Hitlers Frauen - Elsa Bruckmann
Was wäre Adolf Hitler bei seinem Aufstieg ohne die Unterstützung von gesellschaftlich hochstehenden Frauen. Eine davon war Elsa Bruckmann. Welche Rolle spielte sie beim Aufstieg Adolf Hitlers?Elsa Bruckmann und ihr Salon
Elisabeth Bruckmann wurde am 23. Februar 1865 in Traundorf, Kreis Gmunden in Österreich geboren. Sie war eine gebürtige Prinzessin Cantacuzene und entstammte einer alten griechsch-byzantinischen Dynastenfamilie, die ihre Abkunft von einem byzantinischen Kaiser ableitet. Der Vater von Elsa war der rumänische Fürst Theodor Cantacuzene. Sie lebte lange Jahre in Wien, wo sie eine Affäre mit Hugo von Hofmannsthal gehabt haben soll. Am 24. Juli 1898 heiratet sie am Starnberger See den viel älteren Münchner Verleger Hugo Bruckmann. Frau Bruckmann galt als keine besonders hübsche Frau, aber sie war hochgebildet und sehr geistreich.
In München führte sie einen sehr bekannten Salon, in dem viele bekannte Industrielle, Schriftsteller und Künstler, wie z.B. Thomas Mann und Houston Stewart Chamberlain, verkehrten. Zusammen führten die Bruckmanns ein kulturell sehr aktives Leben und waren dadurch sehr bekannt in München.
Die Beziehung Elsa Bruckmann zu Adolf Hitler
Wie und wann genau Elsa Bruckmann Adolf Hitler kennenlernte, ist nicht genau bekannt. Es ist aber davon auszugehen, dass Frau Bruckmann über den Regisseur Dietrich Eckert Adolf Hitler in ihrem Salon kennenlernte. Sie fand schnell an den Ansichten und der Person Adolf Hitlers Gefallen. Hitler, der sich anfangs schüchtern und linkisch benahm, wurde von Frau Bruckmann darin unterrichtet, wie man sich bei Gesellschaften zu benehmen hat. Durch die vielen Besuche im Hause Bruckmann konnte Hitler viele wichtige Kontakte herstellen, die für seinen schnellen Aufstieg sehr wichtig waren. Für sein Ansehen in der Gesellschaft war es sehr wichtig, dass er Zugang zu dem Bruckmannschen Salon fand. Sie nannte Hitler auch bald, wie Helene Bechstein und andere mit ihm vertraute Frauen, "Wolf". Das Verhältnis Elsa Bruckmanns zu Hitler blieb bis zu dessen Tode bestehen. Jedoch benötigte Hitler ab einem gewissen Stadium die Hilfe Elsa Bruckmanns nicht mehr so sehr. Auch die Gewalttaten des diktatorischen Regimes Hitler führten zu einer gewissen Entfremdung zwischen Hitler und den Bruckmanns.
Die Förderin Elsa Bruckmann
Da Frau Bruckmann von den Ansichten und Reden Hitlers sehr angetan war und schnell Interesse an ihm fand, war es naheliegend, dass sie ihn auch förderte. Auch als Hitler in Landsberg im Gefängnis saß, hielt sie ihm die Treue und sorgte dafür, dass er nach der Entlassung schnell wieder politisch Fuß fassen konnte. Sie besuchte ihn auch in Landsberg.
Zunächst bestand die Förderung Hitlers darin, dass sie zusammen mit ihrem Ehemann Hugo Bruckmann dafür sorgte, dass Hitler wichtige Größen innerhalb der deutschen Wirtschaft und Kultur und Literatur kennenlernte. Diese Kontakte ermöglichten es Hitler gesellschaftsfähig zu werden und größere Geldbeträge einzusammeln. Die wachsende Partei brauchte eine solide Finanzierungsgrundlage.
Elsa Bruckmann hatte gute Kontakte in die Schweiz, während des ersten Weltkrieges war sie beim roten Kreuz in der Schweiz als Helferin tätig gewesen. Viele Finanztransaktionen der Partei liefen über schweizerische Adressen. Obwohl die bayerische Polizei sich bemühte die Finanzen der Partei zu beobachten, gelang es ihr durch die Abwicklung über Schweizer Konten nicht, die Höhe der Geldbeträge und die Herkunft der Gelder zu überwachen. Hierbei spielten die Bruckmanns eine hervorhebende Rolle.
Frau Bruckmann war auch eine treibende Kraft bei der Veröffentlichung von Publikationen Hitlers. Sie las den zweiten Band von Hitlers "Mein Kampf" zur Korrektur und schrieb ihrem Mann, dass das Werk sehr gut sei. Hugo Bruckmann war bei Publikationen eher vorsichtig und lehnte die Publikation ab. Die Bücher Mein Kampf Band I u. II wurden daher nicht im Verlag F. Bruckmann veröffentlicht, sondern im parteinahen Verlag Franz Eher Nachf.
Lediglich die Hitler-Broschüre "Der Weg zum Wiederaufstieg", finanziert von Emil Kirchdorf, wurde im Verlag Bruckmann publiziert. Dennoch unterstützen sie die national gesinnte Grundstimmung während der NS-Zeit durch verschiedene Publikationen.
Frau Bruckmann unterstütze Hitler während seiner gesamten politischen Laufbahn. Erst kurz vor Kriegsbeginn wandten sie und ihr Mann sich etwas von Hitler ab, da sie mit seiner Politik der Brutalität nicht einverstanden waren. Bis zu seinem Tode zählte Hitler die Bruckmanns zu seinen engeren Bekannten. Dies zeigt sich daran, dass er in seinen Listen der persönlichen Geschenke regelmäßig die Ehel. Bruckmann erwähnt.
Hugo Bruckmann, Verleger und Politiker
Hugo Bruckmann wurde am 13. Oktober 1863 in München als Sohn des Verlegers Friedrich Bruckmann geboren. Nach Gymnasium, Handelsschule und einer Ausbildung im Buchhandel arbeitete er im Verlag F. Bruckmann A.G. München, einem angesehenen Verlag für Kunst-, Musikgeschichte und Politik. Er gründete 1917 einen eigenen Buchverlag, den er bis zur Wirtschaftskrise 1930 leitete. Danach kehrte er wieder in den Verlag F. Bruckmann in München zurück, dessen Miterbe er war.
Neben seiner Tätigkeit im Verlag war von 1916 bis 1925 Vorsitzender der Münchener Verlegervereinigung und er hatte die Verlagsleitung der Augsburger Zeitung inne, die zum F. Bruckmann Verlag gehörte. Des weiteren war er Senator der Deutschen Akademie und Vorstandsmitglied des Deutschen Museums. Hugo Bruckmann verfügte über viele Kontakte zu den Wirtschaftsgrößen der damaligen Zeit.
Hugo Bruckmann, der alldeutsch und antisemitisch eingestellt war und sehr für Mussolini schwärmte, fand schnell Interesse an den politischen Ansichten Htlers und förderte diesen materiell und durch seine Kontakte. Der erste Großindustrielle, der der NSDAP beitrat, war Emil Kirdorf. Er unterstützte Hitler finanziell großzügig und veranstaltete Treffen, bei denen Hitler als Hauptgast vorgestellt wurde. Somit gelang es Hitler ein Netzwerk im Kreis der Industriellen aufzubauen.
Hugo Bruckmann, der auch Mitbegründer des Kampfbund für Deutsche Kultur war, warb auch innerhalb dieser Organisation für die Unterstützung Hitlers. In die NSDAP traten die Bruckmanns wohl auf Bitte Hitlers erst 1932 ein, erhielten aber die Mitgliedsnummern 91 und 92. Dies zeigt die enge Verbundenheit Hitlers mit den Ehel. Bruckmann. Hugo Bruckmann war zudem vom Juli 1932 bis zu seinem Tode am 03. September 1941, Mitglied des Deutschen Reichstages. Er erhielt ein feierliches Staatsbegräbnis, bei dem er als einen verdienten Mitkämpfer des Führers bezeichnet wurde.
Bildquelle:
Droemer-Verlag
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