Idealismus ohne Ende - Hunde vom Balkan leben auf einem Minenfeld

Heike K. ist seit vielen Jahren im Rhein-Main Gebiet im Tierschutz tätig. Anfänglich betreute sie in einem Tierheim nördlich von Frankfurt nur die Hunde, die sich als Dauerinsassen etabliert hatten. Diejenigen, die zu alt, zu blind, zu taub waren, um noch ein Zuhause zu finden, aber immer noch lebten. Über Facebook und ähnliche Netzwerke knüpfte sie Kontakte zu ehrenamtlichen Helfern in Bulgarien, Rumänien und der Ukraine. Diese Kontakte machten deutlich, dass es in diesen Ländern unzählige Hunde gibt, die in Tötungsstationen darauf warten, den letzten Weg zu gehen, während in Deutschland Interessenten Hunde suchten, die keine unbekannte Historie, sondern einfach ein scheiß Leben und daraus viel Dankbarkeit mit sich bringen. Im ersten Teil dieser Artikelserie bin ich bereits auf den Umstand eingegangen, dass die Adoption eines Hundes vom Balkan in keiner Weise kontraproduktiv zu den vollen deutschen Tierheimen ist. Die Vermittlung von Hunden aus Osteuropa steht allerdings für die Mitarbeiter des grenzüberschreitenden Tierschutzes nicht im Vordergrund. Natürlich ist die Suche nach einer Endstelle für ein Tier aus der Tötung das oberste Ziel. Den Menschen, die ihre Zeit dem Tierschutz widmen, liegen aber auch die Fellnasen vor Ort, die Hunde, die nicht aus den Sheltern geholt werden können, am Herzen.

Richtig teuer ist die Unterbringung von Straßenhunden in Bulgarien. Ein "geretteter" Hund ist zwar von der Straße und der Tötung weg, wird aber nicht in einem wohligen Asyl untergebracht. Die "Aufbewahrung" erfolgt in einem "größengerechten" Käfig, die Kosten dafür betragen 2,50 Euro am Tag - für Bulgarien eine schier unglaubliche Summe. Die schwierigste Aufgabe ist es, Spendengelder für die Tierheime in den oben genannten Länder aufzutreiben, Decken für die Zwinger zu schicken und Futterspenden zu organisieren. Das klingt unter dem Strich einfach, glaubt man jedoch Heike K., ist dies der am schwersten zu bewältigende Part. Vielleicht kann dieser Blog dazu beitragen, für das eine oder andere Tier eine Endstelle zu finden oder die eine oder andere Futterspende aufzutreiben. Ja, es gibt genug Elend auf der Welt. Aidskranke Kinder in Afrika oder Überschwemmungen in Asien machen Spenden notwendig. Menschen, die sich einen Hund zu legen zu wollen, seien die Hunde aus den Tötungsstationen in Osteuropa ans Herz gelegt.

Nachfolgend möchte ich drei Hunde vorstellen, die ein neues Zuhause und eine Familie suchen. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass dies ohne kommerzielles Interesse geschieht. Die Vermittlungsgebühr beträgt 200 Euro, analog zu der Abgabe durch ein deutsches Tierheim. Der Übergabevertrag wird mit dem jeweiligen Tierschutzverband geschlossen, die Schutzgebühr direkt dorthin gezahlt. Ich blogge hier nur - mein Beitrag. 

Shiva

Shiva kommt aus Rumänien. Sie ist etwas über ein Jahr alt, aber schon Mama von drei Mädchen und einem Buben. Sie sehen übrigens genauso aus wie sie und suchen ebenfalls ein wirkliches Zuhause. Shiva ist ein typischer Balkanhund. Verträgt sich mit anderen Hunden, mit Katzen, verschreckt keine Kinder und ist einfach nur anhänglich. Aus dem Shelter ist sie raus, sucht aber jetzt, genau wie ihr Nachwuchs, ein neues Zuhause. Wie alle Hunde aus der Auslandsvermittlung ist sie geimpft, kastriert und gechipped. 

Sara

Sara hat ein richtiges scheiß Leben hinter sich. 

Sie stammt aus Bulgarien und wurde dort halb verhungert aufgefunden. In der Klinik, in der sie wieder hochgepäppelt wurde, hat man ihr auch gleich die Kugel entfernt, die sie mit sich trug, nachdem sie angeschossen wurde. Das Leben auf der Straße hat seine Spuren hinterlassen, Sara dürfte jünger sein, als sie aussieht. Geschätzt wird sie auf ein Alter von vier bis sechs Jahren. Sehen selbst kann sie aufgrund der Misshandlungen nicht mehr gut, sie vertraut nur noch ganz ihrer Nase. Sie hat inzwischen gelernt an der Leine zu gehen, und ist für jede Streicheleinheit extrem dankbar. Wie bereits erwähnt, eine Charaktereigenschaft, welche alle Hunde aus Osteuropa auszeichnet. Sara ist, wie es sich gehört, geimpft, gechipped und kastriert.  

 

Blanca

Ich hatte bereits an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass Hunde aus der Tötung nur noch eines sind: unendlich dankbar. Ein solches Exemplar ist Blanca. Mit knapp zwei Jahren wurde sie aus einer rumänischen Tötungsstation gerettet, in der Hoffnung, dass sich für dieses liebenswerte Tier eine entsprechende Endstelle finden wird. Auf sie treffen die üblichen Eigenschaften der Balkanhunde zu: sozial äußerst verträglich, leicht zu führen und froh und dankbar, dass sie aus der engen Box draußen ist und sich bewegen kann. Blanca ist, wie die bereits vorgestellten Mitgenossinen geimpft, gechipped und kastriert. 

Weitere Informationen über die Tiere und das Procedere bei der Adoption eines Hundes aus Südosteuropa gibt es unter der Email [email protected]

 

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