Geheimbünde in Amerika
Zu allen Zeiten gab es Geheimbünde. Und viele haben in positivem wie in negativem Sinn Geschichte geschrieben.Winkel und Zirkel sind Symbole der Freimaurer (Bild: Nemo / Pixabay)
Freimaurer schlossen sich in England zur ersten Großloge zusammen
Geheimgesellschaften kamen vor allem im 18. Jahrhundert in Mode. Man traf sich, diskutierte und half sich gegenseitig - auch auf der Karriereleiter. Somit erfüllten diese Bünde damals eine ähnliche Funktion wie heutzutage soziale Netzwerke. 1717 schlossen sich in England Freimaurer zur ersten Großloge zusammen. Die Wurzeln reichen vermutlich viele Jahrhunderte weiter zurück. Ihre Ideale sind Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität.
Durch Geheimhaltung und bizarre Rituale liefern die Logen jede Menge Stoff für Gerüchte. Die Palette reicht von der Aufnahmezeremonie über Decknamen bis zu verschiedenen Stufen der Einweihung in das "große Geheimnis". Mit den europäischen Siedlern kam diese Loge auch nach Amerika. Viele Präsidenten wie James Monroe, Theodore Roosevelt oder Harry S. Truman traten öffentlich für die Prinzipien der Freimaurerei ein. Der Entwurf und die Kontruktion der Freiheitsstatute geht ebenfalls auf Freimaurer (Frédéric Auguste Bartholdi und Gustave Eiffel) zurück.
Der Totenschädel des Apachen-Häuptlings Geronimo
Einer der exklusivsten Geheimbünde in Amerika ist zweifelsohne "Skull & Bones". Die rund 600 aktive Mitglieder zählende Gesellschaft wurde 1832 als Studentenbund der Universität Yale gegründet. Verschwörungstheorien besagen, dass es sich bei "Skull & Bones" um eine Schattenregierung der USA handelt. Die Mitglieder entscheiden, ob ein Präsident machtvoll oder hilflos regieren darf. "Knochenmänner" und mittlerweile auch Frauen sitzen in Wirtschaft, Geheimdiensten und im Weißen Haus. Allein zwei der letzten vier US-Präsidenten (George Bush Senior und Junior) sind bekennende Mitglieder der "Skull & Bones".
Kritikern zufolge ist keine andere Geheimgesellschaft in den USA so gut vernetzt und verfügt über so viel Einfluss. Ein besonders dunkles Kapitel rankt sich um Prescott Bush, den späteren Senator von Connecticut, Vater des 41. Präsidenten George H. W. Bush und Großvater des 43. Präsidenten George W. Bush. Im Mai 1918 soll er zusammen mit fünf anderen Bonesmen den Schädel des Apachen-Häuptlings Geronimo aus dem Grab in Fort Sill gestohlen haben, um ihn der Bruderschaft zum Geschenk zu machen.
Diese Geschichte und Fotos des Schädels in den Clubräumen und anderer gestohlener Grabbeigaben wurden dem Indianer-Aktivisten "Chief" Ned Anderson zugespielt. Zusammen mit zwanzig Nachfahren des Apachen-Häuptlings Geronimo verklagte er die Geheimsellschaft auf Herausgabe des Schädels. Doch die erhoffte Gerechtigkeit blieb aus. Aufgrund von Formfehlern wurde das Verfahren eingestellt - auf Anweisung des US-Justizministeriums. Außerdem machte Prescott Bush als Geschäftsführer der UBC-Bank Finanzgeschäfte mit dem Nazi-Regime. Und dies sogar noch, als sich die USA bereits im Krieg mit Deutschland befanden. Nur knapp entging er einer Anklage wegen Landesverrats.
Bildquelle:
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Brigitte Werner
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