ein Schwank über das Lernverhalten eines Hundes..

Um einen Hund zu trainieren, sollte man ein wenig über sein Lernverhalten wissen. Ein Hund lernt - nicht anders als wir - über Assoziation und Konditionierung. Aktivitäten, die sich "lohnen" werden wiederholt, andere die mit negativen Ereignissen ODER ohne Wertung bleiben, werden abgelegt. Im weitesten Sinne ist das ein Ausläufer der Evolution - Sinnvolles wird weitergegeben, etwas das nichts bringt, abgelegt. 

Konkret bedeutet das folgendes: Für einen Hund sind lohnenswerte Dinge im Normalfall Futter/Leckerchen, Zuneigung und beliebte Aktivitäten. Mit WAS Sie Ihren Hund im Training also belohnen ist 2.rangig - wichtig ist, dass Sie ihm damit eine Freude bereiten!

Denken Sie bei Konditionierung an den Pawlowschen Hund, dem nach wenigen Wiederholungen das Wasser im Mund zusammen lief wenn er eine Glocke hörte. "Eine Glocke?!", werden Sie sich fragen.. Ja! Pawlow hat bei jedem Füttern mit dieser Glocke geklingelt. Für den konditionierten Hund wurde die Glocke gleichbedeutend mit Futter, was in diesem Fall sogar den Speichelfluss auslöste!

 

Hunde verknüpfen 2 Ereignisse beim Training am effektivsten, je kürzer sie aufeinander folgen. Wartet man mit einer Belohnung nach Erledigung einer Aufgabe zu lange, kann er den positiven Effekt nicht mehr direkt mit der Aufgabe in Verbindung bringen. Menschen belohnen oft nicht punktuell genug. Hierfür wurde der Clicker mit seinem kurzen, immergleichen "klick" entwickelt. 

 

 

 

Clicker ohne Knopf

Clicker ohne Knopf (Bild: http://www.praxisdienst-vet...)

Clicker?

Der Clicker ist ein kleines Gerät, ähnlich einem Knackfrosch. Er erzeugt durch Druck auf ein Metallplättchen oder einen Druckknopf ein kurzes Knackgeräusch. 

Der Clicker ist beim Clickertraining gleichbedeutend mit der Glocke von Pawlow. Nach wenigen Übungseinheiten, in denen der Hund "auf den Clicker konditioniert" wird, also lernt, dass nach dem "klick" eine baldige Leckerchengabe folgt, wird der Clicker die Ankündigung einer Belohnung. Unterbewusst wird der Clicker für den Hund also selbst zu einer kleinen Belohnung!

 

Auf diese Weise ist es möglich, allein durch den Ehrgeiz, die Arbeitsfreude und die Motivation eines Hundes verschiedene Tricks zu lernen. Dank des Wesens eines Hundes und der guten Erfahrungen die er beim Clickertraining macht, wird der Hund immer motivierter, begeisterter und MÖCHTE trainieren. 

Formen des Clickerns

Für das Clickern gibt es verschiedene Ansätze, die teilweise untereinander kombiniert werden können und fallbezogen eingesetzt werden. 

 

Shaping - Formen

In Situationen, in denen der Hund Ansätze zu gewünschtem Verhalten zeigt, wird er belohnt. Bleibt die Belohnung bei routinemäßiger Ausführung durch den Hund aus, wird er freiwillige Alternativverhalten zeigen. Durch rechtzeitiges Einfangen der gewünschten Verhaltenssequenzen wird der Hund in seinem Verhalten "geformt". 

 

Capturing - Einfangen

Der Hund zeigt zufällig ein bestimmtes Verhalten, das vom Trainer in diesem Moment aufgefangen und "belohnt" wird. Der Hund merkt, dass sich dieses Verhalten lohnt und wird es freiwillig wieder anbieten. Nach ein paar Wiederholungen kann ein Signal eingeführt werden - Voilà! Ein Trick wurde erlernt!

 

Diese beiden Formen sind die Hauptformen des Clickerns, weitere Formen sind nah verwandt oder Kombinationen aus beiden. 

Aber der Clicker kann mehr!

Reines Training ist längst nicht alles! Sie merken.. Sie haben es mit einem Liebhaber zutun!

 

Der Clicker ist in der Lage die Bindung von Mensch und Hund zu stärken. Ein Satz der so schnell gesagt, aber so bedeutend ist. Als International Dog Trainer weiß ich, wie wichtig Bindung ist - speziell in der Hundeerziehung. Das häufige Training unter postiver Bestätigung, ohne Druck und Gewalt, alleine mit Spaß - ist bestens für die Spezies Hund geeignet. Er wird sich den ganzen Tag aufs Training freuen und dieses positive Gefühl auf Sie übertragen. KONDITIONIERUNG. ASSOZIATION. KREATIVITÄT. EHRGEIZ. BINDUNG!

 

Verstehen Sie mich nicht falsch. Alleine durch clickern entsteht keine Bindung.. aber vorhandene Grundlagen werden gestärkt und ausgebaut. Gemeinsame Aktivitäten für eine gute Beziehung!

 

Nebenbei bedeutet Clickertraining natürlich auch Beschäftigung. Sinnvolle Beschäftigung für Mensch und Hund. 

 

Gut gehaltene Zoo- und Zirkustiere (wenn das denn möglich ist...), werden über den Clicker trainiert - einen Teil dieser Übungen nennt man "medical training" - gewöhnliche Behandlungen eines Tierarztes werden einstudiert, um das Tier auf dessen Untersuchen vorzubereiten und im Ernstfall auf eine Narkose verzichten zu können.

C´est à toi!

Jetzt sind Sie dran! 

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Würden Sie clickern? Clickern Sie bereits? 

 

Wenn nicht - probieren Sie es aus. Clicker sind günstig und für ca. 2-5 EUR erhältlich! Lesen Sie sich dafür bitte noch weiter ein - über das Anclickern zum Beispiel. Viel Spaß dabei!

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