Hausstauballergiker haben das ganze Jahr über Saison. Ratsam ist auf jeden Fall eine Hyposensibilisierung, bei der der Körper an den allergieauslösenden Stoff gewöhnt werden soll, um bei zukünftigen Kontakten keine Überreaktionen mehr zu zeigen. Eine Vermeidung des Kontaktes mit den Allergenen ist beim Hausstaub kaum möglich. Aber man hat einige Möglichkeiten, das Leben der Hausstaubmilben unangenehm zu gestalten.

Mit einer Hyposensibilisierung soll die eigentlich unnötige, überschießende Reaktion des Immunsystems auf ein Allergen reduziert werden. Die veraltete Bezeichnung Desensibilisierung ist irreführend, da beim Patienten die Sensibilisierung...

Die meisten Hausstaubmilben wohnen im Bett

Sicher ist es keine angenehme Vorstellung, dass man sein Bett mit Tausenden kleiner Spinnentiere teilen muss, die sich noch dazu an den selbst produzierten Hautschuppen laben. Aber da diese Tiere mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, haben die meisten Menschen kein Problem damit. Ein Hausstauballergiker wird dagegen Nacht für Nacht durch das Einatmen des Kots der im Hausstaub lebenden Milben geplagt und muss mit verstopfter Nase und juckenden, tränenden Augen oder mit juckendem Hautausschlag kämpfen. Ein absolutes Muss ist deshalb das regelmäßige Waschen der Bettwäsche (möglichst wöchentlich) und des Bettzeugs( alle 2-3 Monate) bei 60 °C. Wer kein waschbares Bettzeug hat, sollte sich schnellstens darum bemühen.

 

Natürlich sammeln sich im Laufe der Jahre immer mehr Milben in der Matratze an, denn dort finden sie neben ausreichend Nahrung durch nächtliches Schwitzen und damit milbenfreundlicher Luftfeuchtigkeit optimale Lebensbedingungen. Deshalb sollte die Matratze und ggf. auch die Bettdecke und das Kopfkissen sofort nach dem Neuerwerb mit milbendichten Überzügen versehen werden. Nach spätestens sieben Jahren sollte die Matratze überdies durch eine neue ersetzt werden.

Lieber das Bett nicht machen

Auch wenn es schon die Oma immer so gemacht hat und ansonsten auch unordentlich aussieht – Hausstauballergiker sollten auf das Betten machen verzichten. Grund dafür ist die durch nächtliches Schwitzen in der Matratze angesammelte Flüssigkeit, die unter einer zusammengelegten Bettdecke nicht entweichen kann und den Hausstaubmilben allerbesten Milieu bietet. Also wird die Bettdecke morgens einfach nur zurückgeschlagen und das Schlafzimmer ausreichend belüftet.

Matratzen mit Schonbezügen überziehen

Die Matratzen sollten möglichst gleich nach dem Kauf mit milbendichten Überzügen, sogenannten Encasings überzogen werden. Die Kosten dafür übernimmt für Kinder mit gesicherter Hausstaubmilbenallergie die Krankenkasse. Bei Erwachsenen hält sie sich genauso wie bei der Erstattung von Soforthilfemedikamenten eher zurück. Wem die Kosten für Encasings zu hoch sind oder wer kein Bett mit loser Matratze besitzt, der kann auch auf Inkontinenzbezüge zurückgreifen. Auch diese halten die Milben einigermaßen davon ab, sich in der Matratze anzusiedeln. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass auch die Schonbezüge zwei bis dreimal im Jahr bei mindestens 60°C gewaschen werden.

Möglichst keine Kuscheltiere

Für Kinder ist es schwer, ohne Kuscheltiere auszukommen. Aber sie bieten zusätzlichen Nährboden für die Hausstaubmilben. Um die Hausstaubmilben abzutöten, kann man die Kuscheltiere für 24 Stunden in eine Kühltruhe legen. Um allerdings auch den Kot der Milben, den eigentlichen Allergieauslöser, zu entfernen, müssen die Kuscheltiere danach noch gewaschen werden. Am besten wäre das Waschen der Kuscheltiere bei 60 °C, aber das vertragen sicher nicht alle.

Teppichboden muss nicht entfernt werden

Die Empfehlung, Teppichböden durch glatten abwischbaren Bodenbelag zu ersetzen, ist inzwischen umstritten. Zwar ist es vorstellbar, dass glatte Böden leichter zu reinigen sind, das macht aber nur Sinn, wenn der Fußboden auch tatsächlich mindestens jeden zweiten Tag feucht gewischt wird. Ansonsten bilden sich Staubflusen, die allergieauslösende Partikel enthalten. Bei einem Teppichboden werden dagegen die zu Boden sinkenden Staubteilchen von den Florfasern des Teppichs festgehalten und kommen so nicht so schnell in Reizbereiche des Allergikers. Der Staubgehalt der Luft ist damit geringer als in Räumen mit glatten Böden. Staub saugen ist zwar ebenfalls unerlässlich, jedoch muss das nicht so oft geschehen wie das Boden wischen. Hier muss jeder selbst für sich entscheiden, welchen Reinigungsaufwand er betreiben möchte.

 

Das Staubsaugen wie auch das Staubwischen sollte ein Nichtallergiker übernehmen. Ist das unmöglich, wischt man besser mit einem feuchten Lappen, damit kein Staub aufgewirbelt wird.

Autor seit 13 Jahren
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