Sie lieber Leser sind vielleicht selbst betroffen oder mit jemandem befreundet, der in diesem Wintermonat das Licht der Welt erblickte. Als Schützegeborene hat mich das Thema interessiert und ich habe einiges Wissenswertes über uns Dezemberkinder zusammengetragen. Manches ist amüsant, anderes wirklich erstaunlich! Hier erst einmal die positive und negative Seite der Medaille:

Die guten Aussichten:

  • Ihre Lebenserwartung soll höher sein.
  • Sie sind gesünder.
  • Dezemberkinder gelten als robust, müssen sie doch kurz nach der Geburt schon den kalten Winter überstehen.
  • Sie sind weltoffen, humorvoll und kreativ.
  • Sie können ihre Feier auf dem Weihnachtsmarkt, beim Schneespaziergang oder eine Schneehütte begehen.

Die schlechten Aussichten:

  • Sie werden vermutlich weder Fußballstar noch Handballprofi.
  • Sie verdienen weniger.
  • Geburtstagsgeschenke fallen kleiner aus oder werden gar mit dem Weihnachtsgeschenk zusammengefasst.
  • Das Grillfest zum Geburtstag fällt aus.
  • Die Geburtstagsfeier vermutlich ebenso mangels Platz und Zeit der Gäste.

 

Aus Sicht der Eltern.

Für Eltern ist ein Dezemberkind häufig ein besonderes Geschenk, das Highlight zwischen den vielen Festtagen wie Nikolaus, Weihnachten und Silvester. Der Monat mit seinen Adventstagen ist häuslich und romantisch und so ein Baby ist doch das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt. Ein Christkindchen, welches vielleicht den Namen Christelle erhält.

Fröhliche Weihnachtszeit (Bild: artemtation / Pixabay)

Wie sieht das Kind das?

Für mich war der Geburtstag immer ein Dilemma! Zwischen Nikolaus und Weihnachten geboren zu sein hat nicht nur Vorteile. Das Geburtstagsgeschenk fiel oft klein aus oder ich wurde mit dem Versprechen getröstet, dass die Weihnachtsüberraschung umso größer wird. Das war sie dann auch, nicht immer im positiven Sinne.

Blöder Dezember bäh (Bild: Ben_Kerckx / Pixabay)

Im Winter kann man keine fröhlichen Grillfeste oder Gartenpartys feiern wie andere Familien. Man ist meist in das Haus verband und die Feier fällt kleiner aus, falls sie überhaupt stattfindet. Der Monat Dezember ist so voller Termine und Weihnachtsvorbereitungen. Die Menschen hasten durch die Geschäfte, um schnell Besorgungen zu machen. Dann die Firmenweihnachtsfeiern, Nikolaus, Weihnachten und und und ....

Geburtstage wurden bei uns nie groß gefeiert. So manche eingeladenen Gäste hatten so viele Termine, dass sie absagen mussten. Bei manchen Jahrestagen habe ich mich wirklich bemüht, ein nettes Restaurant oder einen Raum zu finden. Pustekuchen! Einmal saßen wir bei einem völlig überfüllten Mexikaner nahe den Toiletten. Die Lautstärke war so hoch, dass ich mich mit meinen Freunden nicht einmal unterhalten konnte. Firmenweihnachtsfeiern eben!

Wie muss es erst Menschen gehen, die rund um Weihnachten oder am 31.12. geboren sind?

Eine Kollegin löste das Problem in der Firma originell: Sie veranstaltete eine Grillfeier mit Bratwürstchen und Glühwein im Firmenhof. Das war besser als jeder Kuchen! Man muss nur Ideen haben!

 Wie sind nun die Aussichten für so ein Christkind?

Dezembergeborene werden seltener Fußballprofi.

Der Augsburger Sportwissenschaftler Martin Lames hat es anhand der Geburtsdaten von Spielern zwischen 12 und 18 Jahren analysiert. Ältere Kinder werden mehr gefördert, während um einige Monate jüngere Kinder durch das Raster fallen. Stichtag für den DFB ist jeweils der 1. Januar eines Jahres. Bis zum Jahr 1997 war es der 1. August. Durch den körperlichen Entwicklungsvorsprung zeigen größere Kinder mehr Leistung und haben mehr Ballkontakt. Damit werden sie als Talent auch mehr unterstützt und eher als Profifußballer aufgebaut. Erst im Erwachsenenalter gleicht sich der Vorsprung aus. Dann könnte es für eine Förderung des Nachwuchses schon zu spät sein! Ähnlich sieht es in Sportarten wie Hockey und Handball aus.

Wer im Dezember das Licht der Welt erblickt hat, verdient weniger.

Selbst die Chancen im Berufsleben sollen für Dezembergeborene schlechter sein. In einem Leben soll sich das im Schnitt auf immerhin 12.000 Euro summieren! Laut einem Bericht des französischen Wirtschaftswissenschaftlers Julian Grenet (nationales Wissenschaftsinstitut CNRS Paris) erhalten diese Arbeitnehmer 1,5 Prozent weniger Lohn als ihre Kollegen vom Januar. Ursache hier ist das französische Schulsystem, bei dem der 31. Dezember als Stichtag für die Einschulung gilt. Die jüngeren Kinder sollen laut Grenet weniger leistungsfähig sein und schlechtere Noten schreiben. Seiner Untersuchung zufolge sei der Leistungsunterschied bis zu 66 Prozent. Zu früher Ehrgeiz der Eltern führe hier leicht zu einer Überforderung.

Der Relative Alterseffekt (RAE)

Haben Sie schon einmal vom Relativen Alterseffekt gehört? Ich bisher auch nicht aber es ist im Grunde logisch. Das fängt bereits bei der Einschulung an, falls das Kind zu früh eingeschult wird. Ein im Januar geborenes Kind eines Jahrgangs ist mindestens 11 Monate älter als ein im Dezember zur Welt gekommenes. In jungen Jahren ist das eine große Zeitspanne! Die älteren Kinder sind meist reifer und kräftiger als ihre Konkurrenten. Wenn möglich, lassen Sie dem Kind ein Jahr mehr Zeit bis zur Einschulung. Es wird sich leichter tun!

Ein gesundes langes Leben.

Der Geburtsmonat soll nicht nur das Sternzeichen, sondern auch die Gesundheit beeinflussen. So gehen die Bevölkerungsforscher Doblhammer-Reiter und Vaupel vom Max-Planck-Institut davon aus, dass Dezemberkinder weniger anfällig für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Altersdiabetes und Krebs sind. Sie sollen mit einer Wahrscheinlichkeit von 16 Prozent ein hohes Alter erreichen oder gar 105 Jahre alt werden. Das Ernährungsangebot und die Risiken einer Infektion nach der Geburt sollen die Werte der Kinder beeinflussen.

Der Geburtsmonat als Schicksal?

Mit Astrologie ist das so eine Sache: Der Eine glaubt daran, der Andere nicht. Das Autorenteam Prof. Dr. Peter Axt und Dr. Michaela Axt-Gadermann wollen anhand von Statistiken die Einflüsse wissenschaftlich herausgefunden haben. Neben Gesundheit und Beruf wird auch die Liebe vom Dezember beeinflusst. Mai-Frauen heiraten demnach am Liebsten Dezember-Männer, während sich Dezemberfrauen besonders zu Männern aus den Monaten Juli, August, September und November hingezogen fühlen. Im Dezember geborene Frauen sollen sogar häufiger schwanger sein.

Sternzeichen im Dezember

Dezembergeborene sind entweder Schütze (23. November bis 21. Dezember) oder Steinbock 22. Dezember bis 20. Januar).

 Die positiven Seiten der Schützen sind:

  • Mut
  • Offenheit
  • Großzügigkeit
  • Reisefreude
  • Experimentierfreudigkeit

Die positiven Seiten des Steinbocks sind:

  • Verantwortungsbereitschaft
  • Zuverlässigkeit
  • Fleiß
  • Realismus
  • hält Versprechen
Dezemberkind

Dezemberkind (Bild: PublicDomainPictures / Pixabay)

Berühmte Dezemberkinder

Es ist keineswegs so, dass wir alle darben. Auch viele Dezembergeborene haben es zu etwas gebracht. Da sind z.B.

  • der amerikanischer Komike, Regisseur, Autor und Schauspieler Woody Allen
  • der Komponist Ludwig van Beethoven
  • die französische Mätresse Madame Pompadour
  • der Golfspieler Tiger Woods
  • Walt Disney
  • Johannes Heesters
  • Marius Müller-Westernhagen
  • Willy Brandt
  • Keith Richards
  • Brad Pitt
  • Patty Smith

und viele andere mehr. Wir befinden uns also in bester Gesellschaft. Kein Grund zum Trübsalblasen! Dezemberkinder sind wie gesagt, hartnäckig, robust und zielstrebig!

Ich wünsche Ihnen und mir ein langes Leben wie das von Heesters, den Humor von Woody Allen, die Zähigkeit eines Keith Richards und den Erfolg von Walt Disney.

 

Reisefieber, am 01.10.2014
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Bildquelle:
Droemer-Verlag ("Wunder muss man selber machen" von Sina Trinkwalder - mehr als ein...)

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