Heißgeliebter Klassiker - Das Osterei
Wie aus dem Hühnerei das Osterei wurde...Eier gelten seit jeher als ein Fruchtbarkeitssymbol
Kein Wunder, im Frühjahr bauen die Vögel Nester, legen Eier und schon bald schlüpfen die Küken aus.
Das Leben kommt mit Macht nach dem Winter zurück.
Bereits heidnische Kulturen begrüßten den Frühling mit einem Fest.
Mit der Einführung der christlichen Fastenzeit galten Eier mancherorts als "Flüssiges Fleisch".
Das war der Grund, weshalb während der sieben Wochen langen Fastenzeit keine Eier gegessen wurden. Außer am Sonntag, dem Tag des Herrn.
Das Federvieh kümmerte das jedoch nicht, warum auch? Es wußte ja schließlich nichts von der Fastenzeit.
Die Tage wurden länger und die Luft erwärmte sich immer mehr. Das erste zarte Gras lugte auch hervor.
Für ein Huhn die Einladung besonders viele Eier zu legen. Schließlich ist es ein Vogel und bestrebt seine Art zu erhalten.
Mehr Eier als man essen konnte...
Für einen Hühnerhalter im frühem Christentum ein echtes Problem. Er wußte bald nicht mehr wohin mit der ovalen Pracht. Die Eier anstelle von Fleisch essen, das ging aus den bereits angeführten Gründen nicht.
Die Eier einfach liegen lassen war auch keine Lösung, sie sind nur 28 Tage haltbar. Davon sollen sie die letzten 10 Tage in einem Kühlschrank gelagert werden. Den hatte er schon mal gar nicht...
Jetzt war guter Rat teuer. Aber es gab einen Ausweg; im Grunde ganz einfach:
Die Eier hart kochen, dadurch sind sie länger haltbar.
Die nächste Frage war, wie unterscheidet sich ein rohes Ei von einem gekochten?
Schwer einen optischen Unterschied zu finden, genauer gesagt es gibt keinen.
Einfach aufschlagen und nachschauen ging nicht, wegen der Fastenzeit und der Verschwendung...
Die Lösung: Die Eier wurden mit Naturmaterialien gefärbt.
Nach jeden Kochvorgang wurde eine andere Farbe gewählt. So wußte man wie alt die Eier waren.
So bunt und bestickert wie heutzutage waren sie sicher nicht...
An Ostern, nach dem Ende der Fastenzeit, hatte manch einer sehr viele bunte Eier. In der Freude dass der Frühling endlich da war wurden die Eier verschenkt, man wollte sie ja los werden. Oder es wurden gefärbte Eier getauscht. Es ist gut möglich dass durch die verschiedenen Farbgebungen Tauschbörsen entstanden sind. Große Freude löste es wahrscheinlich aus, wenn ein Vorratslager zufällig entdeckt wurde. Vielleicht der Grund die Eier heute zu verstecken, mit Hilfe des Osterhasen, versteht sich.
Henne
Das Ei wird zum Osterei
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Eier bei den vorchristlichen Frühlingsfesten eine tragende Rolle gespielt haben.
Die Kirchenherren sahen dieses Treiben möglicherweise als Konkurrenz zu Gott. Sie bezeichneten die Eier daher als "flüssiges Fleisch", um diesem aus ihrer Sicht heidnischen Gebaren entgegen zu wirken.
Das Ei war jedenfalls nicht zu verbannen und zog als "Osterei" in das Christentum ein.
Die Malereien wurden immer kunstvoller und aufwendiger. In vielen Länder prägten sich bestimmte Farbgebungen und Maltechniken aus.
Es gibt nicht nur das klassische Hühnerei, sondern auch Abbilder aus Schokolade, Marzipan, Nougat, Blätterkrokant und aus Fondantmasse. Mehr essbare Varianten fallen mir gerade nicht ein...oder doch, die Waffeleier!
Nicht zu vergessen die bunten Eier an den Sträuchern, den Ostersträußen, den Fenstern, den Osterkränzen, und, und, und.
Mit der Zeit fand man Freude an dem Verstecken der bunten Eier.
In vielen Gemeinden werden an Ostern, nach dem Gottesdienst, bunte Schokoladeneier für die Kinder versteckt.
In manchen Gegenden findet an den Festtagen sogar ein Ostereier-Weitwurf-Wettkampf statt. Der ruhmreiche Sieg gebührt dem, dessen Ei mit unversehrter Schale auf dem Bolzplatz hinter dem Dorf aufschlägt.
In vielen Dörfern ist auch ein Brauch, dass die Kinder durch den Ort ziehen um bei den Nachbarn Ostereier entgegen zu nehmen.
Jedenfalls ist es sehr schön Frühling mit bemalten Eiern zu begrüßen und ich wünsche Ihnen allen ein frohes und buntes Osterfest.
Bildquelle:
Ruth Weitz
(Die 7 wichtigsten Dinge im Leben)