Die Ergebnisse der ersten Spieltage

Im Norden trafen gleich zu Saisonbeginn zwei Spitzenmannschaften aufeinander. Bei den Kiel Baltic Hurricans mußte sich der Deutsche Vizemeister Dresden Monarchs nach einem Herzschlagfinale mit 33:29 geschlagen geben. Unterschiedliche Quarter prägten das Spiel: Nach einem 13:0 für Dresden im ersten Quarter folgte ein 19:0 für Kiel im zweiten Quarter. Dann drehte Dresden den Spieß wieder um und gewann das dritte Quarter wieder mit 13:0. Das vierte Quarter gehörte wieder den Kielern mit 14:3. Dabei profitierten die Kieler von einem Fumble der Dresdener zwei Minuten vor Spielende. In den übrigen beiden Spielen hatten im Berliner Hauptstadtderby die Berlin Rebels den Berlin Adler kaum etwas entgegen zu setzen und unterlagen mit 7:44, während sich die Köln Falcons bei den Düsseldorf Panther mit 27:25 durchsetzten. Am zweiten Spieltag hielten sich die Berlin Adler mit 42:22 bei den Düsseldorf Panther schadlos und feierten den zweiten Sieg.

Im Süden gab es die beiden erwarteten Favoritensiege: Die Schwäbisch Hall Unicorns siegten bei den München Cowboys mit 30:26 und die Stuttgart Scorpions behielten in einer torreichen Begegnung bei den Franken Knights mit 66:52 die Oberhand. Im zweiten Spiel legte Stuttgart noch einen drauf und besiegte die Cowboys aus München mit 42:9.

Der Aufsteiger Allgäu Comets hatte einen guten Einstand und siegten bei den Franken Knights mit 53:37. Die Saarland Hurricanes feierten einen überraschend klaren Sieg mit 38:22 über den Deutschen Meister der Jahre 2011 und 2012, die Schwäbisch Hall Unicorns.

Nach dem nächsten Spieltag am 10. und 11. Mai lohnt schon ein erster Blick auf die Tabellen.

Die American Football Regeln – kurz und knapp erläutert

Auch für Laien ist das Regelwerk für ein American-Football-Spiel relativ schnell verständlich und auch einfach zu erklären. Sieben Schiedsrichter leiten ein Spiel in der GFL, der höchsten Spielklasse in Deutschland. Sie tragen schwarz-weiß gestreifte Blousons. Sobald einer von ihnen einen Regelverstoß bemerkt, wirft er eine kleine gelbe Flagge auf das Spielfeld. Wenn nötig, kommen die Schiedsrichter dann zur Beratung zusammen. Sodann verkündet der Boss der Schiedsrichter, "Mister Whitecap", der Mann mit der weißen Mütze, das "Urteil" und die Strafe. Strafe für einen Regelverstoß ist immer ein Raumverlust um fünf, zehn oder 15 Yards.

Das Spielfeld und die Spieldauer

Das Spiel hat seinen Ursprung in den USA, wo der Super Bowl jedes Jahr das wichtigste sportliche Ereignis darstellt. Das Spielfeld wird in Yards gemessen (1 Yard = 0,914 Meter). Das Spielfeld ist 120 Yards lang und 50 Yards breit und in der Länge in zwölf zehn Yards breite Sektoren unterteilt. Die beiden Sektoren am Ende heißen Endzonen. Die eigene Endzone muss von der eigenen Defense verteidigt werden, während die gegnerische Offensive versucht, zu einem Touchdown zu kommen.

Ein Spiel der GFL dauert 4x12 Minuten reine Spielzeit und ist in vier Quarter aufgeteilt. Nach zwei Quartern findet eine 20-minütige Halbzeitpause statt.

Das Ziels des Footballspiels

Ziel des Spieles ist es, Raumgewinn zu erzielen und möglichst einen Touchdown (TD) zu erzielen, d.h. den Ball in die gegnerische Endzone zu bringen. Das geschieht durch Pass- oder Laufspiel in Richtung Endzone des Gegners. Das Spiel beginnt mit dem Kickoff einer Mannschaft von der eigenen 35-Yards-Linie aus möglichst weit in die gegnerische Hälfte hinein. Die Gegenmannschaft versucht, den Ball zu fangen und möglichst weit zurück zu tragen, bis sie gestoppt wird. Von diesem Punkt aus beginnt dann das eigentliche Spiel mit dem ersten Angriff (First down and ten). Die angreifende Mannschaft versucht, in maximal vier Spielzügen zehn Yards Raum zu gewinnen. Gelingt ihr das, erhält sie an dieser Stelle ein neues First down, um weiteren Raum zu gewinnen. Gelingt ihr das nicht, versucht sie im vierten Down, den Ball zu "punten" und mit einem Schuss weit in die gegnerische Hälfte hinein dem Gegner eine schlechtere Ausgangsposition für seinen Angriff zu bereiten, denn es wechselt das Angriffsrecht, wenn mit vier Versuchen keine zehn Yards Raumgewinn erzielt werden konnten.

Das Football-Team: Ein Bus voller Kraftpakete

Wie beim Fußball stehen auch beim Football elf Spieler für jede Mannschaft auf dem Platz: die angreifende Mannschaft mit ihrer Offense, die verteidigende Mannschaft mit ihrer Defense. Das sind pro Mannschaft bereits 22 notwendige Spieler. Wechselt aber das Angriffsrecht, kommen für beide Mannschaften die entsprechenden anderen Mannschaftsteile auf das Feld.

Für verschiedene Spielzüge werden Experten eingesetzt und wegen des kräfteraubenden Spiels werden zur Schonung der Spieler Auswechslungen vorgenommen. Deshalb schreibt die Spieleordnung des American Football Verbandes Deutschland (AFVD) mindestens 35 Spieler pro Mannschaft zwingend vor. Gute Mannschaften kommen auf 50 und mehr Mitglieder einer Mannschaft. Für die Anreise zu einem Punktspiel benötigen die Mannschaften einen guten und geräumigen, weil voll besetzten Reisebus.

Die Punkte für erfolgreiche Aktionen

Ein gelungener Touchdown (Erreichen der gegnerischen Endzone mit Ball) erbringt sechs Punkte. Ein Touchdown ist erreicht, wenn ein Spieler mit dem Ball in die Endzone gelangen kann oder den Ball dort fängt. Nach einem Touchdown hat die erfolgreiche Mannschaft die Möglichkeit, mit einem Schuss von der drei-Yards-Linie durch die an der Endzone stehenden Torstangen einen weiteren Punkt (PAT = Point After Touchdown) zu erzielen. Alternativ besteht die Möglichkeit, statt eines Schusses durch die Torstangen noch einmal von der drei-Yards-Linie aus in einem Spielzug den Ball noch einmal in die Endzone zu bringen. Das wird Conversion genannt und bringt zwei Punkte.

Sieht sich die angreifende Mannschaft augenblicklich nicht in der Lage, zu einem Touchdown zu kommen, hat aber eine günstige Distanz zu den gegnerischen Torstangen erreicht, kann sie mit einem Schuss durch die Torstangen ein Fieldgoal erzielen. Ein Feldtor bringt drei Punkte. Nur die angreifende Mannschaft kann beim American Football Punkte erzielen. Es gibt nur eine einzige Ausnahme: Drängt die Verteidigung die angreifende Mannschaft in die eigene Endzone zurück und bringt sie dort zu Fall, erringt sie eine "Safety" und erzielt zwei Punkte.

Die Spiele um den German Bowl 2013

Die in die Gruppen Nord und Süd zweigeteilte German Football League (GFL) spielen in einer Hin- und Rückrunde jeweils ihre Bundesligaspiele durch. Zum Abschluß der Punktrunde qualifizieren sich die jeweils besten Teams aus jeder Gruppe für den Kampf um den German Bowl. Nach einem festen Reglement spielt dann der Gruppenerste gegen den Vierten aus der anderen Gruppe, der Zweite gegen den Dritten usw. Im Jahr 2013 spielten im Viertelfinale die Dresden Monarchs gegen die Munich Cowboys 59:14, die Schwäbisch Hall Unicorns gegen die Berlin Adler 13:42, die Braunschweig New Yorker gegen die Rhein-Neckar Bandits 28:21 und die Marburg Mercenaries gegen die Kiel Baltic Hurricanes 9:47. Somit waren bereits im Halbfinale die vier Mannschaften aus der Nordgruppe der German Football League unter sich: Dresden schlug die Berlin Adler 32:21 und Kiel unterlag Braunschweig mit 29:34. In einem spannenden und mitreißendem Finale schlug Braunschweig die starken Dresdener vor 12.157 begeisterten Zuschauern äußerst knapp mit 35:34, errang den XXXV. German Bowl und wurde Deutscher Meister 2013.

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