9000 Jahre Bierbraukunst / das Reinheitsgebot von 1516

Bereits 7000 Jahre vor Christus wurde zwischen Euphrat und Tigris Emmerweizen und Gerste angebaut. Ebenso in Kasachstan und im chinesischen Sinkiang. Diese Erzeugnisse sind die Grundstoffe zur Bierherstellung.

Im Louvre in Paris befindet sich eine 6000 Jahre alte sumerische Tontafel. Auf dieser befindet sich eine Darstellung des Brauens von Bier.

Und so zieht es sich durch die Geschichte.

Sumerer, Akkader, Babylonier, Ägypter kannten bereits lange vor Christus Bier.

Aber auch in Peru, China oder Turkmenistan gab es den Gerstensaft.

Bei Kasendorf in der Nähe von Kulmbach fand man Bieramphoren der frühen Hallstattzeit. Diese datieren auf ca. 800 vor Christus und sind der älteste Nachweis für das Brauen in Deutschland.

Um die Zeitenwende war die Herstellung bei allen germanischen Stämmen obligatorisch. 260 nach Christus gab es bei Trier bereits Bierverleger. Man fand dort einen sogenannten Bierverlegerstein.

Über die Jahrhunderte wurde vor allem in Klöstern, wie z. B. St. Gallen oder Weihenstephan, gebraut. Wobei Weihenstephan die älteste Brauerei Deutschlands ist. Bier wurde auch exportiert. Bei Bonn gab es eine Amphoren Fabrik.

Die älteste Fassung des Reinheitsgebotes von 1447:

 "Item sie sullen auch pier und greussing sieden und prewen nur allein von Gersten, Hopfen und Wasser und sonst nichts darein oder darunter thun oder man straffe es fuer valsch".

 

Die Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig der X. erließen am Georgitag in Ingolstadt am 24.04.1516 das Reinheitsgebot als Gesetz für ganz Bayern.

 

Es ist das älteste Lebensmittelgesetz der Welt.

Die Grundstoffe des Bieres.

Malz bestimmt Alkoholgehalt und Farbe des Bieres. Hopfen gibt ihm Würze, macht es herb oder mild, und schenkt ihm seine beruhigende Wirkung. Wasser liefert die Mineralien. Und Hefe sorgt für alkoholische Gärung.   

Die Stammwürze entscheidet über den Alkoholgehalt, nach dem das Bier auch besteuert wird. Wir unterscheiden Einfach-, Schank-, Voll- und Starkbiere. Der Alkoholanteil schwankt von 7 – 16 %.   

Dann unterscheiden wir in Untergäriges und Obergäriges. Das Erste hat eine längere Reifezeit. Schmeckt voller und ist haltbarer. Deshalb wird es auch Lager oder Export genannt.

Das Andere ist ein unkompliziertes, einfaches meist regionales Gebräu. Beispiele sind "Kölsch / Alt oder die meisten englischen Sorten (Ale).

Trotz der  Liberalisierung des Biermarktes und der Zulassung ausländischer Biersorten mit diversen Zusätzen entscheidet sich der Verbraucher zu 99 % für unser reines Getränk.

 

Kleines Bier ABC - " Man könnte froh sein, wenn Luft so rein wäre wie das Bier " Zitat - Richard von Weizsäcker.

 

Alt, bedeutet nicht abgestanden, sondern nach der "alten" Brauart. Hopfenbitter und malzig präsentiert sich das in Düsseldorf und Münster gern getrunkene kupferne Obergärige.

Ähnlich, nur 100-mal besser und eben hell, ist das Kölsch. (Die Kölner kommen grundsätzlich in die Hölle, denn mit diesem Gesöff  hatten die ja bereits den Himmel auf Erden).

Spritzig und angenehm säuerlich kommt die Berliner Weiße daher. Als Weiße mit Schuss ist sie ein Nationalgetränk.

Beliebt in England ist das Bitter Ale, stark gehopft und würzig mit nur 5 % Alkohol.

Bockbiere sind untergärig, mit hohem Stammwürzegehalt. Malzig leicht schokoladisch entfaltet es sich bei 16 Grad am besten. Meist kommen diese aus Bayern.  Sind in der Regel Starkbiere.

Das herbe Export hat 12 % Alkohol, wird überwiegend in Dortmund gebraut.Wie der Name schon sagt, geht es in alle Welt.

Von der geröstete Gerste kommt die rötliche Färbung des Irisch Red Ale. Ein leicht süßes, nach schottischer Braukunst hergestelltes Gebräu.

Aus Tschechien kommt das originale Pils. Weiches Wasser und feinbitterer Hopfen geben ihm seinen Geschmack. Ein fester sahniger Schaum zeichnet es aus.

 Viel schäumende Kohlensäure macht Weizen- und Hefebiere so erfrischend spritzig.    

Über Buchenholzfeuer getrocknetes Malz gibt dem Rauchbier sein Aroma.

Stout / Guinness ein starkes Bier mit sahnig – weichem Geschmack.

Der österreichische Braupionier Anton Dreher kreierte um 1900 das "Wiener".

 Aber auch Malzbier und Alkoholfreie werden nach dem Reinheitsgebot gebraut.

Durch Unterbrechen der Gärung wird lediglich Alkohol entzogen.

 

Die beste Trinktemperatur liegt zwischen 7 – 9 Grad Celsius.  

Zum Weihnachtsmahl ein Bier, aber nicht irgendeines.

Spülmittel und Fett verhindern die Schaumbildung. Das Auge trinkt mit. Das passende Glas, Kölschstange, Pils-Pokal oder Tulpe gehört dazu.  Vor dem Einschenken sollte das Glas noch mal mit klarem, kalten Wasser gespült werden.

Zum Salat empfehle ich ein Weizen

Ein dunkles Lager schmeckt mit einem deftigen Eintopf.

Gekochter, entschuldigung, pochierter Fisch und ein Export harmonieren.

Zum Back- oder Bratfisch schmeckt auch ein Pils.

Geflügel und Meeresfrüchte genieße ich gerne mit einem hellen Hefe.

Braten und ein Pils oder dunkles Lager sind auch nicht zu verachten.

Steaks mit einem dunklen Bock oder Schwarzbier ergänzen sich.

Milder Käse mit einem hellen Export und würziger Käse gerne mit einem

Kölsch oder Alt.

Süße Nachspeisen mit einem hellen Weizenbier kredenzt, ist auch nicht verkehrt.

 

Tausend Jahre Tradition treffen auf modernste Logistik.

Ohne EDV läuft heute nichts mehr. Die Kassen des Handels registrieren den Abverkauf, erstellen und übermitteln die Bestellungen an den Logistiker.

Rund um die Uhr werden Kommissionen zusammengestellt, LKW's verladen, Ware beschafft und ausgeliefert. Der Getränkehandel ist ein einziger Verladebahnhof. Die EDV überwacht das "First in – First out" damit keine Ware lange steht und alt wird. Eine Chargen-Verfolgung garantiert den jeweiligen Standort der Kisten und Fässer für den Fall einer Rückruf-Aktion.

Bier heute abgefüllt, steht morgen in den Regalen vor Ort beim Kunden.

Die Top 10 der großen Logistiker drehen an heißen Tagen jeweils bis zu 500 000 Einheiten an Voll- und Leergut. Das bedeutet, abverkaufte Ware muss wieder beschafft werden, Vollgut geht zum Kunden, Leergut kommt retour und findet den Weg zurück in die Produktion. Speditionen fahren durch ganz Europa, damit Sie ihre Marke vorfinden. Ob Wasser aus Italien, Hefe-Biere aus Bayern, Budweiser aus Tschechien, im Endeffekt geht es darum, uns allen die Vielfalt und Qualität europäischer Brauereien und Brunnen zu präsentieren.

Bier ist gesund, nahrhaft, enthält Mineralien und Bitterstoffe.

Es regt die Verdauung an, durchspült die Nieren. Es gibt Kraft.

Natürlich nur in Maßen genossen. Mit Alkohol sollte man eh verantwortungsvoll umgehen.

Auch in der Küche ist Bier ausgezeichnet zu verwenden

http://pagewizz.com/rezept-bier-dessert-und-kuchen/

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Danken wir diesen fleißigen Leuten, und trinken zum Fest auf ihr Wohl.

 

Ich danke für das Material und die Bilder. M.

 

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