Frida Kahlo 60. Todestag - Das bewegende Schicksal der mexikanischen Malerin
Am 13. Juli 1954 starb die legendäre Malerin nach einem Leben, das von Leiden und Leidenschaft geprägt war. Ihre Gemälde spiegeln diese Schicksalsschläge unnachahmbar wider.Frühe Kinderlähmung bewirkt einen eigenwilligen Kleidungsstil
Die Tochter des jüdischen Immigranten Karl-Wilhelm Kahl, der sich selbst in Guillermo Kahlo umbenannte, und der Nachfahrin einer spanisch-indígenen Familie, Matilde Caldéron y Gonzales, wurde als dritte von vier Töchtern am 6. Juli 1907 in Coyoacán geboren. Damals ein beschauliches Örtchen ist Coyoacán heute ein Distrikt von Mexiko-Stadt. Das "Blaue Haus" wurde zum Museum umgestaltet und beherbergt viele ihrer Werke sowie wechselnde Ausstellungen. Das Leben der Künstlerin war geprägt von einer Erkrankung an Kinderlähmung im Alter von 6 Jahren und von einem schweren Busunfall. Dass sie die Polio überlebte, grenzt schon an ein Wunder. Ihr dünnes linkes Beinchen versteckte sie unter langen Kleidern, ein Stil, den sie lebenslang beibehielt. Dennoch wurde sie in der Grundschule mit dem Spitznamen "Holzbein-Frieda" gehänselt.
Frida Kahlo im Alter von 12 Jahren (Bild: Guillermo Kahlo)
Die Hinwendung zum Kommunismus und ein schwerer Unfall verändern Fridas Leben
Ab 1922 hatte sie das Privileg, als eines von 35 Mädchen die renommierte Escuela Nacional Preparatoria in Mexiko City besuchen, in der hoffnungsvollen Erwartung auf eine Karriere als Ärztin. Zu diesem Zeitpunkt war an eine künstlerische Karriere noch nicht zu denken. Seit 1922 kam sie in erstmals Kontakt mit sozialistischen Ideen, nachdem sie der Gruppe "Los Cachuchas" beitrat, wo man Baskenmützen trug und revolutionär-nationale Ansichten vertrat. Der Anführer, Alejandro Gómez Arias, wurde ihr erster Freund. In diesem Jahr änderte sie auch ihren deutschen Namen Frieda in Frida. Dem berühmten Maler Diego Riviera begegnete sie bereits im Alter von 13 Jahren, während er in der Schule eine Wand gestaltete. Als am 17. September 1925 eine Straßenbahn in den Bus fuhr, mit dem sie gemeinsam mit Alejandro auf dem Heimweg war, änderte sich ihr Leben schlagartig. Mehr als ein Jahr lang war sie ans Bett gefesselt. Nicht nur Schlüsselbein- und Rippenbrüche sowie Frakturen an der Schulter und den Füßen waren die Folge, sondern auch eine Unterleibsverletzung, die es ihr unmöglich machte, Kinder zu bekommen. Als bewegendes Zeugnis ihrer Trauer schuf sie ein Geburtszertifikat für ihren imaginären Sohn Leonardo. Während der Zeit ihrer Genesung war es ihre Mutter, die ihr Papier, Leinwand und Farben ans Bett brachte und sie zum Malen inspirierte. Die ersten Versuche im Zeichnen hatte sie damals bereits durch ein Praktikum in einem Druckstudio hinter sich. Was sie auf die Malgründe brachte, war ein Spiegel ihrer Seele und ihres Leidens. Schon im September 1926 entstand ihr erstes "Selbstporträt im Samtkleid".
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Die Begegnung mit Diego Riviera – der Beginn einer lebenslangen Passion
Nach ihrer weitgehenden Genesung traf sie 1927 wieder mit ihren alten Schulfreunden zusammen und trat der Jungen Kommunistischen Liga bei. Über den kubanischen Kommunisten Julio Antonio Mella traf sie die Fotografin Tina Modotti, die Frida offiziell mit Diego Riviera bekannt machte. Der Muralist nahm sie als Modell in eine seiner Wandmalereien auf, gekleidet in einer Uniform der Kommunistischen Partei, der sie tatsächlich 1928 beitrat. 1929 heiratete sie den 20 Jahre älteren Diego Riviera, beide verließen die Kommunistische Partei noch in demselben Jahr. Frida wurde aus der Partei ausgeschlossen, weil sie einen staatlichen Auftrag annahm, Diego trat aus Solidarität mit seiner Ehefrau aus. Der zu dieser Zeit bereits anerkannte Maler erhielt eine Reihe staatlicher und privater Aufträge aus Süd- und Nordamerika. So gestaltete er in San Francisco Wände im Restaurant der Börse und der California School of Fine Arts. Das Ehepaar war häufig auf Reisen – und Frida häufig krank oder wegen Operationen bettlägerig. Sie hatte mehrere Schwangerschaften, die sie aber aufgrund ihrer Beckenverletzungen abbrechen lassen musste.
Von Affären und Leidenschaften bis zu Verdachtsfällen
1939 überließ Kahlo das Blaue Haus für einige Zeit dem aus der Sowjetunion geflüchteten Leo Trotzki und seiner Frau, die auf Intervention von Riviera in Mexiko Asyl erhalten hatten. Noch in demselben Jahr ließen Diego und Frida sich scheiden, um in dem darauf folgenden Jahr erneut zu heiraten. Grund für die Scheidung waren zahlreiche Affären Rivieras, unter anderem mit Fridas Schwester Christina. Frida beantwortete die Untreue auf ihre Weise. Sie ging selbst Verhältnisse mit Künstlern ein und auch eine Affäre mit Leo Trotzki wurde ihr nachgesagt. Über die Beziehungen zu Männern konnte Diego Riviera zwar großzügig hinwegsehen, aber als bekannt wurde, dass Frida auch mit Frauen Verhältnisse unterhielt, war das des Guten zu viel. Unter den vielen Legenden und Gerüchten über die Bisexualität von Frida Kahlo sind beispielsweise Berichte zu Beziehungen mit den berühmten Schauspielerinnen Dolores del Río und María Félix. Als Leo Trotzki 1940 von Stalinisten ermordet wurde, geriet das Paar in einen Strudel von Verdächtigungen und Ermittlungen. Diego flüchtete nach San Francisco und kehrte erst 1941 nach Mexiko zurück.
Tina Modotti und Frida Kahlo (Bild: André Breton, 1928)
Frida Kahlos nationale und internationale Erfolge
1939 überließ Kahlo das Blaue Haus für einige Zeit dem aus der Sowjetunion geflüchteten Leo Trotzki und seiner Frau, die auf Intervention von Riviera in Mexiko Asyl erhalten hatten. Noch in demselben Jahr ließen Diego und Frida sich scheiden, um in dem darauf folgenden Jahr erneut zu heiraten. Grund für die Scheidung waren zahlreiche Affären Rivieras, unter anderem mit Fridas Schwester Christina. Frida beantwortete die Untreue auf ihre Weise. Sie ging selbst Verhältnisse mit Künstlern ein und auch eine Affäre mit Leo Trotzki wurde ihr nachgesagt. Über die Beziehungen zu Männern konnte Diego Riviera zwar großzügig hinwegsehen, aber als bekannt wurde, dass Frida auch mit Frauen Verhältnisse unterhielt, war das des Guten zu viel. Unter den vielen Legenden und Gerüchten über die Bisexualität von Frida Kahlo sind beispielsweise Berichte zu Beziehungen mit den berühmten Schauspielerinnen Dolores del Río und María Félix. Als Leo Trotzki 1940 von Stalinisten ermordet wurde, geriet das Paar in einen Strudel von Verdächtigungen und Ermittlungen. Diego flüchtete nach San Francisco und kehrte erst 1941 nach Mexiko zurück.
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Das Werk von Frida Kahlo im Spiegel von Surrealismus und indígenen Traditionen
Selbstporträts in der Tracht der Indígenas gehörten zu ihren Lieblingssujets, häufig eingebettet in einen surrealen Hintergrund. Die lebhaften, strahlenden Farben ihrer Heimat tragen zu der intensiven Wirkung der Werke bei. Während sie in Mexiko als Ikone nationaler und indígener Kunsttradition gefeiert wird, ist sie in der feministischen Bewegung wegen ihrer kompromisslosen Lebensweise ein Begriff. In etwa 29 Jahren schuf sie rund 200 Gemälde, Zeichnungen und Skizzen, wovon die meisten ihre physischen und seelischen Schmerzen widerspiegeln. Von den 143 Ölgemälden sind 55 Selbstporträts, die, wie sie selbst einmal sagte, entstanden, weil sie so oft allein sei und sich selbst am besten kenne.
Quellen:
http://www.museofridakahlo.org.mx/
Museum Frida Kahlo in der Casa Azul, Mexiko Stadt
http://www.frida-kahlo-foundation.org/
Webseite mit dem kompletten Werk der Künstlerin
http://www.fridakahlofans.com/chronologyenglish.html
Private Webseite mit vielen Bildern und ausführlichen Beschreibungen in Englisch sowie Spanisch. Bei den Jahreszahlen kann es Unstimmigkeiten geben.