G.C.B. - Texanisches Schlampen TV
'Desperate Housewives' war gestern, die TV-Hoffnung von morgen heißt 'Good Christian Bitches'. Korrektes Vorstadtleben und christliche Werte. ABCs neustes Highlight im Programm.G.C.B. - Die Premiere
Am 4. März 2012 geht es los, dann startet die 1. Staffel der neuen Dramedy auf dem US-Kanal 'abc'. Sollte dies ein Erfolg werden könnten wir in Deutschland wohl auch bald davon profitieren - und ich kann mir auf alle Fälle gut vorstellen, dass dieses Konzept aufgehen wird, denn zum Produzententeam der Serie gehört unter anderem kein geringerer als Darren Starr, Schöpfer von Melrose Place, Beverly Hills 90210 und Sex and the City. Was kann da also noch groß schieflaufen?
Die Drehbuchvorlage
Zur Vorlage des Drehbuchs für G.C.B. diente Kim Gatlins Roman "Good Christian Bitches", wie auch zu Beginn der Arbeitstitel am Filmset lautete. Da dem prüden Amerika dieser Name jedoch zu anstößig erschien, entschied man sich kurzer-hand den Serientitel in "Good Christian Belles" umzubenennen. Als "Belle" bezeichnet man gern eine feine Dame aus den Südstaaten. Was zählt also? - Ja nicht den schönen Schein für die Öffentlichkeit zerstören. Mittlerweile ging man trotzallem zum praktischen Kürzel G.C.B. über - so bleibt es jedem selbst überlassen zu welcher Titelgruppe er sich am liebsten zählen möchte.
Die Story
Doch um was geht es in G.C.B. eigentlich? - Im Vordergrund steht die einstige Schulzicke und gottlose Skandalnudel Amanda Vaughn (Leslie Bibb), die inzwischen mit ihrem Mann in Kalifor-nien lebt. Als dieser jedoch unter seltsamen Umständen das Zeitliche segnet entscheidet sich Amanda in ihre Heimat, zu ihrer Mutter, nach Hillside Park, einem Vorort von Dallas, Texas, zurückzukehren. Ihre ehemaligen Schulkame-radinnen bereiten ihr einen augenscheinlich freudigen Empfang. Hinterrücks hingegen planen die drei christlich engagierten Gottesanbeterinnen einen hinterlistigen Racheplan, um ihr alle einstigen Gemeinheiten zurückzuzahlen - die Krallen sind gespitzt, Zickenterror ahoi!
Mit vereinten Kräften ziehen sie los: Sharon Peachman (Jennifer Aspen), eine über die Jahre hinweg fett-gefressene ehemalige Schönheitskönigin; Cricket Caruth-Riley (Miriam Shor), als erfolgreiche Maklerin und Carlene Cockburn (Kristin Chenoweth), deren Leben an der Seite eines Schönheitschirurgen aus nichts anderem als schön-sein und Geld ausgeben besteht. Wenigstens haben sie alle eines gemeinsam: ein frommes Herz mit der imaginären Aufschrift 'Jesus inside'. In Wirklichkeit ist in der texanischen Vorstadt jedoch der Teufel los. Demonstrative Bibelsprüche auf dem Autolack und immer ein ehrfürchtiges Auge auf Gott, um sich tagtäglich von seinem Sündenberg reinzuwaschen. Scheinheiligkeit kennt keine Grenzen, egal ob in den USA oder anderswo. Selbst vor Gay-Cowboys, dem amerikanischen Running Gag seit 'Brokeback Mountain', macht G.C.B. keinen Halt.
Herrlich, wie sich das steife Amerika doch selbst auf die Schippe nehmen kann. Übrigends, laut der Schauspielerin Annie Potts, die die Filmmutter von Amanda Vaughn (Leslie Bibb) darstellt, drückt sich der elegante US-Bürger eher gewählter aus wenn er jemanden zum Teufel wünscht: Denn ein süßliches "Bless your heart" ('Gott segne Sie') ist doch weitaus wohlklingender als ein ungehobeltes "fuck you!".
Bereits schon jetzt wird G.C.B. inoffiziell als Südstaaten Version von 'Desperate Housewives' gehandelt - wieder einmal vier Frauen und das turbulente Vorstadtleben heuchlerischer Konsumjunkies. Selbst die Countrysängerin Sheryl Crow konnten die Macher der Serie für eine Episode verpflichten.
Ich glaube das Ganze wird grandios, ich finds jedenfalls jetzt schon geil!
G.C.B. (Bild: imdb.com)
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