Gegen Mobbing - ein Beispiel für Zivilcourage
Mobbing wird gerne unter den Tisch gekehrt. Die Sportler an einer Highschool in den USA beweisen, dass es auch anders geht.Mobbingattacken gegen eine geistig Behinderte
Die 16-Jährige ist mit Mikrozephalie zur Welt gekommen. Statt sich damit abzufinden, dass das Mädchen "anders" ist, stempelten einige Mitschülerinnen und Mitschüler an der Highschool in Queen Creek (Arizona/USA) sie sofort als Außenseiterin ab. Mobbing gehörte seither zur Tagesordnung. Schon am ersten Tag wurde das lebensfrohe Mädchen mit Müll beworfen. Wie es Chy Johnson dabei ergangen ist, Tag für Tag misshandelt zu werden, war den anderen völlig egal. Der Mutter nicht. Sie wagte den Schritt nach vorne und wollte wissen, wer ihrem Kind das Leid zufügt. Sie wandte sich an den Quarterback der Schule, Carson Jones.
Footballspieler kümmern sich um ihr Mädchen
Glaubt man den Filmklischees, müssten es eigentlich die Sportler sein, die sich am ehesten dazu hinreißen lassen, Schwächere links liegen zu lassen oder ihnen das Leben zur Hölle zu machen. Dass es eben nur ein Klischee ist, zeigt sich bei Chy Johnson und Carson Jones. Statt Namen zu nennen, kümmern er und seine Sportfreunde sich seither darum, dass die geistig Behinderte nicht länger geärgert und attackiert wird. Die Jungs gehen zum Beispiel mit "ihrem Mädchen" essen. Kurzum: Sie beschützen die 16-Jährige. "Ich dachte, wenn sie uns jeden Tag mit Chy sehen, wird es besser", erklärte Carson Jones später gegenüber der Presse, "ich weiß zwar nicht genau wie, aber es klappt." Auch sein Mitspieler Tucker Workman, ist mit dem Arrangement rundum zufrieden. "Uns geht es gut. Aber es ist umso schöner, wenn es den Menschen um uns herum auch geht."
„Weil die Jungs mich so sehr lieben“
Die Freundschaft von Tucker Workman, Colton Moore, Carson Jones und den anderen Footballspielern mit Chy Johnson hat sich inzwischen auch bei den überregionalen Medien herumgesprochen. Es gibt unzählige Bilder, die das Mädchen und die Jungs zeigen, beim Sport, in der Freizeit, an der Schule. Und was sagt die 16-Jährige: "Niemand ist mehr böse zu mir, weil meine Jungs mich so sehr lieben." Schade, dass es nicht mehr solcher Beispiele gibt.
Bildquelle:
Burkard Vogt / pixelio.de
(Rausgemobbt)