Die Auswahl von Zimmerpflanzen

Bei der Wahl von Zimmerpflanzen muss man zunächst überlegen, ob eine bestimmte Pflanzenform, ihre Lebensweise, Struktur und Färbung zum ausgewählten Standplatz und auch eventuell zu anderen Pflanzen passt. Nicht alle Zimmerpflanzen harmonieren miteinander. Die Pflanzenmerkmale, sowie die Standortbestimmung entnimmt man von den Beipackinformationen.

Temperatur

Die nächste Überlegung gilt der Raumtemperatur, bei der die Zimmerpflanzen gedeihen sollen. Sinkt nachts die Zimmertemperatur auf 7 bis 10° C ab, darf man nur wiederstandsfähigere Pflanzenarten wählen. Kann man aber auch nachts eine Temperatur von 15 bis 16° C halten, so eignen sich auch anspruchsvollere Pflanzen. Grundsätzlich sollen starke Schwankungen zwischen den Tages- und Nachttemperaturen vermieden werden.

Feuchtigkeit

Die Feuchtigkeit hängt mit der Temperatur zusammen; im allgemeinen ist die relative Luftfeuchtigkeit bei niedrigeren Temperaturen höher. Moderne Heizkörper, liefern zwar ausreichende Wärme, trocknen die Luft aber meist stark aus. Es ist daher sehr wichtig, alle Zimmerpflanzen aus dem unmittelbaren Strahlungsbereich trockener Wärmequellen fernzuhalten. Alle Zimmerpflanzen lieben Luftfeuchtigkeit. Natürlich soll man einen Wohnraum nicht in eine Dampfsauna oder in einen dunstigen Dschungel verwandeln, aber man kann den Zimmerpflanzen auf mancherlei Weise entgegenkommen. Um die nötige Luftfeuchte zu schaffen, benetzt man die Blätter ab und zu mit lauwarmen Wasser aus einem Zerstäuber oder einer Sprühflasche. Oder man reibt die Ober- und Unterseite der Blätter mit einem sauberem Schwamm ab, den man mit lauwarmen Wasser befeuchtet hat. Die Temperatur des Wassers, sollte die, der Zimmertemperatur entsprechen.

Die Luftfeuchtigkeit erhöht man auch dadurch, dass man den Boden einer flachen Schale oder eines Untersetzers ungefähr 2 cm hoch mit Kieselsteinen oder Splitt auffüllt, dann bis knapp unter die Oberfläche der Steine Wasser hinein gießt und schließlich den Topf mit der Pflanze auf die Steinchen stellt. Beim gießen sickert das Wasser bis in die Kiesschicht und verdunstet, wobei ein feuchtes Kleinklima geschaffen wird, wie es die Pflanze liebt.

Luft

In der Regel brauchen Zimmerpflanzen keine direkte Frischluftzufuhr. Wenn man jedoch an einem milden Tag das Fenster öffnet, so erhöht man dadurch die Luftfeuchtigkeit und bringt Frische in den Raum. Zugluft und kalte Luft sind aber unbedingt zu vermeiden.

Licht

Licht beeinflusst nachhaltig das Wachstum der Pflanze. Auch Zimmerpflanzen werden um so besser gedeihen, je mehr die Lichtverhältnisse, die man schafft, der Natur der Pflanze entsprechen. Auch wenn sie aus den Tropen stammen, mögen sie keinen grellen Sonnenschein. Ihre Heimat war meistens das Unterholz der großen tropischen Wälder, wohin nur durch ein Dach aus Zweigen und Blättern abgeschirmtes Sonnenlicht fällt. Die meisten Zimmerpflanzen bevorzugen daher Schatten oder Halbschatten. Im Winter ist bei uns die Lichtintensität geringer, um diese auszunützen stellt man sie in dieser Jahreszeit ans Fenster. Das Südfenster ist hier jedoch nicht die beste Wahl.

Grünblättrige Pflanzen ziehen meist einen schattigen Standort vor. Sorten mit farbigen Blättern brauchen mehr Licht um ihre Blattfarbe nicht zu verlieren. 

Durch aufmerksames beobachten seiner Pflanzen kann man feststellen ob genug Licht vorhanden ist oder nicht. Ist das Wachstum normal, sind die Triebe kurz und gedrungen, dann haben die Pflanzen genug Licht. Sind die Stengel lang und spindelig, dann ist zu wenig Licht vorhanden und es muss umgestellt werden. Manche Pflanzen reagieren empfindlich auf das Umstellen. Die Pflanzen richten ihre Fläche nach dem Licht. Werden sie umgestellt und kommen nicht mehr in die gleiche Richtung, passen sich manche Arten der Richtung wieder an. Andere können dies nicht und werfen ihre Blätter ab. Um dies vorzubeugen, macht man sich eine Lichtmarke an den Topf. Ein kleiner Bleistiftstrisch an der zum Zimmer oder zum Fenster gerichteten Seite zeigt, wie die Pflanze am neuen Standort wieder aufgestellt werden muss.

Ein abgedunkeltes Südfenster liebt ...

Ein abgedunkeltes Südfenster liebt die Zimmerpflanze (Bild: alles banane / Flickr)

Bewässerung

Eine richtige Bewässerung ist sehr wichtig und entscheidet in weitem Maße über Erfolg und Misserfolg bei Zimmerpflanzen. Wie stelle ich aber nun fest, ob meine Pflanze genug Wasser hat?

Erfahrungsgemäß kann man schon am Gewicht eines Topfes feststellen, ob die Erde nass oder trocken ist. Zur Kontrolle klopft man mit dem Finger kurz an die Seitenwand des Topfes. Bei einem hohlen, hellen Ton, ist der Boden trocken, bei einem dunklen Ton ist er nass.  Die Fingerprobe ist jedoch die beste Methode um den Wassergehalt zu bestimmen. 

Der Wasserbedarf der Zimmerpflanzen ist von der Jahreszeit abhängig und kann selbst in verschiedenen Räumen unterschiedlich sein. Während ihrer Hauptwachstumsperiode im Frühjahr und Sommer benötigen Zimmerpflanzen reichlich Wasser und sollten zwischen den einzelnen Wassergaben nicht all zusehr austrocknen.

 

 

Im Herbst, wenn das Wachstum nachlässt, gießt man weniger. Während des Winters, vor allem in den Kälteperioden, muss man besonders vorsichtig sein, denn in diesen Monaten haben die Pflanzen ihr Wachstum fast völlig eingestellt. Es ist die Zeit der Halbruhe, dann darf der Boden zwischen den Wassergaben ruhig austrocknen und man gibt der Pflanze nur so viel Wasser, dass sie nicht abstirbt, wobei man den Boden nur anfeuchtet.

Die Goldene Regel: "Gieße niemals, solange der Boden noch nass ist."

Man gewöhne sich daran, immer früh morgens zu gießen und alles überschüssige Wasser wegzuschütten, sofern die Töpfe auf Untersetzer stehen. Mit Leitungswasser zu gießen empfiehlt sich nur, wenn kein gesammeltes Regenwasser zur Hand ist. 

 

Bewässerung im Urlaub

Sofern man keinen befreundeten Nachbarn besitzt, der bei Abwesenheit nach den Zimmerpflanzen sieht, gibt es eine einfache Methode um die Pflanzen mit Wasser zu versorgen. Zuerst werden die Pflanzen gründlich bewässert. Nun stellt man seine Pflanzen in einem Raum in einem Kreis auf eine Plane. In die Mitte kommt ein mit Wasser gefülltes Gefäß. Nun werden ein oder mehrere dicke Baumwollfäden vom Gefäß zum Blumentopf gelegt und etwas in die Erde eingegraben. Durch die Dochtwirkung versorgen sich die Pflanzen auf diese Weise selbst mit Wasser.

Boden

Eine für die meisten Zimmerpflanzen geeignete Blumenerde, kann man sich selbst mischen. Schon eine Mischung aus einem Teil Lehm und einem Teil Torf, mit gewaschenem Sand versetzt, ist recht brauchbar. Das Umtopfen sollte man nicht so häufig vornehmen, denn eine Pflanze kann in der Regel 12 bis 18 Monate, aber auch länger in einem Topf bleiben. Düngen, sollte man nur bedingt, da in der Blumenerde vom Einzelhandel genug Nährstoffe enthalten sind.

Zimmerpflanzen von A-Z

Eine ausführliche Beschreibung aller beliebten Zimmerpflanzen findet man hier:  http://gaertnerblog.de/blog/zimmerpflanzen/zimmerpflanzen-liste-a-z/

 

Wer diese einfachen Regeln beachtet und seinen Zimmerpflanzen Beobachtung schenkt, der wird lange Freude an seinen grünen Freunden haben.

... grüne Grüße dadapuck

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