Die Fram – gebaut um extremen Eisbedingungen standzuhalten

Die Fram wurde eigens konstruiert um durch den Druck von Packeis keinen Schaden zu nehmen. Durch die spezielle dreieckige Form des Rumpfquerschnitts wurde das Schiff von den Eismassen angehoben, und nicht zerquetscht. Die Außenhülle war 50 cm stark und gut isoliert. Ruder und Propeller konnten zum Schutz vor dem Eis in das Schiff eingezogen werden. Ursprünglich war die Fram mit Dampfmaschinen ausgestattet, die für Amundsens Antarktis-Expedition gegen Dieselmotoren ausgetauscht wurden. Die Fram verfügte über einen Windgenerator, der zur Elektrizitätserzeugung für die Beleuchtung verwendet wurde.

Die Fram wurde 1892 fertig gestellt und diente für 20 Jahre den norwegischen Polarforschern Nansen, Sverdrup und Amundsen als Expeditionsschiff. Roald Amundsen fuhr mit der Fram zu seiner erfolgreichen Südpolexpedition in die Antarktis. Heute ist die Fram im Frammuseum in Oslo zu besichtigen.

Nansens Expedition mit der Fram 1893 – 1896

Funde von Wrackteilen vor der Küste Grönlands, eines vor Sibirien gesunkenen Schiffes, gaben Anlass zu der Vermutung, dass es eine Meeresströmung quer durch das Nordpolarmeer geben musste. Nansen wollte eben diese Strömung erforschen und sich von ihr durch das arktische Packeis driften lassen. Im Juni 1893 brach er mit der Fram und 12 wissenschaftlichen Begleitern nach Ostsibirien auf. Die Fram friert im September planmäßig im Packeis ein und startet ihre Driftfahrt durch das nördliche Packeis. Dem Packeis ausgeliefert  driftet die Fram auf einem Zickzackkurs durch das Polarmeer. Nansens Vermutung, dass es sich um einen seichten Ozean handelt, bestätigen sich nicht. Überrascht sind die Forscher auch von den, in größeren Tiefen gemessenen Wassertemperaturen. Diese sind wärmer als erwartet.

Bilder: wikimedia commons

Nansens Versuch den Nordpol zu Fuß zu erreichen

Die Fahrt der Fram geht zwar kontinuierlich nach Westen, aber Nansen wollte den Nordpol erreichen, die Fram scheint dieses Ziel zu verpassen. Nach dem zweiten Winter im Eis beschließt er mit einem Begleiter und Hundeschlitten zu Fuß zum Nordpol aufzubrechen. Nansen und Johansen erreichen ihr Ziel nicht, sie müssen 368 km vor dem Pol aufgeben. Da es aussichtslos scheint die Fram in dieser Eiswüste wieder zu finden, wandern die beiden Forscher in Richtung der Inseln von Franz-Joseph-Land.

Überwinterung in der Arktis

Als der arktische Winter hereinbricht bauen sie sich zum Überwintern eine Hütte aus Steinen, Moos, Eis und Treibholz. Sie ernährten sich von erlegten Eisbären und Walrössern. Im Frühling treffen Nansen und Johansen eher zufällig auf die Britische Expedition von Frederick George Jackson, der die beiden verschollen geglaubten Polarforscher nach Norwegen bringt. Nur sieben Tage später trifft auch die vom Packeis wieder freigegebene Fram dort ein.

Nach mehr als 1000 Tagen im Eis reiste Nansen danach nie wieder in die Arktis. Er konzentrierte sich in Folge auf seine wissenschaftlichen und politischen Ambitionen.

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