Die Bevormundung und die Energie-Bilanz

Zunächst bemerke und wehre ich mich gegen die, mit dem staatlichen Glühbirnenverbot verbundene Bevormundung. Zunächst war ich, ohne zunächst intensiver zu überlegen, mit der Idee so Energie einsparen zu können durchaus einverstanden. In der häuslichen Praxis zeigte  sich jedoch, dass Energiesparlampen mit vergleichbarer Lichtintensität mehrheitlich nicht in bestehende Lampengehäuse passten. 

Neue Lampen müssen angeschafft werden. Aus der daraus resultierenden Kritik und Verärgerung entstand die Überlegung, zu errechnen, welchen quantitativen Anteil der Gebrauch von Glühbirnen, also die Beleuchtung am gesamten Stromverbrauch hat. 

Waschmaschine, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Klimaanlage (in Europa entsprechend elektrischen Zusatzheizungen) etc. verbrauchen etwas mehr als 90% der im Haushalt benötigten Elektrizität. Der ganze um Energiesparlampen betriebene Aufwand dreht sich somit um weniger als 10% des gesamten Stromverbrauchs. Anders ausgedrückt, von der monatlichen Stromrechnung von durchschnittlich 150 Euro entfallen auf die Beleuchtung knapp 15 Euro. Eine Summe, die durch Einsatz von Energiesparlampen auf 5 Euro gesenkt werden kann. Claro, gilt auch hier, "wer den Cent nicht ehrt, ist den Thaler (oh, hätten wir ihn noch) nicht wert".10 Euro monatlich sparen ergibt pro Jahr einen Gewinn von 120 Euro, in 10 Jahren sind das 1200 Euro und in hundert Jahren...

Dem stehen jedoch die deutlich höhereren Anschaffungskosten dieser Leuchtkörper gegenüber. Dazu kommt noch, dass deren projektierte längere Lebensdauer nur auf der Verpackung existiert. Eine größere Stromschwankung und die Leuchtkraft "made in China" ist im Eimer.Weiter passen kaum jemals größeren Stromsparlampen in bestehende Lampen., bedingen somit Neuanschaffungen, die die o.g. Einsparungen auffressen. 

Folglich, ich als Konsument verdiene an dieser Neuerung wahrscheinlich erst in mehreren Jahren und setze mich einer erhebliche Gesundheitlichen Gefährdung durch das enthaltene Quecksilber aus, Deshalb stellt sich mir die Frage,... 

... wer verdient daran?

In den Ländern der 3. Welt ist die Einführung der Stromsparlampen nachvollziehbar. Da werden bestehende Stromleitungen, ohne einen Zähler dazwischen zu schalten, einfach angezapft. Der Stromableser kommt zwar regelmäßig und kassiert dafür, nichts gesehen zu haben. Das die Stromerzeuger in diesen Fällen daran interessiert sind die so entstehenden Verluste zu minimieren, ist nachvollziehbar. Das trifft jedoch auf Europa nicht zu, in dem jeder Verbrauch berechnet wird und sich jeder Mehrverbrauch für den Stromerzeuger rechnet.

Ich habe eher das Gefühl, dass die Industrie das Produktverbot auch deshalb begrüßt, weil sie an den klassischen Lampen, die seit 100 Jahren auf dem Markt sind, nichts mehr verdient und sehr gerne die Energiesparlampen nach vorne drücken will, weil da die Margen höher sind. Die gute alte Glühbirne hatte einen Preis von etwa 50 Cent und die neuen Sparlampen werden so etwa um die 7 Euro pro Stück verkauft. Das halte ich für einen Grund Glühlampen abzuschaffen. Vermutlich existieren da aber noch weitere Anlässe, denn es fragt sich, wie es statt freiem Wettbewerb, zu den gesetzlichen Regelungen kam.

Das Glühlampen-Verbot kam unter dem Vorsitz des vormaligen Energiekommissars, dem aus Lettland stammenden Andris Piebalgs zustande, der für Energiesparlampen eine ähnliche Begeisterung hegte wie für die Kernenergie. Daß ihm das notwendige Fingerspitzengefühl für bürgerliche Freiheiten fehlte, ist vielleicht noch zu verstehen, da er aus dem postsowjetischen Raum kommt. Peinlicher und enttäuschender war aber, wie auch das Europäische Parlament, von vereinzeltem Widerstand abgesehen, das Glühlampen-Verbot absegnete. Eine Grünen-Sprecherin schmähte die Kritiker der Verordnung gar als "Fortschrittsfeinde".

Eine Lösung, der "Kleinheizkörper?"

Aus Opposition gegen die Bevormundung durch Behörden hat der Ingenieur Siegfried Rotthäuser, zusammen mit seinem Schwager Rudolf Hanno, deren Unternehmen hydraulische Maschinen entwirft, eine Entdeckung gemacht: Bei Betrachtung der physikalischen Eigenschaften der Glühbirne bemerkte er, dass durchschnittlich bis zu 95% der benötigten Energie nicht in Licht, sondern in Wärme umgesetzt werden. Daher die Idee, Glühbirnen in Kleinheizbälle umzubenennen. Als erstes wurden deshalb in China je 4000 Stück á 100 und 75 Watt bestellt. Eine Menge, die im Handumdrehen verkauft war.

Es folgte eine Nachbestellung von 400.000 Stück, die vom Zoll in Köln nicht zur Einfuhr zugelassen wurden. Das obwohl jedes Exemplar auf dem Glaskolben deutlich die Aufschrift "Heatball" trägt.

http://www.heatball.de/index.php

http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/101114.htm

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Die thematische Ergänzung:

MonaLisa 
Energiesparlampen-krank-durch-Quecksilber  

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Klaus_Radloff, am 26.11.2012
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Bildquelle:
Gerd Altmann / pixelio.de (Mobbing - Wenn Schüler unter einem Pädagogen leiden)
Aus: "Bannmeile Bonn" (Sammeln für das Bundesbüdchen)

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