Gothic Kultur – Die Schwarze Szene im Porträt
Sie steht für Individualität, Selbstinszenierung und Extravaganz - die Gothic Kultur. Auffällig ist vor allem die Kleidung, dennoch ist die Schwarze Szene keine Modeerscheinung.Von Individualität, Selbstinszenierung und Extravaganz
Es gibt eine ganze Reihe von Vorurteilen gegenüber der Gothic Kultur – so meinen viele, dass die Schwarze Szene aus Satanisten bestehe. Doch dem ist absolut nicht so, denn unter den Gothics gibt es neben den Atheisten auch religiöse und gläubige Menschen. Weiterhin wird behauptet, die Anhänger der Gothic Kultur wären stetig depressiv und würden sich aufgrund ihrer bevorzugt schwarzen Outfits mit dem Tod identifizieren. Auch diese Annahme ist falsch. Richtig ist, dass sich die Gothics auf philosophische Weise mit dem Tod wie auch dem Leben auseinandersetzen, und das immer im Bezug auf die Suche nach sich selbst.Die Schwarze Szene und ihr Kleidungsstil – Die Kunst der Selbstinszenierung
Da innerhalb der Gothic Kultur das Ausleben der Individualität im Vordergrund steht, gilt es, sich auch auffällig zu kleiden, wobei die Outfits in den meisten Fällen schwarz ist. Doch ebenso kommt häufig Rot, Weiß oder dunkles Grün als Kombination zum Vorschein. Bevorzugte Bekleidungsstücke der Gothics sind zudem solche, die an Zeiten des Barocks oder der Gotik erinnern. Da die Schwarze Szene zum großen Teil aus kreativen Anhängern besteht, werden Outfits auch sehr oft selbst geschneidert.
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Neben der Kleidung sind auch der Silberschmuck sowie andere Accessoires wichtiger Bestandteil der Schwarzen Szene. Begehrt sind nicht nur einfache Ringe und Gliederringe, welche zum Teil sogar alle Finger einer Hand schmücken, sondern auch Armbänder mit Nieten oder Spikes sowie verschiedenfarbige Kontaktlinsen. Die Silberringe weisen meist entweder okkulte oder esoterische Motive auf, oder es sind Tribals eingraviert. Und die Kreuze an Ketten, welche innerhalb der Gothic Kultur gern getragen werden, sind häufig reich mit Ornamenten verziert.
So individuell die Anhänger der Gothic Kultur sind, so individuell ist auch die jeweilige Wohnungseinrichtung. Es kann durchaus sein, dass die Möbel sich nicht unbedingt von denen unterscheiden, die auch in Wohnungen der "normalen" Gesellschaft zu finden sind. Dennoch wird ein dunkles, manchmal sogar antikes Mobiliar bevorzugt. Auch finden sich viele Kerzen in entsprechenden Ständern, die reich verziert sind, sowie andere edel gestaltete Accessoires in Wohnungen von Gothics. Und nein, Anhänger der Gothic Kultur schlafen nicht in Särgen – das mag in individuellen Fällen vielleicht vorkommen, aber grundlegend ist diese Annahme falsch.
Was das Bevorzugen einer bestimmten Musik betrifft, kann auch nicht eindeutig beantwortet werden, denn auch hier entscheidet jeweils der persönliche Geschmack. Jedoch kann grundsätzlich gesagt werden, dass jene Musik den Nerv der Gothic Kultur trifft, die düster angehaucht ist, aber auch aggressive sowie depressive Elemente beinhaltet. Oft sind die Texte entsprechender Songs deutsch. Neben Gothic Rock, EBM und Metal gibt es viele zahlreiche Musikstile und Subgenres, welche von der Schwarzen Szene gehört werden.
Seit etwa Beginn der 1980er kristallisierte sich die Gothic Kultur allmählich aus der Punk- und New-Wave Szene heraus, wobei das Zusammenwirken von düsterer Musik, der Selbstinszenierung und der Faszination an philosophischen Themen wie Leben und Tod die Basis bildete. Keinesfalls ist die Gothic Kultur eine Modeerscheinung, sondern beschreibt einen Lebensstil.
Anmerkung: Zwar wird die Schwarze Szene in diesem Artikel als Synonym für die Gothic Kultur verwendet, doch in der Praxis ist die Gothic Kultur Bestandteil der Schwarzen Szene.
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Bildquelle:
Droemer-Verlag
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