Die Herbstzeitlose nimmt Oberhand

Wie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) meldet, hat sich in den vergangenen Jahren, die Herbst-Zeitlose, besonders im Grünland, stark verbreitet.

Da Wildkräuter und Gras dieser Flächen gerne als Tierfutter Verwendung findet, ist es wichtig, dass besonders Tierliebhaber erfahren, dass schon ein geringer Anteil der Pflanze im Futter das Heu unbrauchbar machen.

Herbstzeitlose

Herbstzeitlose (Bild: Anemone123 / Pixabay)

Naturschutzfreundliche Strategie zur Regulierung der Herbstzeitlose

Bei Feldversuchen mit Mähern zeigte sich, dass Herbst-Zeitlose, nach einem frühen Schnitt, Ende April, Anfang Mai, sich weniger vermehrten. Den Grund sah man darin, dass zu diesem Zeitpunkt das Verhältnis zwischen dem Nährstoffgehalt der Biomasse im oberirdischen Bereich und den unterirdischen Speicherorganen am Höchsten ist. Werden die Pflanzen dann gemäht, enthalten sie viele positive Inhaltsstoffe. Zugleich werden der Pflanze alle Möglichkeiten zur Kraftspeicherung genommen.

Ein zweiter Schnitt, nur zur Futternutzung, erfolgt Ende Juni bis Mitte Juli.

Damit keine Jungtiere, wegen der frühen Mahdtermine, gefährdet werden, müssen diese Zeiten mit den Naturschutzbehörden abgestimmt werden. Dann können von den Landwirten Naturschützer angefordert werden, die die zu mähenden Flächen vorher, zum Beispiel mit Flugdrohnen, nach Jungtieren absuchen. Es kann ebenfalls eine ausreichende Samenausschüttung der Begleitflora gewährleistet werden.

Empfehlungen zur Bekämpfung der auch als "Giftkrokus" bekannten Herbstzeitlosen stammen meist noch aus einer Zeit, in der man die Pflanze durch Überdüngung mit Jauche und Gülle bekämpfte. "Diese Methoden sind", so die Professorin Annette Otte, "mit heutigen, am Naturschutz orientierten Entwicklungszielen artenreicher Wiesen nicht mehr vereinbar." Deshalb sei es jetzt an der Zeit, einen Weg zu finden, das Vorkommen der Herbst-Zeitlosen in artenreichen, wertvollen Wiesen über ein besonderes Management zu regulieren.

 

Grundlage der Untersuchung

In drei Regionen Hessens, wo es genügend unterschiedliche klimatische, standörtliche und nutzungsbedingte Ausgangsbedingungen gab, wurden Untersuchungen durchgeführt, um ein umfassendes Bild über Verbreitung und Möglichkeiten der Eindämmung der Art zu erhalten.

Dabei wurden zusätzlich jahreszeitlichen Schwankungen des Giftgehalts der Pflanzen ermittelt, die dazu führen, so Annette Otte, den Zeitpunkt zu bestimmen, bei dem in der Ernte nur ungefährliche Mengen des Giftstoffes enthalten sind.

Es sei für die anderen Pflanzen der Wiesen und für brütende Vögel wichtig, die Auswirkungen der Herbst-Zeitlose für alle Entscheidungen mitzuberücksichtigen.

Es ist die Absicht der Wissenschaftlerin, die gewonnenen Erkenntnisse in einer Broschüre an Landwirte, Pferdehalter und Naturschutzpraktiker weiterzugeben.

Die Herbst-Zeitlose

Herbstzeitlose nicht ausrotten!

Obwohl Otte das Fernhalten von Herbst-Zeitlosen, für Privatgärten empfiehlt, betont sie, dass es den Forschern keinesfalls um eine Ausrottung der Pflanzen gehe. Zu Bedenken sei allerdings, dass schon kleine Mengen der Pflanze, wenn sie in den Mund gelangen, Schluckbeschwerden, Atemlähmungen oder im harmlosesten Fall, Übelkeit hervorrufen können.

Bei Verdacht einer Vergiftung ist eine unbedingte ärztliche Hilfe, zum Beispiel über den Giftnotruf, 0761/19240 anzufordern.

MonikaHermeling, am 03.09.2022
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Bildquelle:
a.sansone (Die Herbstzeitlose und ihre Pflanzenfamilie, die Zeitlosengewächse)
Glockenblume,Foto: Helge Bruelheide (Glockenblumen -ihre Bedeutung für den Klimawandel)
Monika Hermeling, Journalistin (Die Auswirkungen des Klimawandels verstehen lernen)

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