Was kann man bei Hämorrhoiden tun?

Hämorrhoiden sind in vielerlei Hinsicht lästig: Juckreiz oder sogar Schmerzen beim Toilettengang, Absonderung von Blut oder Schleim und das Gefühl, einen Fremdkörper im Enddarm zu haben, können Betroffene mit der Zeit zermürben. Wie aber entstehen Hämorrhoiden und was kann man dagegen tun?

Wie Hämorrhoiden entstehen und wer zur Risikogruppe gehört

Für die Entstehung von Hämorrhoiden sind neben schwerwiegenden Erkrankungen auch falsche Lebens- und Ernährungsgewohnheiten verantwortlich. Zu große Mengen an so genanntem Fast-Food, zu wenig Ballaststoffe, unregelmäßige Mahlzeiten und zu wenig Bewegung können zu dieser lästigen Erkrankung führen. Aber auch beruflicher Stress oder die Unterdrückung des natürlichen Stuhldrangs aufgrund strenger Bürozeiten können die Entstehung eines Hämorrhoidalleidens fördern. Ein weiterer Grund ist das zunehmende Alter, weil altersbedingt die Darmbeweglichkeit nachlässt und Muskeln, Sehnen und Gewebe an Festigkeit verlieren. Frauen haben beispielsweise sehr oft mit der Absenkung des Beckenbodens zu kämpfen, deren Ergebnis der Vorfall der Hämorrhoiden beziehungsweise des ganzen Enddarms sein kann. Eine Gefährdung, an Hämorrhoiden zu erkranken, liegt bei Menschen vor, die bestimmte genetische Veranlagungen mitbringen, aber auch Patienten mit Stuhlgangproblemen gehören zur Risikogruppe. Die bei solchen Patienten häufig auftretenden chronischen Verstopfungen oder dauerhafte Durchfälle sind dazu geeignet, das Hämorrhoidalgewebe zu irritieren oder gar zu verletzen. Dadurch kann es sich vergrößern und der Halteapparat im Enddarm kann ausleiern.

Verlauf von Hämorrhoidalleiden

Zum typischen Verlauf gehört die kontinuierliche Vergrößerung der Hämorrhoiden. Im ersten Stadium kommt es zu einer leichten Vergrößerung, die sich aber fast nicht bemerkbar macht und bei der die Betroffenen noch keinerlei Symptome verspüren. Im zweiten Stadium tritt dann eine deutliche Vergrößerung ein und es kommt zu ersten Symptomen wie Brennen oder Nässen im Bereich des Afters. Im dritten Stadium treten die Hämorrhoiden beim Pressen während des Stuhlgangs aus dem Analkanal, lassen sich aber noch zurückdrücken. Erst im vierten Stadium lassen sich die nach außen getretenen Hämorrhoiden nicht mehr zurückschieben und Betroffene haben häufig starke Schmerzen, es kommt zu Juckreiz oder auch schleimigen Absonderungen. In diesem letzten Stadium müssen die Hämorrhoiden mittels einer Operation entfernt werden.

Wie behandelt man Hämorrhoiden?

Nur eine rechtzeitige Behandlung kann einen negativen Verlauf der Krankheit verhindern. Neben einer medikamentösen Behandlung sind auch die Veränderung der Ernährung, regelmäßige Bewegung und spezielle Übungen für die Muskulatur des Beckenbodens von großer Bedeutung. Zu Beginn der Behandlung ist es ratsam, erst einmal sanfte Methoden anzuwenden, um eine Linderung der Symptome und Schmerzen zu erreichen. Hierfür sind Sitzbäder in leichtem schwarzen Tee oder synthetischen Gerbstoffen gut geeignet. Zudem kann das Einreiben mit Zinkpaste Abhilfe schaffen, die man ohne Rezept in der Apotheke erhält. Eine wichtige Verhaltensweise ist der Verzicht auf das Pressen beim Toilettengang, da vor allem dadurch die Hämorrhoiden nach außen gelangen. Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten, helfen Salben und Zäpfchen meist nicht mehr. In diesem Fall kann der Arzt versuchen, die Hämorrhoiden abzubinden oder durch eine Operation zu entfernen. Vor allem in den ersten beiden Stadien wirkt sich der Lebensstil des Patienten nicht unwesentlich auf den Erfolg der Behandlung mit Salben und Zäpfchen aus.

Verödung, Gummibandligatur oder Operation?

Im ersten Stadium sind Hämorrhoiden mit der so genannten Sklerosierung, das heißt der Verödung, noch gut in den Griff zu bekommen. Eine Gummibandligatur kann im zweiten oder dritten Stadium angewandt werden. Bei dieser Methode werden vergrößerte Hämorrhoidalknoten abgebunden und fallen mit der Zeit einfach ab. Bei einem weit fortgeschrittenen Krankheitsverlauf kann meist nur noch eine Operation zum Erfolg führen. Ob die Behandlung von Hämorrhoiden allerdings dauerhaft von Erfolg gekrönt sein wird, ist in vielen Fällen sowohl von der genetischen Konstitution als auch dem Lebenswandel des jeweiligen Patienten abhängig.

Eine minimal-invasive Methode: THD - Transanale Hämorrhoiden-Desarterialisation

Die so genannte Transanale Hämorrhoiden-Desarterialisation ist ein minimal invasiver Eingriff. Bei dieser Methode wird ein Proktoskop, das mit einer Dopplersonde ausgestattet ist, an die Endäste der Hämorrhoidalarterie herangeführt, so dass diese abgenäht und vorgefallenes Gewebe geliftet werden kann. Nähere Informationen zur THD-Methode lassen sich im Internet leicht finden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel generell fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt - nicht ersetzen kann.

Autor seit 12 Jahren
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