Die Hebbelstadt Wesselburen ist ein guter Ausgangspunkt für interessante Exkursionen zum Eidersperrwerk mit dem Naherholungsgebiet Katinger Watt sowie dem Nationalpark Wattenmeer.

Acht Gassen führen zum Marktplatz und der barocken Kirche St. Bartholomäus. Ursprünglich war Wesselburen eine Hallig. Zum Schutz vor Hochwasser entstanden 2 zwei Wurten: die "Kirchwurth" und der "Klingberg". Diese beiden Erhebungen bilden heute gemeinsam das Zentrum der Stadt.

Der historische Ortskern lädt zum Bummeln ein und überrascht mit schönen Bauten. Dazu gehört die alte Kirchspielvogtei, die heute das Hebbel-Museum beherbergt, und das Schlösschen oder das Haus Ekenesch. Dort hatten sich im 16. Jahrhundert, als Wesselburen noch direkt an der Nordsee lag, Piraten einquartiert. Heute gibt es hier Einkaufsmöglichkeiten sowie Ärzte, Apotheken, Banken usw. Jeden Mittwoch und Samstag findet ein Wochenmarkt unterm Zwiebelturm statt.

Kirche (Bild: Harald Rossa)

Sehenswertes

Die Kirche St. Bartholomäus liegt an der höchsten Stelle von Wesselburen auf einer Wurt. Ihr Zwiebelturm ist noch aus großer Entfernung zu sehen. Ein erster Kirchenbau an dieser Stelle entstand wohl im 12. Jahrhundert. Doch bei einem Stadtbrand 1736 brannte die Kirche aus. Nur die Außenmauern blieben stehen. Der Baumeister Johann Georg Schott schuf in den historischen Mauern 1737/1738 eine in ihrer Art in der Region einzigartige Barockkirche. Er brachte den allein stehenden Rundturm und den Chor unter ein großes Hallendach. Auf dem erhebt sich ein großer Dachreiter mit einer Zwiebelspitze. Diese Zwiebelspitze ist die einzige dieser Art in Schleswig-Holstein. Der Altar ist eine Kopie des 1942 beschädigten und 1959 abgebauten Fredenhagen-Altars der Lübecker Marienkirche. Die Kanzel wurde vom lokalen Handwerker Johann Anton Burmeister gestaltet. Bemerkenswert ist die Taufe. Sie stammt wahrscheinlich aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts. Der beeindruckende weite Innenraum mit seinen Emporen bietet eine hervorragende Akustik. Daher ist die St. Bartholomäus-Kirche auch ein Mekka für Musikfreunde.

1813 kam in der Hebbelstadt Wesselburen der spätere Dichter Friedrich Hebbel zur Welt. Dem großen Sohn der Stadt wird in der alten Kirchspielvogtei im Hebbel-Museum gedacht. Hier wirkte Hebbel von 1827 bis 1835 in bescheidenen Verhältnissen als Schreiber des Kirchspielvogts. Heute sind in 10 historischen Räumen mit Möbeln, Hausrat, Bildern und Dokumenten die teils dramatischen Spuren eines Dichterlebens im 18. Jahrhundert zu verfolgen. Bei einer Führung durch das Haus wird der oft beschwerliche Lebensweg des Dichters verdeutlicht. Der führte ihn von der Nordseeküste bis nach Wien, wo er sein Lebensglück fand. Zum Museum gehört die weltweit größte Spezialbibliothek zu Hebbel mit über 6000 Werken.

Das Kohlosseum ist ein 2008 eröffnetes Spezialmuseum. Hier wird den Besuchern die Geschichte, die Verarbeitung und der Anbau von Kohl sowie dessen Bedeutung für die Landwirtschaft in der Region erläutert. Heute wirbt Dithmarschen für sich als "größtes zusammenhängende Kohlanbaugebiet Europas".

Nicht weit ist es zum Eidersperrwerk an der Mündung der Eider in die Nordsee.

Lage und Anreise

Wesselburen liegt zwischen Büsum und Heide und ist von Heide/Holstein mit der Regionalbahn in Richtung Büsum zu erreichen.

Mit dem Auto geht es vom Ende der A 23 bei Heide über die B 203 in Richtung Büsum. Bei Wöhrden zweigt die Landstraße nach Wesselburen ab.

Autor seit 11 Jahren
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