Kaninchen und Krankheiten

 

Jedes Tier kann einmal krank werden, so auch die putzigen Kaninchen. Es wird bei den Kaninchenkrankheiten zwischen harmlosen und gefährlichen Kaninchenkrankheiten unterschieden. Drei Hauptkategorien umfassen die Kaninchenkrankheiten allgemein. So können Kaninchen an parasitären Krankheiten leiden, an bakteriellen Krankheiten und an infektiösen Krankheiten.

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Die infektiösen Kaninchenkrankheiten sind die gefährlichsten, denn gegen diese gibt es keine Medizin. Nicht minder gefährlich, in der Regel bei Früherkennung allerdings recht gut behandelbar, sind die parasitären Kaninchenkrankheiten. Zu diesen zählen die Kokzidiose und die Encephalitozoonose.

Parasitäre Kaninchenkrankheiten - Kokzidiose und Encephalitozoonose

Kaninchen-Krankheit Kokzidiose

Die Kokzidiose macht sich vor allem durch einen wässrigen, schleimigen Durchfall der Kaninchen bemerkbar, der ebenso auch blutig sein kann. Ein aufgeblähter Kaninchenbauch, Nahrungsverweigerung als auch strubbliges Kaninchenfell sind weitere mögliche Anzeichen für die parasitäre Krankheit bei Kaninchen. Die Kokzidiose ist zwar keine gefährliche Kaninchenkrankheit, dauert sie jedoch länger an und verheilt nicht innerhalb weniger Tage, können die Kaninchen ebenfalls daran sterben. Besonders Jungtiere, die an Kokzidiose erkranken, sterben in der Regel sehr häufig an dieser parasitären Kaninchenkrankheit.

Kaninchen-Krankheit Encephalitozoonose

 

Wenn Kaninchenbesitzer bei ihren Zwergkaninchen oder Hasen eine Schiefhaltung des Kopfes bzw. Verdrehung bemerken, ist dies ein deutliches Anzeichen für die parasitäre Kaninchenkrankheit Encephalitozoonose. Die Encephalitozoonose macht sich jedoch auch durch Gleichgewichtsstörungen und Koordinationsschwierigkeiten bemerkbar. Lähmungen der Vorder- oder Hinterläufe des Kaninchens als ebenso permanentes Kopf- oder Ohrenschütteln können auf die Kaninchenkrankheit Encephalitozoonose hindeuten.

Die parasitäre Krankheit wird durch den Encephalitozoon Cuniculi Erreger hervorgerufen, der das Nervensystem der erkrankten Tiere angreift. Da die von Encephalitozoonose betroffenen Kaninchen die Sporen des Krankheitserregers mit dem Kot oder Urin ausscheiden, ist die Ansteckungsgefahr für andere Nager sehr groß. Die Übertragung der Encephalitozoonose ist allein schon durch das Beschnüffeln der Ausscheidungen möglich. 

Die parasitäre Encehalitozoonose ist keinesfalls eine reine Kaninchenkrankheit. Ebenso können sich andere Haustiere anstecken. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können sich gleichwohl mit dem Zonoose Erreger infizieren. Sind Zwergkaninchen und Hasen von Encephalitozoonose betroffen, muss ein Tierarzt aufgesucht werden. Nur er ist in der Lage, den Encephalitozoon Cuniculi Erreger zu diagnostizieren und dementsprechend zu behandeln.

Die Heilungschancen bei Kaninchen mit Encehalitozoonose sind umso höher, je früher der Erreger erkannt wird. Dauerhafte Nervensystemstörungen/Hirnschädigungen werden bei frühzeitiger Behandlung mit Antibiotika und Panacur seltener zurückbleiben. Leichte Koordinationsstörungen oder mitunter auch Schiefstellungen des Kopfes können jedoch nach erfolgreicher Behandlung dennoch zurückbleiben. Wird die Encehalitozoonose nicht behandelt, können erkrankte Tiere daran sterben.

Mehr über die EC - Encehalitozoonose bei Kaninchen bei Wikipedia

Die Encephalitozoonose ist eine durch den Einzeller Encephalitozoon cuniculi hervorgerufene parasitäre Erkrankung, die in Europa vor allem Kaninchen befällt. Andere Stämme des Erregers verursachen eine Erkrankung bei Altweltmäusen und...

Was sind die gefährlichsten Kaninchen-Krankheiten?

 

Es gibt zwei sehr gefährliche Kaninchenkrankheiten, bei denen eine Heilbehandlung beim Tierarzt nicht möglich ist. Die erkrankten Zwerghasen oder Kaninchen können innerhalb weniger Tage an diesen seuchenhaften Viruserkrankungen zugrunde gehen.

Kaninchenkrankheiten - was Kaninchenbesitzer darüber wissen sollten
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Gefährliche Kaninchenkrankheit - Myxomatose

Die Myxomatose ist eine dieser gefährlichen Kaninchenkrankheiten, für die es keine Heilbehandlung gibt. Lediglich regelmäßige Impfungen schützen die Kaninchen vor der Virusinfektion Myxomatose. Die Myxomatose ist eine gefährliche Kaninchenkrankheit, da die Nager daran sterben. Übertragen wird die Myxomatose durch Kaninchenflöhe oder auch Mücken, ebenso durch den Kontakt zwischen den Kaninchen. Die Inkubationszeit - von der Ansteckung bis zum Ausbruch der gefährlichen Kaninchenkrankheit - beträgt circa 3 bis 5 Tage.

Die Symptome der Myxomatose-Viruserkrankung sind knotenartige und auch weiche Schwellungen an den Augenlidern, den Lippen der Kaninchen, an der Nase, den Ohren oder den Genitalien. Die an Myxomatose erkrankten Kaninchen leiden nicht selten unter einem eitrigen Schnupfen. Sie sind matt und rühren ihre Nahrung fast nicht mehr an. Nach Ausbruch der Myxomatose leben die erkrankten Kaninchen höchstens noch 5 bis 8 Tage und verenden dann oft qualvoll.

Vorbeugende Schutzimpfung gegen die gefährliche Kaninchenkrankheit Myxomatose

Eine medikamentöse Behandlung oder eine Therapie für die an Myxomatose erkrankten Kaninchen gibt es nicht. Eine Schutzimpfung zur Vorbeugung ist daher empfehlenswert. In den Tierarztpraxen werden oft Myxomatose Sammelimpftermine vergeben, da der Myxomatose-Impfstoff, sobald dieser angebrochen ist, innerhalb von 4 Stunden aufgebraucht werden muss, damit der Impfschutz vollständig erhalten bleibt.

Die vorbeugende Impfung gegen Myxomatose ist zwei Mal - im Abstand von einem Monat - notwendig. Die zu impfenden Kaninchen sollten mindestens vier Wochen alt sein. Bringen Häsinnen - die bereits gegen Myxomatose geimpft sind - ihre Jungen zur Welt, so können diese Jungtiere im Alter von 8 Wochen geimpft werden.

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Gefährliche Kaninchenkrankheit - Kaninchenseuche - RHD - Chinaseuche

 

Eine weitere sehr gefährliche Kaninchen-Krankheit ist die Kaninchenseuche, die auch als Chinaseuche und RHD - Rabbi Hämorrhagic Disease - bezeichnet wird. Da dieses hochansteckende Virus erstmals im Jahr 1984 in China bei Angorakaninchen auftrat, wird die gefährliche Kaninchenkrankheit Chinaseuche genannt, obwohl unterdessen längst bekannt ist, dass es die Kaninchenseuche schon früher gab, und zwar nicht nur in Amerika, sondern in ganz Europa.

Der RHD Erreger ist ein Calicivirus, der sich leicht überträgt und schnell ausbreitet.  Schon das Erbmaterial des Kaninchenvirus ist hochansteckend. Auf Ausstellungen, beim Verkauf oder beim Decken können sich die Kaninchen mit dem aggressiven Virus anstecken. Das RHD Ebolavirus wird u.a. durch Futter, Einstreu als auch über nicht gereinigte Hasenkäfig-Geräte, Futternäpfe und Trinkgefäße übertragen. Ebenso kann das Virus durch die Luft übertragen werden, durch Transportbehälter, sowie über die Kleidung und Hände der Kaninchenhalter. Weitere RHD-Überträger sind Vektoren - das können Läuse, Zecken aber auch Kaninchenflöhe und Mücken sein. Das Calicivirus hält sich beharrlich lange in der Umwelt. Daher besteht eine Ansteckung für Kaninchen immer wieder aufs Neue.

Die Inkubationszeit der RHD - Kaninchenseuche/Chinaseuche - beträgt oft nur 1 bis 3 Tage und führt nach Ausbruch in vielen Fällen schon innerhalb von 1 bis höchstens 5 Tagen zum Tod des erkrankten Kaninchens. Mitunter sterben die Kaninchen auch ganz plötzlich, ohne dass zuvor diverse Krankheitsanzeichen erkennbar waren. Die Kaninchenseuche - Chinaseuche - RHD - Rabbi Hämorrhagic Disease - macht sich mitunter durch Mattigkeit, Fressunlust, Unruhe, plötzliches Taumeln, Atembeschwerden bemerkbar. Der Tod des an RHD erkrankten Kaninchens tritt häufig nach Erstickungskrämpfen ein.  Extreme Anzeichen für die gefährliche Kaninchenkrankheit RHD sind Blutungen aus dem Maul, der Nase und den Augen der erkrankten Kaninchen.  

Es gibt auch eine mildere Form der gefährlichen Kaninchenkrankheit RHD, die mit einem gestörten Allgemeinbefinden, leichten Atembeschwerden und Fieber einhergeht. In einigen Fällen der milderen Form der Kaninchenseuche ist eine Erholung der erkrankten Tiere binnen weniger Wochen möglich. Ansonsten handelt es sich bei der Chinaseuche/Kaninchenseuche um eine gefährliche Kaninchenkrankheit, die hochansteckend ist und oftmals tödlich endet. Die an RHD erkrankten Häschen und Kaninchen sterben einen qualvollen Tod. Daher ist es umso wichtiger, dass Kaninchenhalter ihre Lieblinge vorbeugend impfen lassen.

 

Vorbeugende Schutzimpfung gegen die gefährliche Kaninchenkrankheit RHD/Kaninchenseuche

 

Vorbeugende Schutzimpfungen schützen Kaninchen vor der gefährlichen Kaninchenseuche. Eine einmalige Impfung gegen RHD ergibt einen Impfschutz von einem Jahr. Im Mindestalter von 6 Wochen können Kaninchen gegen die seuchenhafte Viruserkrankung - RHD - Kaninchenseuche - Chinaseuche - vorbeugend geimpft werden. Jungtiere von bereits geimpften Häsinnen sollten erst in der 12. Lebenswoche die vorbeugende RHD-Schutzimpfung erhalten.

Ist es sinnvoll, Kaninchen gegen gefährliche Kaninchenkrankheiten vorbeugend zu impfen?
KreativeSchreibfee, am 10.03.2012
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Bildquelle:
Fotolia.com Datei: #14658901 | Urheber: (Kleine Vogelkunde - heimische Wintervögel erkennen)

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