Wer oder was ist der Weihnachtsmann

Der Weihnachtsmann ist hauptsächlich als dicker Mann mit langem, weißem Bart und rotem Mantel bekannt. Der Legende nach bringt er allen braven Kindern am Weihnachtsabend Geschenke. Rational gesehen symbolisiert der Weihnachtsmann den Akt des Schenkens. Der Weihnachtsmann besitzt viele Namen. Während er in Deutschland Weihnachtsmann genannt wird, heißt er in Frankreich Père Noël ("Vater Weihnacht"), in Finnland Weihnachtsbock, in Russland Väterchen Frost und in den USA Santa Claus. Die Übergabe der zunehmend vielen Geschenke am Weihnachtsabend ist hauptsächlich in Deutschland und den europäischen Ländern sowie den USA üblich.

Der historische Ursprung von Weihnachtsmann und Bescherung

Hervorgegangen ist die Geschichte um den Weihnachtsmann aus dem heiligen Nikolaus. Der heilige Nikolaus war ein Bischof aus dem 4. Jahrhundert und hieß mit vollständigem Namen Nikolaus von Myra.  Er war Schutzpatron der Kinder. Bereits im Mittelalter wurden ihm zu Ehren die Kinder an seinem Namenstag, dem 6. Dezember, beschenkt. Jahrhunderte später, während der Reformation, wurde der Akt der Bescherung auf den Heiligen Abend, den 24. Dezember, verlegt. Doch auch am Nikolaustag werden heute noch immer die Kinder mit kleinen Gaben versehen.

Wo wohnt der Weihnachtsmann

So wie die Bezeichnung des Weihnachtsmannes in vielen Ländern verschieden ist, so wird auch der Wohnort des Weihnachtsmannes unterschiedlich angegeben. Santa Claus wohnt am Nordpol, der Weihnachtsmann der Finnen in Lappland. Der Weihnachtsmann der Schweden wohnt im Herzen von Schweden oder hat überhaupt keinen festen Wohnsitz. Die Dänen würden ihren Weihnachtsmann in Grönland besuchen. Wer aber sagt, dass der Weihnachtsmann nur einen Wohnsitz haben kann? In den Zeiten von Haupt- und Nebenwohnsitz sollte man wohl eher fragen, an welchem dieser vielen Wohnorte der Weihnachtsmann mit seinem Hauptwohnsitz gemeldet ist.

Entsprechen der vielen verschiedenen Wohnsitze hat der Weihnachtsmann auch viele verschiedene postalische Anschriften. Die deutschen Postämter von Engelskirchen, Himmelsberg, Himmelreich, Himmelstadt, Himmelpfort, Himmelpforten, Himmelsthür sowie das österreichische Postamt Christkindl erhalten jedes Jahr hunderttausende Briefe an den Weihnachtsmann. Viele dieser Briefe werden sogar beantwortet. Die Antwort erfolgt kostenlos oder gegen Rückporto. Oft handelt es sich um standardisierte Briefe mit weihnachtlichen Motiven. Aber auch ehrenamtliche Helfer sind jedes Jahr in der Weihnachtszeit damit beschäftigt, viele der Briefe an den Weihnachtsmann persönlich zu beantworten.

Gibt es den Weihnachtsmann wirklich?

Die Frage nach der Existenz des Weihnachtsmannes wird immer wieder gestellt. Gerade Kinder wollen wissen, ob es den Weihnachtsmann tatsächlich gibt. Die Antwort ist auf der einen Seite sehr leicht und doch gleichzeitig so schwer.

Rein wissenschaftlich gibt es keinen Weihnachtsmann. Wie sollte ein Mann alleine Millionen von Kindern in nur einer einzigen Nacht beschenken? Wie soll er die vielen Geschenke tragen oder transportieren? Und selbst wenn der Weihnachtsmann das Unmögliche möglich macht und die physikalischen Gesetze von Raum, Zeit und Gewicht außer Kraft setzten könnte, wie alt müsste dieser Mann sein? Da die ersten Weihnachtsbräuche ihren Ursprung im 4. Jahrhundert hatten, müsste der Weihnachtsmann über 2000 Jahre alt sein. Dieses Alter kann kein Mensch erreichen. Und wenn, dann hätte er ganz sicher nicht mehr die Kraft, die Unmengen an Geschenken an die Kinder zu verteilen.

Trotz all der wissenschaftlichen Begründungen, dass es den Weihnachtsmann nicht geben kann, tun wir uns mit der Verleugnung des Weihnachtsmannes schwer. Was wäre die Welt ohne den Weihnachtsmann? Wie recht hatte der Richter in dem Film "Das Wunder von Manhattan" mit der Aussage, wenn eine ganze Nation in Gott vertrauen kann, ohne dessen Existenz beweisen zu können, dann kann man auch an den Weihnachtsmann glauben? Wie viel ärmer wären wir ohne den Glauben und ohne den Weihnachtsmann?

Der Weihnachtsmann aus den Augen unseres Kindes

Unsere Tochter war gerade etwas über 3 Jahre alt, als wir zusammen mit allen Großeltern und Onkeln den Heiligen Abend feierten. Es war das erste Weihnachten, bei dem unsere Eltern zu uns kamen und nicht mehr wir zu ihnen. Das erste Weihnachtsfest im eigenen Haus und das Erste, welches unsere Tochter so richtig zu begreifen begann. Was war sie aufgeregt. So sehr freute sie sich auf den Kauf des Tannenbaums. Das Schmücken der Tanne machte ihr solchen Spaß. Sogar unserem Postboten erzählte sie, dass die ganze Familie in diesem Jahr zu uns zu Besuch kommt. Der Heilige Abend rückte näher und immer wieder fragte sie nach dem Weihnachtsmann. Ob er tatsächlich existiert steht, für sie noch völlig außer Frage. Damit wir von ihr unbemerkt die Geschenke unter den Baum legen konnten, gingen Oma und Opa mit ihr eine Runde mit dem Hund spazieren. Sie wollten mal sehen, ob sie den Weihnachtsmann finden. Und wie es der Zufall wollte, hatte ein paar Häuser weiter eine Familie einen Weihnachtsmann bestellt. Der Mann im roten Mantel und mit langem weißem Bart kam gerade aus dem Haus, schaute sich um, stieg in sein Auto und fuhr davon. Unsere Tochter war völlig begeistert. Sie hatte den Weihnachtsmann gesehen. Und als sie von dem Spaziergang zurückkam, war sie überzeugt, dass er auch bei uns war. Die glänzenden Augen des kleinen Mädchens, als sie den leuchtenden Baum mit den Geschenken darunter sah, werden wir ganz sicher nicht vergessen. Heute kann sie sich ganz bestimmt nicht mehr daran erinnern, welche Geschenke unter dem Baum lagen, aber dass sie den Weihnachtsmann gesehen hat, davon erzählt sie noch immer.

Glaube, Liebe, Hoffnung

Wer wären wir, dass wir ihr erzählen würden, es gäbe keinen Weihnachtsmann. Natürlich gibt es ihn. Und da er nicht alle Kinder alleine und auf einmal bescheren kann, braucht er die vielen Mamas und Papas zur Unterstützung. Der Weihnachtsmann ist ein wenig wie die Liebe und der Glaube. Beides kann man nicht sehen, aber man kann sie spüren und weitergeben. Der Weihnachtsmann vereint beides - Glaube und Liebe - und wenn man ganz fest glaubt und liebt, dann kann man den Weihnachtsmann auch sehen. Die Augen eines Kindes sehen den Weihnachtsmann. Im Herzen spüren sie aber die Liebe der Eltern und der Mitmenschen. Je älter man wird, desto häufiger treten kommerzielle Gesichtspunkte des Weihnachtsfestes in den Vordergrund. Gerade dann sollte man sich an den Kindern orientieren und häufiger mit dem Herzen sehen. Glaube, Liebe, Hoffnung - dafür steht der Weihnachtsmann. Und durch die Herzen der Kinder erreicht er Millionen von Menschen in einer einzigen Nacht.

Laden ...
Fehler!