Mit Adam und Eva fing es an

Äpfel aus dem SupermarktDa kam eine Schlange und wickelte Eva mit einem Apfel um den Finger, den das besagte Reptil nicht einmal hat. Die Folgen sind allseits bekannt. Das erste Liebespaar der Menschheit flog aus dem Paradies. Gott hatte mit dem Menschen kein Erbarmen. So begann die Geschichte von der Entwicklung des Homo sapiens zum Homo sapiens apple. Diese Evolution ist noch nicht abgeschlossen. Wir stecken mittendrin und zu mindestens Marktforscher, Neurologen und alle, die das Phänomen Apple untersuchen, sind wieder im Paradies angekommen.

Laut Darwin unterliegt der Schwächere

Kunstapfel genverändertNach Adam und Eva kam lange Zeit nichts apfelweltbewegendes. Abgesehen davon, dass Homo sapiens mit unerschöpflichem Forscher- und Tatendrang über Tausend Apfelsorten züchtete, von denen nun wieder Tausend am Verschwinden sind. Die alten Sorten scheinen gegenüber den Supermarktäpfeln die Schwächeren zu sein. Laut Darwin ist es normal, dass sie aussterben. 
Dafür kommt eine neue Gattung Apfel auf den Markt. Angepasst an die moderne Zeit heißt sie Apple. Und es sind auch nicht Tausend Sorten notwendig. Die wenigen Varianten iPhone, iPod, iPad, iMac haben recht kreativlose Namen, sind aber alle am "i" zu erkennen. Dieses herausragende Merkmal scheint ihre Stärke zu sein und der Mensch schaut auf die neuen Apple wie ein Kaninchen auf die Schlange. Die enge Bindung des Menschen an den Apfel zeigt inzwischen deutliche Folgen.

Entwickeln wir uns zum neuen Menschen?

Wie Evolution funktioniert ist bekannt. Da gibt es Umweltveränderungen und Lebewesen, die mit diesen nicht zurecht kommen. Sie verschwinden von der Erde. Es gibt aber auch plötzliche Veränderungen bei den Lebewesen selbst. Führt eine solche Mutation zu Vorteilen und ist sie über die Gene vererbbar, so bleibt die neue Eigenschaft erhalten. Über Jahrmillionen entstanden so unzähligen Arten und mit ihnen Homo sapiens, die Krönung allen Lebens. Nun scheint es so, dass wir Zeuge eines Quantensprunges werden. Eva warf damals den angebissenen Apfel weg, heute heben wir ihn wieder auf. Diesmal ist aber nicht die Schlange Schuld, sondern der Mensch selbst. Inzwischen leben sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Einem davon fiel die alte Geschichte wieder ein. Er verzierte seine Erfindungen mit dem Symbol des angebissenen Apfels. Welch ein genialer Schachzug! Wie der rote Zehennagel bei der Schildkröte so wirkt der Apfel beim Menschen. Die Instinkte machen aus Homo sapiens einen Homo sapiens apple.

Neue Eigenschaften – die Spezies Apple

Mosaik-ApfelEs soll ruhig die Aufgabe von Wissenschaftlern sein und bleiben, die gegenwärtige Entwicklung des Homo sapiens genau unter die Lupe zu nehmen. Die neuen Apple verändern die Welt und der Mensch scheint sich anzupassen. Untersuchungen am Gehirn beweisen, dass ein Apple besonders die emotionalen Bereiche aktiviert. Und die hyperschnelle Aktivität der Daumen lassen die dazugehörigen Hirnareale besonders wachsen. Werden dadurch andere außer Kraft gesetzt? Jedenfalls steht fest, dass die Apple nicht nur mit Gefühl sondern harter Währung bezahlt werden. Mehr als dem eigentlichen Wert entspricht. Die Frage, ob Eva für den Genuss des Apfels zu teuer bezahlt hat, stellt sich heute nicht mehr. Sie scheint sich beim neuen Apple auch nicht zu stellen. Zu seiner Verteidigung fanden die Forscher heraus, dass es sich leichter herein beißen lässt als in andere Früchte. Die Apple sind also griffiger und sie liegen inzwischen in den Händen jeder Altersklasse. Homo sapiens ohne den Apple scheint nicht mehr ganz zu sein. Laut Darwin hat der Schwächere keine Chance. Wer ganz sein will, greift zu Apple. Und so erleben wir gerade, wie sich der neue Homo sapiens apple entwickelt. Dabei bleibt es jedoch spannend. Die anderen Früchte folgen dicht auf. Völlig neue sind dabei. Menschliche Instinkte werden durch sie aus- oder eingeschaltet. Vielleicht ist die Spezies Apple nur ein vorübergehendes Entwicklungsstadium. Am Ende steht Homo sapiens mediale, ein allseits Nachrichten produzierendes Wesen mit der neuen Eigenschaft, diese immer und überall filterlos aufzunehmen  und zu verarbeiten. 

Autor seit 13 Jahren
152 Seiten
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