Folsäuremangel ist vermeidbar
Ein Folsäuremangel äußert sich durch verschiedene Beschwerden. Frauen mit Kinderwusch sollten rechtzeitig vor der Schwangerschaft mit Folsäure versorgt werden.Wie viel Folsäure benötigt man und worin ist das Vitamin enthalten?
Wer denkt schon bei der tätlichen Nahrungsaufnahme daran, ob er genug Folsäure zu sich nimmt. Dies werden wohl die wenigsten von uns bedenken. Gesundheitsexperten raten dazu, mindestens 750 g Obst und Gemüse täglich zu essen, denn diese sind die Hauptlieferanten des Vitamins. Besonders viel Folsäure sind in Fenchel (100 µg/100g), Spargel (85 µg/100g), Spinat (80 µg/100g), Blumenkohl (55 µg/100g)und Endivien (50 µg/100g) enthalten. Des Weiteren empfehlenswert sind Rosen- und Grünkohl, grüne Bohnen, Wirsing und Tomaten. Besonders schnell füllt man seinen Folsäurespeicher mit dem Verzehr von Weizenkeimen auf, diese enthalten sagenhafte 520 Mikrogramm je 100g, also mehr als der empfohlene Tagesbedarf von 400 Mikrogramm. Schwangere benötigen ca. 600 Mikrogramm, stillende Mütter sogar bis zu 800 Mikrogramm. Bei der Zubereitung der Lebensmittel ist darauf zu achten, dass sie schonend gegart werden und auch nicht zulange gelagert werden, denn hierdurch können sehr viele wichtige Vitamine verloren gehen. Allein 30-80% der wertvollen Folsäure gehen so verloren.
Woran erkennt man einen Folsäuremangel?
Ein Folsäuremangel kann sich durch unterschiedliche Symptome äußern. Studien haben belegt, dass Depressionen und Demenz unter den Krankheitsbildern sein können. Auch einige Krebsformen werden in den Zusammenhang gebracht. Bei Menschen mit Darmproblemen ( z. B., Zöliakie und Sprue), Schwangeren, Älteren und Alkoholiker sollte besonders an einen Mangel gedacht werden.
Folsäuremangel in der Schwangerschaft - Folsäure kann Neuralrohrdefekte beim Ungeborenen verhindern
Selbst Ungeborene werden durch einen Folsäuremangel der Mutter geschädigt. Hat diese sich in der Schwangerschaft nicht in ausreichendem Maße ernährt, kann das Neugeborene mit einer Missbildung am Rücken zur Welt kommen, dem so genannten Spina Bifida. Die Folge kann eine lebenslange Lähmung der Beine nach sich ziehen. Weitere Erkrankungen wie Hydrozephalus (Wasserkopf), Lippen- Kiefer- Gaumen- Segel- Fehlbildungen und Fehlbildungen des Gehirns werden ebenfalls mit einer Mangelversorgung in der Schwangerschaft in Zusammenhang gebracht. Mediziner raten bereits vor einer geplanten Schwangerschaft mit der Einnahme eines Folsäure-Präparates zu beginnen. Dies sollte aber keinesfalls auf eigene Faust, sondern nur in Abstimmung mit dem Arzt erfolgen.
Hier kann man eine akutelle Pressemitteilung der Stiftung Kindergesundheit nachlesen, die die Überschrift - Kritische Mirkonährstoffe in Schwangerschaft, Stillzeit und früher Kindheit - trägt.
Filmbeitrag
Dieses Video zeigt eine Mutter mit ihrer Tochter, die an Spina Bifida während der Schwangerschaft erkrankte. Es macht deutlich, wie wichtig es ist, dass Schwangere über eine gesunde Ernährung aufgeklärt sein sollten.
Wie macht sich die Wirkung von Folsäure bemerkbar?
Da Folsäure hauptsächlich auf das Gehirn und das Nervensystem wirkt, sorgt es für eine ausgeglichene Psyche. Zusammen mit Vitamin B12 und Methionin, einem Eiweißbaustein, nimmt die Folsäure eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden ein.
Wichtige Aufgaben der Folsäure:
- fördert die Blutbildung
- wirkt anregend auf die Magen- und Darmtätigkeit
- kräftigt das Haar
- sorgt für Nervenstärke und Konzentration
- reguliert Magensäure und Leberfunktion
- fördert den Appetit
Wie viel Folsäure benötigen Kinder?
Für eine gute Entwicklung und Aufrechterhaltung der Körperprozesse benötigen Kinder folgende Tagesmengen an Folsäure:
- 0-5 Monate - 50 Mikrogramm
- 6-11 Monate - 60 Mikrogramm
- 1-3 Jahren - 85 Mikrogramm
- 4-8 Jahren - 150 Mikrogramm
- 9-13 Jahren - 225 Mikrogramm
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Was geschieht bei einer Überdosierung?
Eine überhöhte Einnahme von Folsäure-Präparaten kann das Ausscheiden von Zink fördern. Dieser Prozess kann die Wirkung von Medikamenten von Eptileptiker beeinflussen. Des Weiteren kann ein erhöhter Folsäurespiegel einen Vitamin-B12 Mangel verdecken und die daraus resultierenden Schäden schlechter erkennbar werden lassen. Deshalb sollten Sie Ihrem Arzt immer über die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel informieren.
Bildquellennachweis:Eugen Staab /wikipedia
Text © Edelgard Kleefisch