Henry's Leben - Wie geht man mit einem tauben Hund um und wie lernt der Hund Gehorsam?

 

 

 

Der Schock saß tief, als wir eines Morgens feststellten, dass unser neuer Hund "Henry", ein Australian Shepard, taub ist.

Nachdem wir uns mit dem Züchter in Verbindung gesetzt haben,  hatten wir zwei Möglichkeiten:

  1. Wir geben Henry zurück oder
  2. Wir nehmen Henry auf, ziehen an einem Strang  und machen das Beste aus der Situation!

Nach kurzem Überlegen stand fest, das Henry unser Herz erobert hat und  somit blieb uns nur Möglichkeit 2 übrig.

An die Anfänge mit Henry kann ich mich noch genau erinnern. Henry war vielleicht 2 Monate alt, als wir mit dem Intensiven Training begonnen hatten. Das größte Problem war die Kommunikation zu dem Hund, denn ohne Blickkontakt  geht bei einem tauben Hund natürlich gar nichts!

Das erste Problem, war die Sache mit dem Stubenrein werden. Bei normalen Hunden, ist dieses Problem eigentlich gar kein Problem, doch was macht man mit einem Tauben Hund?

Die Lösung ist eigentlich simpel…man nimmt ein Leckerli und belohnt den tauben Welpen bzw. Hund, nach jedem Pipi machen.                                                                                             Größere Probleme treten da schon bei den einfachsten Kommandos auf. Es gibt kein "Sitz", "Platz" odet "Bleib"! Alles auf Handzeichen! Diese Umstellung war die Größte und gleichzeitig auch Schwerste. Wie man einem tauben Hund diese Kommandos beibringt fragen Sie sich?

Ganz einfach. Für Sitz nimmt man sich ein Leckerli in die Hand und achten darauf, dass Sie die volle Aufmerksamkeit  Ihres Hundes haben, dann lässt man den Hund kurz an der Hand riechen, um dem Hund zu zeigen, dass Sie eine Belohnung für den Geliebten Vierbeiner in der Hand halten. Danach lassen Sie Ihre Hand nach oben wandern, ein kleines Stück über den Kopf, gerade so hoch, dass der Hund nicht an das Leckerli kommt. Währenddessen, müssen Sie sich mit  Ihrer Familie schon auf ein Zeichen geeinigt haben, bei uns ist es der Zeigefinger.

Jetzt klappt es schon automatisch, sobald Henry den Zeigefinger sieht, setzt er sich hin. Natürlich ist das ganze mit viel Vertrauen und Geduld gekoppelt. Lassen Sie sich Zeit und verlangen Sie von ihrem Hund am Anfang nicht zu viel, denn alles braucht seine Zeit!

Henry ist jetzt fünf Jahre alt und alltägliche Dinge laufen normal ab, wie in jedem anderem Haushalt mit einem Hund, der hören kann.
Durch viel Geduld und Verständins, kann man einem tauben Hund genauso viel bei bringen, wie einem normalem Hund. Henry läuft auf Kommando "bei Fuß", macht "Rolle"und er kann sogar "Toter Hund" spielen.

Alles eine Frage des Vertrauens, den auch Ihr Hund muss Vertrauen in Sie haben!

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