Seeschlange – auf Platz 3 der Schlangengifte

Seeschlangen sind Reptilien, die, wie ihre am Land lebenden Verwandten,  über Lungenatmung verfügen und daher zum Atmen an die Oberfläche kommen müssen. Als Raubtiere ernähren sie sich hauptsächlich von Fischen, aber auch von Kopffüßern, Plankton oder Laich. Alle Arten verfügen über einen seitlich abgeflachten Schwanz, der die Fortbewegung im Wasser erleichtert. Das Gift der Seeschlangen ist eines der stärksten Schlangengifte. Eine Seeschlangen-Art (Dubois' Seeschlange) bringt es nach dem Inlandtaipan und der Braunschlange immerhin auf Platz drei bei den Giftschlangen. Das Gift der Seeschlangen beinhaltet Neurotoxine, die zu einer Muskel- und Atemlähmung führen. Bereits 3 Milligramm können tödlich sein. Auf Grund ihrer feinen und relativ kurzen Giftzähne wird der Biss oft nicht einmal gespürt. Die ersten Symptome treten auch erst einige Zeit nach dem Biss auf. Zum Glück für Taucher und Fischer sind diese Tiere äußerst bissfaul und wenig angriffslustig.

Die Seeschlangen haben im asiatischen Raum auch eine große wirtschaftliche Bedeutung. In Japan und auf den Philippinen landen sie, frittiert oder auch roh, als Delikatesse auf den Tellern. Auf den Philippinen  werden sie außerdem für die Ledergewinnung gejagt.

Steinfisch – perfekte Tarnung

Die meisten Bewohner der Korallenriffe sind schön anzusehen, wenn man sie sieht. Beim Steinfisch ist dies zweifelhaft, denn diese Fische verfügen über die perfekte Tarnung. Sie sehen aus wie bewachsene Felsen. Derart angepasst an ihren Hintergrund und teilweise im Sand eingegraben lauern sie auf ihre Beute. Sie zählen zu den giftigsten Fischen und ihr Gift kann auch für Menschen tödlich sein. Das Gift sitzt in den harten Stacheln der Rücken-, Bauch- und Afterflossen.

Feuerfisch – Giftstacheln zur Abwehr

Die Giftstacheln des Feuerfisches befinden sich in den Hartstrahlen der ersten Rückenflosse, der Bauch- und der Afterflosse. Sie dienen lediglich zur Abwehr von Feinden und nicht zum Beutefang. Das Gift verursacht starke Schmerzen und Muskelzuckungen, ist für den Menschen aber nicht tödlich. Trotz der giftigen Stacheln, die der Feuerfisch bei Gefahr dem Angreifer entgegenstreckt, wird er von Raubfischen gefressen. Riesenzackenbarsche und Anglerfische zählen zu seinen natürlichen Feinden. 

Der ursprünglich nur im Pazifischen und Indischen Ozean heimische Feuerfisch breitet sich seit den 1990er Jahren auch immer weiter in der Karibik aus, seit dort einige Exemplare während Hurrikan Andrew aus einem Aquarium entkamen.  

Bild: Monika Unger

Kegelschnecken – die Indianer im Korallenriff

Ihre farbenfrohen Schneckenhäuser sind bei Muschelsammlern sehr beliebt. Bisher wurden ca. 500 verschiedene Arten gefunden. Ihr Lebensraum befindet sich hauptsächlich im Indischen und Pazifischen Ozean, aber auch im Mittelmeer gibt es eine kleine Art.

Kegelschnecken (Conus) sind durchwegs giftig und ernähren sich räuberisch. Sie schießen zum Beutefang Giftpfeile auf ihre Opfer ab. Das starke Nervengift lähmt und tötet die Opfer. Einige Conus Arten sind auch für den Menschen tödlich. Für Taucher ist daher höchste Vorsicht geboten. Aber auch am Strand im seichten Wasser sollte man die schön gemusterten Schneckenhäuser nicht bedenkenlos aufheben, da sich die nachtaktiven Tiere tagsüber weit in ihr Haus zurückziehen können.  

Bild: Monika Unger

Blaugeringelte Krake – blinkendes Blaulicht zur Warnung

Diese Vertreter der Kopffüßer sind rund um Australien und im indonesischen Raum beheimatet. Die Tiere werden nur bis ca. 20 cm groß und sind zunächst unauffällig gefärbt. Wenn sie sich aber bedroht fühlen, leuchten auf der Haut blaue Ringe (bei einer Art auch blaue Streifen) auf. Ein Biss dieser Kraken kann tödlich sein. Dabei stellen die Blauringel Kraken ihr Gift gar nicht selbst her, sondern lassen es durch symbiotisch lebende Bakterien herstellen. Das Gift, Tertodotoxin, wird in Drüsen gespeichert und durch einen Biss abgegeben. Es ist ein starkes Nervengift, das zu Lähmungen der Muskulatur und in Folge zu Atemstillstand führt.

Seeigel und Seesterne (Dornenkronenseestern)

Das Gift tropischer Seeigel ist zwar für den Menschen meist nicht tödlich (bisher wurde nur ein Fall bekannt), aber ihre Stacheln hinterlassen mitunter schmerzhafte Wunden. Die meistern Verletzungen entstehen durch darauf treten oder Berührung mit den Händen. Dabei können die Stacheln abbrechen und zu Entzündungen führen.

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