Hightechausrüstung gegen Verschmutzungen aller Art im Alltag
Graffitis an öffentlichen Gebäuden, Bussen, Bahnen und Straßenschildern sieht man täglich. Meist sind sie ungewollt und müssen mit aufwendigen Reinigungsarbeiten entfernt werden.Graffiti-Liebhaber sind nachtaktiv
Graffitis müssen nicht immer ungewollt sein. Es gibt auch die Kehrseite der Medaille. Manche öffentliche Bahnen werden absichtlich mit gesprühten Bildern und Schriftzügen aufgehübscht, um sie interessanter zu machen. Es gibt durchaus auch Gebäudebesitzer, die dafür Graffiti-Profis engagieren, die dann beispielsweise einen Slogan oder ein Firmenlogo an der Fassade anbringen. Doch normalerweise entstehen Graffitis nur, weil sie für Viele zum Hobby geworden sind. Dementsprechend klar ist es natürlich, dass die Sprayer meistens nachts aktiv werden, um nicht erwischt werden zu können. Denn wenn keiner mehr auf den Straßen ist, ist das Risiko am geringsten, dass plötzlich die Polizei hinter einem stehen könnte. Wenn das doch mal der Fall sein sollte, dann gibt es oft entweder saftige Strafen oder die Sprayer können in letzter Sekunde noch entkommen.
In Düsseldorf ist das Bekämpfen von Verschmutzungen mittlerweile ein fester Bestandteil geworden. Das schöne Stadtbild soll erhalten bleiben. Immerhin gibt es hier genug schöne Orte, wie die Altstadt, die Schadow Arcaden oder die Rheinterassen. Da wäre es nicht vorteilhaft, wenn diverse Schmierereien dieser Stadtidylle entgegen wirken würden. Die Stadtverwaltung Düsseldorf ist mittlerweile so weit, dass sie bei Meldungen von neuesten, mutwilligen Verschmutzungen innerhalb von 24 Stunden reagieren kann. Und das ist auch gut so!
Modernes Equipment für die Beseitigung von Schmierereien
Dann wird ein richtiges Team von Experten auf die Reise geschickt. Zu deren Equipment gehören unter anderem Hochdruckreiniger mit speziellen, qualitativ hochwertigen Düsen, Chemieputzmittel und Sandstrahlgeräte. Die Ausrüstung ist so umfangreich, dass mittlerweile ein eigener Transporter benötigt wird. Für jeden Untergrund oder jedes Material gibt es hochmoderne Gerätschaften, die zum Einsatz kommen. Dafür ist ein absolutes Know-how notwendig.
Das Ziel dieser täglichen Arbeit ist es, diese Schmierereien an öffentlichen Gebäuden entfernen zu können. Das sollte so schnell wie möglich geschehen, denn es hat sich bestätigt: Je schneller man gegen die Graffiti-Kunst ankämpft, desto besser. Der Drang nach Zerstörung und Verschmutzung ist auch in Düsseldorf deutlich größer geworden. Es wird mittlerweile nicht mehr nur vereinzelt gegen solche Verunstaltungen vorgegangen, sondern die Stadtverwaltung hat sich dazu entschieden, dass man sich besser organisieren muss. Für den Fall der Fälle ist man somit vorbereitet!
Welche Vorkehrungen wurden getroffen? Erst einmal wurde sich nach geeigneten Geräten umgeschaut. Es gibt jetzt sogar eigene Graffiti-Mobile, die den illegalen Sprayern den Kampf angesagt haben. Ebenfalls zum Aufgabengebiet der extra dafür gegründeten Teams gehört das Entfernen von Kritzeleien und Aufklebern, beispielsweise an Ampeln. Der Arbeitsaufwand ist dadurch natürlich gestiegen, aber diese Maßnahmen sind unumgänglich und müssen durchgeführt werden. Dadurch soll nicht nur das attraktive Stadtbild Düsseldorfs aufrecht erhalten werden, sondern zusätzlich wird auch für die Sicherheit im Straßenverkehr gesorgt.
Auch private Gebäude sind vermehrt betroffen
Die Zahl der unerwünschten Graffiti-Kunstwerke in Düsseldorf steigt fast wöchentlich. Auch an privaten Gebäuden werden vermehrt Verschmutzungen dieser Art wahrgenommen. Deshalb nimmt die Stadt dann auch schnellstmöglich Kontakt mit den Eigentümern auf. Jedoch müssen diese momentan die Reinigung oft noch aus eigener Tasche bezahlen. Jedoch wird überlegt, ob die Stadt in Zukunft einen Teilbeitrag leistet.
Das Wohl der Hauseigentümer und die entstehenden Kosten interessieren die Sprayer nicht. Ihre größte Motivation ist es, durch ihre Kunst Ruhm und Ehre zu erlangen. So findet man Graffiti-Kunstwerke von ein und dem selben Künstler oft in verschiedenen Städten. Wie man das erkennen kann? An so genannten bunten TAG's (Abkürzung für das individuelle Kürzel von Sprayern) erkennt man sie und findet ihre Werke überall - an Brücken, an Wänden, an Trafohäuschen oder eben an öffentlichen Gebäuden.
Aufklärungsrate ist nicht gerade hoch
Mittlerweile ist die Szene bestens organisiert. Um sich gegen solche Straftaten zur Wehr setzen zu können, setzt die Polizei auf die Mithilfe der Bürger Düsseldorfs. Diese sollen sich bei Auffälligkeiten und Beobachtungen sofort beim Polizeirevier melden. Wenn es beispielsweise durch einen solchen Hinweis zu Festnahmen führt, dann wird sogar eine Belohnung ausgeschüttet. Diese kann oft bis zu 1.000 Euro pro Hinweisgeber betragen. Die Aufklärungsrate liegt jedoch nur bei 3,5 bis 4 Prozent.
Fakt ist: Auch in den kommenden Jahren wird man nicht verhindern können, dass die Lust von Jugendlichen an Graffitis in den Keller geht, auch wenn immer wieder mit neuen Geräten und mehr Personal dagegen vorgegangen wird. Was dieser Einsatz aber trotzdem bringt, ist das attraktive Stadtbild von Düsseldorf zu erhalten.