Antwort des Palastes zur BewertungSo gab auch Gerome Jeames (Musicaldarsteller) eine Bewertung ab. Nichts unübliches - ist er doch regelmäßiger Gast in Europas größten Revuetheater. Auch die letzten Shows hat er sich mehrmals angesehen. Vergangene Woche besuchte er mit Freunden die aktuelle Grand Show des Palastes. Die Tänzer und die artistischen Darbietungen überzeugten, jedoch die Musik sei nicht nach seinem Geschmack gewesen. Viele ruhige Passagen sorgten für einen langatmiges Gefühl, was auch an der Reaktion des restlichen Publikums zu merken war.

Am nächsten Morgen verfasste er eine Bewertung und stellte diese auf die Seite des Palastes. Darin gibt er 2-Sterne und weist darauf hin, dass die Musik nichts gewesen sei. So fehle dem Stück "Lieder ... die etwas Stimmung verbreiten".

Kurze Zeit später äußerte sich der Palast zunächst gewohnt sachlich und mit den üblichen Textbausteinen. Genau diese werden des Öfteren auf der Unternehmensseite verwendet. Doch als er am späten Nachmittag erneut eine Benachrichtigung erhielt, staunte er nicht schlecht über das was er nun las. Denn der Friedrichstadt-Palast löschte nicht nur seine vorherige Antwort, sondern verfasste eine komplett neue. Diese wich erheblich vom vorherigen Textbaustein ab. Darin wird Herr Jeames harsch angegriffen. Ihm wird unterstellt, dass er nur so tue als wäre er ein großer Fan des Hauses. Doch Tickets die er mir vorlegt zeigen wie häufig er in den letzten Jahren Vorstellungen besucht hat und wiederlegen diese Auffassung. Weiter werden bisherige negative Bewertungen von ihm angeprangert und unterstellt, dass jede seiner Bewertungen Aussage "die Vorgängershows wären besser gewesen". Auch dies ist lediglich subjektives Empfinden, denn die Vorgängershow "The Wyld" habe er nach dem erstmaligen Besuch durchschnittlich Bewertung. Nach einem späteren Besuch der Show aber angepasst in eine satte 5-Sterne Bewertung.

Letztlich fordert der Palast ihn auf "künftig einen Bogen um unser Haus" zu machen. Derartige Antworten zeugen nicht von der gewohnten Professionalität eines Friedrichstadt-Palastes. Denn wer so mit Bewertungen seiner Gäste umgeht, kann tatsächlich irgendwann dicht machen.

Kurios: Auch diese Antwort des Palastes ist nur wenige Stunden nach Veröffentlichung wieder gelöscht worden. Bis heute hat sich von Seites des Unternehmens niemand dazu geäußert, geschweige denn für diese öffentliche Anprangerung entschuldigt.

Dabei wirbt der Friedrichstadt-Palast um Intendanten Dr. Bernd Schmidt derzeit mit seiner Kampagne "Colours of Respect" für Respekt. Auf der Internetpräsenz des Unternehmens heißt es dazu: "Als Bühne des Landes Berlin tritt der Palast ein für Respekt gegenüber allen legalen Sicht- und Lebensweisen." Mit diesen Gebaren wiederspricht man dem eigenen Statement jedoch vollkommen. Ebenso nehmen negative Bewertungen scheinbar zu. Die Recherchen haben weiterhin ergeben, dass verschiedenste Nutzerkommentare zur Bewertung ebenfalls plötzlich verschwunden sind. (Meyer News)

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