Nicht immer wird eine Infektion gleich bemerkt, sie kann sehr lange in den Nervenzellen existieren und kommt erst zum Ausbruch, wenn das Immunsystem geschwächt ist.

Herpes im Auge kann beispielsweise zusammen mit einer Erkältung auftreten oder bei hormonellen Veränderungen. Besonders schlimm ist es, wenn die Infektion nicht nur einmal, sondern immer wieder auftritt. Irreparable Schäden des Auges können die Folge sein. Betroffen sein können die verschiedenen Schichten des Auges.

Oberflächlich, nur an der Hornhaut liegender Herpes, die tiefere Form, bei der das Stroma, der Zwischenraum betroffen ist und im schlimmsten Falle eine Uveitis, bei der die mittlere Augenhaut infiziert ist.

Bei letzterer werden Viren in das Kammerwasser eingeschwemmt, die Rückseite der Hornhaut schwillt an und es kann zusätzlich zu einem Glaukom kommen, bei dem die Nervenzellen im Auge langsam absterben. Das kann zur Erblindung führen.

Mit Herpes im Auge ist daher nicht zu spaßen, und bei den ersten Anzeichen sollte ein Augenarzt aufgesucht werden. Durch verschiedene Untersuchungen und Tests kann ermittelt werden, welche Schicht im Auge betroffen ist und wie die weitere Therapie auszusehen hat.

Zur Diagnoseerstellung wird das Auge mit Fluorescin gefärbt, ein Hornhautabstrich gemacht oder etwas Kammerwasser punktiert. 

Was kann man selber tun?

Zunächst ist es wichtig, die vom Arzt verschriebene Medikation genau einzuhalten und in Zukunft auslösende Faktoren zu meiden. Neben der Behandlung mit Virostatika wie beispielsweise Aciclovir oder Trifluorthymidin als Tropfen oder Salbe für ca. 14 Tage können Filmbildner nötig sein, die das Auge mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen.

Lindernd sind auch kühle Kompressen und natürlich sollte jegliche Überanstrengung des Auges vermieden werden. Stress sollte man ebenfalls meiden und Entspannungsübungen können helfen, in Zukunft vor solchen Situationen gewappnet zu sein.

Autogenes Training, Yoga und Atemübungen sind hier äußerst hilfreich. Des weiteren sollte eine zu intensive Sonnenbestrahlung vermieden werden.

Auch mit Virostatika ist es nicht möglich, Herpes dauerhaft aus dem Körper zu verbannen. Fast jeder trägt das Virus in sich, bei einigen kommt es ab und an zum Ausbruch, bei anderen dagegen nie.

Auch auf eine ausgewogene Ernährung sollte geachtet werden, sowohl während der Erkrankung als auch danach - das ist besonders wichtig bei Herpes im Auge. Vor allem Lysin, eine essentielle Aminosäure, sollte in der Ernährung eine große Rolle spielen.

Lysin findet man vor allem in tierischen Produkten wie Milch, Eier, Fleisch und Fisch. Auch Nährhefe und Kartoffeln sind gute Lieferanten von Lysin. Die Aminosäure hemmt die Entwicklung von Herpesviren.

Autor seit 11 Jahren
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