Der Gartenrotschwanz - das macht ihn aus ...

Das macht ihn aus:

  • Er ist ca. 14 cm groß
  • Er gehört zur Familie der Fliegenschnäpper
  • Sein besonderes Kennzeichen ist der rostrote Schwanz (Die Männchen sind besonders auffallend gefärbt, die Weibchen ein bisschen unscheinbarer)
  • Ganz typisch: sein "aufgeregtes" Zittern mit dem Schwanz
  • Er sitzt gerne auf niedrigen Ansitzwarten
  • Er sucht seine Nahrung vor allem am Boden
  • Er kehrt zwischen Mitte April und Anfang Mai aus Afrika zurück, wo er den Winter verbracht hat – und ab Juli ziehen die ersten Gartenrotschwänze dann auch schon wieder aus Deutschland fort...
Der Gartenrotschwanz - so sieht er aus ...

Redstart, Phoenicurus Phoenicurus Male Perched Derbyshire, UK (Bild: Mark Hamblin)

Der Gartenrotschwanz - so klingt er ...

Ist bei euch ein Plätzchen für den Gartenrotschwanz frei?

Habt ihr im Garten, Schrebergarten oder auf der Streuobstwiese Platz für einen gefiederten Untermieter?

Wenn der Gartenrotschwanz aus seinem Winterquartier in Afrika zurückkehrt, sucht er nach einer passenden Wohnung - zwecks Familiengründung, versteht sich.

Klar, da hat man ein paar Ansprüche, denn es wird ganz schön anstrengend: Ist der Nachwuchs erst einmal geboren, müssen die Vogeleltern 16 bis 18 Stunden pro Tag mit der Nahrungssuche verbringen.

Und sind die Jungvögel erst flügge, gibt's trotzdem keine Pause: Auf die erste Brust folgt nämlich oft schon gleich die zweite... (Manche Gartenrotschwanz-Männer sollen ja sogar Eier von zwei verschiedenen Weibchen im Nest haben!)

So eine junge Vogel-Familie braucht natürlich eine passende Unterkunft mit einigen Annehmlichkeiten – habt ihr ein Angebot?

Dafür müsst ihr zuerst mit Herrn Gartenrotschwanz verhandeln, der schlägt nämlich die Nistplätze vor. Doch es ist Madame Rotschwänzchen, die die endgültige Entscheidung trifft. Sie ist es auch, die dann die neue "Wohnung" einrichtet. Das kann schon mal bis zu einer Woche dauern... soll ja richtig gemütlich werden!

Die liebsten Gartenrotschwanz-Nistquartiere: Gewünscht werden ...

  • natürliche Nisthöhlen, bevorzugt in altem Baumbestand, aber auch Reisighaufen oder Felsspalten

  • wichtige Bedingung ist ein "luftiger Eingangsbereich", der Nesteingang sollte nicht komplett im Dunkeln liegen

  • ausreichend "Bio-Nahrung" für die junge Familie: ohne Einsatz von Kunstdünger oder Insektengiften

  • bitte mit Gartenparadies: möglichst viele natürliche heimische Blütenpflanzen sollten dort wachsen

Hier fühlt sich der Gartenrotschwanz richtig wohl: in abwechslungsreicher Umgebung mit Trockenmauern, alten Schuppen, Obstbäume, Ackerrandstreifen,...

Außerdem liebt er niedrige Ansitzwarten wie z.B. Stein- oder Reisighaufen.

Ideale Gartenrotschwanz-Heimat: Streuobstwiesen mit hochstämmigen Obstbäumen

Übrigens: Wo es dem Gartenrotschwanz gefällt, da gefällt es auch anderen Vogelarten wie Wendehals, Grünspecht, Kleinspecht oder Steinkauz.

Wie wäre es mit dieser Wohnung, Herr und Frau Gartenrotschwanz?

Nisthöhle in altem Baum auf Streuobstwiese

Wie man dem Gartenrotschwanz außerdem noch helfen kann?

Bei euch ist leider keine Wohnung für den Gartenrotschwanz frei?

Wie ihr sonst noch helfen könnt:

  • eine Streuobstwiese anlegen, pachten oder pflegen

  • Streuobst kaufen und faire Preise dafür bezahlen: Streuobstwiesen müssen sich wieder lohnen!

  • in passender Umgebung Nistkästen für den Gartenrotschwanz anbringen

  • Weitersagen und auch andere Menschen auf die Probleme des Gartenrotschwanzes aufmerksam machen!

Die ideale Heimat für den Gartenrotschwanz: Eine Streuobstwiese

Streuobstwiese: Lebensraum für den Gartenrotschwanz

Zweite "Heimat" Afrika? - Nicht so ganz ...

Nicht nur hier bei uns in Deutschland hat es der Gartenrotschwanz inzwischen schwer. Auch seine Reise und der Aufenhalt im afrikanischen Winterquartier sind nicht gerade Urlaub für den kleinen Singvogel.

Die weite Reise legen Gartenrotschwänze alleine zurück und fliegen nur bei Nacht – tagsüber suchen sie Nahrung und sammeln neue Energie. Auch dem Gartenrotschwanz droht auf seiner Reise nach Afrika die Gefahr, Opfer der Singvogeljagd zu werden.

Und im Winterquartier geht es ihm ähnlich wie in Deutschland: Es gibt immer weniger geeigneten Lebensraum für den kleinen Vogel. Durch den Klimawandel dehnen sich die Wüstenflächen ständig weiter aus und die Baumsavanne wird zurückgedrängt. Der Pestizideinsatz und lange Dürreperioden machen es dem Gartenrotschwanz schwer, geeignete Nahrung zu finden.

Gartenrotschwanz und Hausrotschwanz: So unterscheidet man sie

Der Gartenrotschwanz wird leicht mit seinem Kollegen, dem Hausrotschwanz verwechselt. Der ist bei uns glücklicherweise noch recht oft anzutreffen, weil er sich gut anpassen konnte – ursprünglich stammt der Hausrotschwanz nämlich aus gebirgigen Regionen.

Wie man die beiden Arten, Hausrotschwanz und Gartenrotschwanz, unterscheidet, das erklärt uns Wikipedia:

"Adulte Männchen des Gartenrotschwanzes sind zur Brutzeit an der weißen Stirn, der schwarzen Gesichtsmaske und der rostorangen statt braungrauen Unterseite leicht zu unterscheiden. Schwieriger ist die Unterscheidung der Weibchen, die Gartenrotschwänze unterscheiden sich von weiblichen Hausrotschwänzen durch die helle, meist weißlich-isabellfarbene Kehle und die deutlich hellere rostorange bis isabellbraune Unterseite."

Bei uns häufiger als der Gartenrotschwanz: Hausrotschwanz (Männchen)

Hausrotschwanz (männlich) (Bild: © tier-fotografien.de)

Michaela, am 11.05.2011
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Bildquelle:
Claudia Steininger (Natur-Quiz für Kinder: "Vogel des Jahres 2011" - Wer kennt sich aus...)
M. Steininger - Die Persönliche Note (Der Vogel des Jahres 2013: Die Bekassine)
M. Steininger - Die Persönliche Note (Streuobstwiesen erhalten = aktiver Tier- und Pflanzenschutz)

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