Haarausfall durch Ektoparasiten

Katzen sind sehr auf ihre Fellpflege bedacht. Ektoparasiten wie Flöhe, Zecken, Milben, Läuse, Haarlinge, Sandmücken oder eine Pilzinfektion führen dazu, dass sie sich an den befallenen Stellen häufig kratzen und die Fellpflege besonders intensiv betreiben. Sie lecken diese Bereiche sehr kräftig und ausgiebig. Darüber hinaus wird das Fell dort gerne beknabbert und durchgekaut.

Durch die übertriebene Pflege kommt es in diesen Bereichen zu Haarausfall bis hin zu Kahlheit. Nach der erfolgreichen Bekämpfung der Parasiten wird in der Regel wieder eine normale Fellpflege erreicht und das Fell wächst rasch wieder nach.

Entstehung der Leckmanie und ihre Folgen

Manche Katzen haben sich so an das intensive Lecken gewöhnt, dass sie es beibehalten. Dies führt dazu, dass sie sich selber das Fell weglecken. Es beginnt mit schütteren Fellbereichen im Rumpfbereich oder der Beine. Im Laufe der Zeit kommt es zu immer mehr kahlen Stellen und die nackte Haut ist zu sehen. Der Umfang des Fellverlustes breitet sich immer mehr aus und die betroffenen Bereiche fließen ineinander. Teilweise ist die Leckmanie so extrem, dass der vordere Körperbereich behaart und der hintere Teil komplett kahl ist.

Auch das Durchkauen des Fells wird so übertrieben, dass es zu kleinen selbst zugefügten Verletzungen kommen kann. Diese sind typischerweise relativ klein, kreisförmig oder oval und sind von einem Kranz Haare umgeben, die eine andere Fellfärbung als die Umgebung haben. Auch diese Farbänderung des Fells wird durch das intensive Schlecken verursacht.

Leckmanie als Folge von Parasitenbefall erkennen

Anhand charakteristischer Merkmale können Sie erkennen, ob Ihre Katze eventuell an einer Leckmanie leidet:

  • Die Katze kratzt sich nicht auffällig häufig.
  • Die kahlen Stellen befinden sich nur an den Stellen, die für die Katze erreichbar sind. Der Kopfbereich weist keine kahlen Stellen auf.
  • Der Haarausfall ist diffus und nicht kreisrund abgegrenzt.
  • Im Bereich kleinerer Verletzungen gibt es Krusten, die von Haaren mit ungewöhnlicher Färbung umgeben sind.
  • Das Lecken erfolgt hektisch, mit kurzen sehr intensiven Schleckphasen.
  • Die Fellpflege ist nicht systematisch sondern eher unkoordiniert. Zum Beispiel wird kurz die rechte Vorderpfote geschleckt, dann das rechte Hinterbein, dann die Flanke und so weiter.
  • Bei Haltung mehrerer Katzen ist nur diese eine Katze betroffen.

Therapie dieser Art von Leckmanie

Um abzuklären, ob der Haarausfall Ihrer Katze durch eine Leckmanie verursacht wird, sollten Sie beim Tierarzt die Haare im Bereich der kahlen Stellen auf abgebrochene Haarschäfte untersuchen lassen. Ist das Ergebnis positiv, wird eine Cortison-Behandlung mit einer Depotspritze für 6 Wochen empfohlen. Dies sollte noch einmal wiederholt werden, so dass insgesamt 12 Wochen Therapie erfolgen. Danach hat sich das Leckverhalten meistens normalisiert.

Kommt es innerhalb kürzester Zeit nach Beendigung der Behandlung wieder zu übermäßigen Lecken und dem damit verbundenen Fellverlust, ist eventuell auch eine Allergie oder Stress die Ursache. Die genaue Abklärung ist dann natürlich sehr schwierig.

Ein Pagewizz-Artikel ersetzt keinen Besuch beim Tierarzt!

Laden ...
Fehler!