmals nur halb so teuer sind wie ein klassisches Fitnessstudio, denn auch die Preisschere ist bei der Auswahl des individuell richtigen Studios zu berücksichtigen.

Von der Fitnesswelle in den Fitnessstudios sind alle Altersschichten erfaßt, Frauen und Männer vom Jugendlichen bis zum Rentner im hohen Alter. Dafür tun die Studios auch einiges und bieten mit Kursen, Wellness und Individualbetreuung viel mehr als nur Hanteln und Laufbänder.

Ebenfalls im Trend: Fitnessstudios für Frauen mit "Bauch, Beine, Po"

Alle wollen den perfekten Körper haben. Gesundheit und Fitneß werden immer erstrebenswerter, nicht zuletzt durch die in unserer medialen Welt allgegenwärtigen idealen Körper.

Umfragen, in speziellen Fitness-Zeitschriften veröffentlicht, und die eigene Werbung der Studios scheuen sich nicht, nackte Tatsachen offen und (oft sehr) direkt anzusprechen. Beispiele der Werbung wie "Sobald die Hüllen fallen, würden Sie lieber nicht mehr in Ihrer Haut stecken? Das ändern wir jetzt! Mit unserem Sofort-Programm für einen flachen Bauch, straffe Beine und einen knackigen Po....." oder "Sie stehen nackt vor dem Spiegel. Was sehen Sie? Ein kleines Röllchen, zu schlaffe Arme und zu stramme Oberschenkel? Dann gehören Sie also zu den 59 Prozent der Frauen, die beim Blick in den Spiegel mindestens eine Problemzone finden" sprechen da eine deutliche Sprache. Noch direkter wirkt das gegebene Versprechen "Dabei ist es so wichtig, sich in seinem Körper wohlzufühlen! Genau deshalb haben wir für Sie die ultimative Anleitung zum Fett verbrennen und Fitwerden zusammengestellt. Wir versprechen: Mit Ihrem neuen Traumbody werden Sie garantiert nicht einen einzigen Gedanken mehr daran verschwenden, das Licht im Schlafzimmer zu löschen, bevor Sie die letzten Hüllen fallen lassen!"

Umfragen und Werbung zeigen den Weg

Nach einer dieser Umfragen fühlen sich "lediglich acht Prozent der Mädchen rundum attraktiv und begehrenswert, wenn sie der nackten Wahrheit ins Auge und auf den Po schauen. 38 Prozent der Mädels werden unsicher, 22 Prozent sind bei ihrem Anblick sogar richtig deprimiert." Und gleich daneben ist Werbung für einen Jeans-Po abgedruckt, denn "eine Jeans ist nur dann perfekt, wenn in ihr der Po richtig zur Geltung kommt."

Fitnessstudios bieten viel

Diese direkte Art der Werbung haben aber eigentlich die meisten modernen Fitnessstudios gar nicht nötig, denn sie bieten viel für den gesamten Freizeizsektor: fachkundige Angestellte mit hoher Beratungskompetenz, Probetrainings, ein großes Angebot individueller Trainingsmöglichkeiten bei besten Trainingsbedingungen, gute Trainingsbedingungen, Beratung zur richtigen Trainingsintensität bis hin zu Antworten auf Ernährungsfragen, Zirkeltraining und bis zu 60 verschiedene Kursangebote bei einem Anbieter.

Gesundheit und Fitneß ist gut: Aber nicht übertreiben

Die Berliner Zeitung hat einmal getitelt "Von der Fettzelle als Marktsegment" und von Pölsterchen gesprochen, die man ab einem bestimmten Alter oder im späteren Stadium nicht mehr verniedlicht, und den relativ kurzen Weg der Fitnesswelle von der Marktnische zur Massenerscheinung beschrieben. Abschließend hieß es "PZG hieß das Zauberwort; das hieß Problemzonengymnastik. Bauch, Po und Beine waren gemeint. So entstanden die Frauen-Fitness-Studios."

Seitdem ist viel Zeit ins Land gegangen In aktuellen Branchenanalysen sprechen Fachleute von einer "Renaissance der Leibesübungen". Auch bei adidas, den Hauptausrüster der Freizeitsportler, ist dieser Trend deutlich zu spüren. Ärzte und Gesundheitsexperten frohlocken wie adidas. Allerdings stellen sie ein gewisses Suchtpotential bei besonders trainingsintensiven Personen fest und fordern eine entspannte Haltung zu eigenen Fitnesszielen, weil sie mehr bringt als exzessives Gewichtheben oder Marathontraining bis zur Totalerschöpfung.

(Foto © Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de)

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