Seit 30. Mai 2011 - Heilkräuter verboten

Stellen Sie sich vor, Ihr Kind erkrankt. Gegen diese Erkrankung existiert ein seit Jahrhunderten bewährtes Kraut, das zudem auch noch annähernd nebenwirkungsfrei ist. Ab 30. April des Jahres 2011 werden Sie es aber nicht mehr in Apotheken, Drogerien oder Kräutershops erhalten, weil Heilkräuter von diesem Zeitpunkt an, von der europäischen Union verboten sind. Das bedeutet nicht nur das "Aus" für Mund- und Wundspülungen mit Kamillentee etc., sondern ebenso für jede weitere Form der Kräutermedizin, wie zum Beispiel der der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM), sowie der aus Indien stammenden Ayurveda.

Johanniskraut (Bild: Wikipedia - Nova)

Die Auswirkungen

Es sieht so aus, obwohl dieser Albtraum auf den ersten Blick einem schlecht konzipierten Horrorszenarium entstammt, ist aber für Europa ab Mai 2011 Realität. Dem Gewinnstreben der Pharmaindustrie ist ab diesem Datum keinerlei Grenze gesetzt. Um bei der eingangs erwähnten Kamille zu bleiben, wird auch die wahrscheinlich, sofern es gewinnversprechend ist, weiter gehandelt. Dann aber in Form synthetisch erzeugter Nachahmerprodukte und zum vielfachen Preis des natürlichen Originals. 

Für einige Kräuter bedeutet das jedoch dennoch nicht unbedingt das Ende, denn sie können u. U. als Lebensmittel zugelassen werden. Das trifft sicherlich auf die Kamille zu, nicht aber auf die überwiegende Mehrheit der bisher erhältlichen Heilkräuter. Kräutershops und Spezialabteilungen in Apotheken und Drogerien mussten deshalb geschlossen werden und bäuerliche Kleinbetriebe, die sich mit dem Anbau von Kräutern befassten, sind in Konkurs gegangen.

Das Verbot der Heilkräuter ist nur die aktuellste Erscheinung. In den Jahren davor wurden immer wieder aus Heilkräutern bestehende Medikamente verschreibungspflichtig gemacht. So beispielsweise nach Beschluss des Bundesrates ab April 2009 Johanniskraut Präparate, die bis dahin zur Behandlung von mittelschweren (!) Depressionen zugelassen waren. Wer die Initianten derartiger Beschlüsse sind, ist unschwer zu erkennen. Wahrscheinlich konnte so der Umsatz nebenwirkungsreicher und teurerer Psychopharmaka und die Zahlen von Arztkonsultationen deutlich gesteigert werden.

Es geht weiter

Das ist nicht das Ende der Entwicklung, die nächsten Ausschlüsse zum Wohl der Pharma´s werden bereits vorbereitet. Das geschieht von "Gegnern", mit verunglimpfenden, diskriminierenden Äußerungen.

Das Logo der Homöopathie-Gegner

Das Logo der Homöopathie-Gegner

Die von der Schulmedizin angewendeten Behandlungsverfahren werden in jedem Fall als wissenschaftlich eingestuft und alles andere "in Bausch und Bogen" als Esoterik bezeichnet und niedergemacht. Das geschieht augenblicklich mit der Homöopathie. 

In England, Australien und Kanada haben Gegner der Homöopathie einen kollektiven Selbstmordversuch vor Apotheken mit Arsenicum-album Globuli unternommen, um zu beweisen, dass die Homöopathie wirkungslos ist. Sie bezeichneten Homöopathie als eine "unseriöse und absurde Pseudo-Wissenschaft" und fordern Drogerien und Apotheker lautstark - um nicht zu sagen "grölend" dazu auf, den Verkauf homöopathischer Medikamente einzustellen. Eine wie ich denke legitime und demokratische Aktion, bei der sich mir aber die Frage nach den Auftragsgebern oder Interessenten dieser Aktion aufdrängt.

Wenn bei einem großen deutschen Frageforum im Internet eine, die Homöopathie betreffende Frage gestellt wird, erscheinen spontan außerordentlich viele "Ratgeber" auf der Bildfläche, die die Homöopathie als wirkungslosen Betrug bezeichnen und ihren "Beitrag" mit endlos langen und ermüdenden Zitaten aus Hahnemanns Organon zumüllen. Der Support dieser Website, der ansonsten rigoros auf jede Verletzung der Netiquette mit Löschungen und Sperrungen reagiert, wird da nicht tätig. Stellt sich auch hier wieder die Frage, ob und sofern ja, wer derartige Aktivitäten honoriert.

Cranberry als Beispiel

In den USA werden gegen Harnwegsinfektionen schon fast traditionell, die aus dem indianischen Überlieferungen stammenden Cranberrys (Moosbeeren) verwendet. Das Wissen um diese Eigenschaft ist dort offensichtlich Allgemeingut. Cranberrys werden da auch in riesigen Mengen geerntet und in der Küche u. a. für Gebäck etc. verwendet.

Cranberryernte in New Jersey (USA) (Bild: Wikipedia)

Cranberrys werden nicht nur in New Jersey, sondern weiter auch im großen Umfang in den Hochmooren von New Brunswick und Neufundland in Kanada, sowie südlich bis zu den US-Bundesstaaten North Carolina, Tennessee und Virginia geerntet.

Weiter wurden (!) daraus früher Säfte hergestellt. Heute sind allerdings überwiegend Cranberrysäfte im Handel, die mit "Like Cranberry" (übersetzt: "Wie Cranberry") oder "Cranberrycocktail" gekennzeichnet sind. Diese Produkte enthalten nur noch Spuren der namensgebenden Frucht und sind deshalb bei Harnwegsinfektionen unwirksam. Dass obwohl der Rohstoff in Massen in getrockneter Form und eingefroren billigst zur Verfügung steht. 

Man kann meine Vermutung, dass die Pharmaindustrie hier Einfluss genommen hat, damit Konsumenten nicht versehentlich gesunden ohne Antibiotika genommen zu haben, als Verschwörungstheorie einordnen. Möglich, aber dem "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" ist vieles zuzutrauen. So darf beispielsweise - zum Schutz der amerikanischen Wirtschaft - bei der Herstellung von Coca Cola - weltweit nur us-amerkanische Maismelasse verwendet werden.

Jetzt könnten Kritiker fragen, woher die Information über die Maismelasse stammt. Ich wohne in einem Land der sog. Dritten Welt, indem die Durchschnittslöhne von Arbeitern bei etwas mehr als 100 Euro pro Monat liegen. Einem Land, in dem Zuckerrohr wichtige Einnahmequelle ist. Zuckerrohr, das statt Maismelasse die Coca und das Einkommen der Leute "versüßen" könnte. Die Forderung der hiesigen Regierung wurde von den Amerikanern kategorisch abgelehnt und es wurde zu Gunsten der amerikanischen Landwirtschaft auf Entwicklungshilfe bei den Ärmsten der Armen verzichtet.

Untermauert wird Eindruck der Manipulation weiter von einer bei Wikipedia erwähnten Studie, mit denen die Unwirksamkeit der Beeren belegt werden soll. Die Studie wurde an 319 (!) Collegestudentinnen, durchgeführt und ergab die Unwirksamkeit der Beeren.

Fazit

Fazit für alle, die sich mit der Pflanzenheilkunde, Homöopathie oder anderen alternativen Therapien befassen aber auch für Konsumenten:

Leute, kauft Kämme, es kommen lausige Zeiten!

Klaus_Radloff, am 08.01.2013
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