Sehenswürdigkeiten in Hundisburg - Kirchenruine Nordhusen

Am Ortsrand bei dem ehemaligen Steinbruch lädt ein idyllischer Flecken zur Ruhe oder zur Wanderung durch die Umgebung von Hundisburg. Hier stehen die Reste der ehemaligen romanischen Kirche von Nordhusen.

Die heutige Ruine war der etwa 17 Meter hohe Westturm der ehemaligen Dorfkirche. Sein Mauerwerk besteht aus regelmäßig behauenem Grauwackebruchstein. Der wurde in unmittelbarer Nähe gewonnen. Schon bald nach dem Bau der Kirche zogen die Bewohner von Nordhusen die aufblühende Burgmannensiedlung Hundisburg. Nordhusen wurde im 14.Jahrhundert zur Wüstung. Nur die Wassermühle an der Beber bestand noch bis 1848. Heute bietet die Ruine Nordhusen etlichen Vögeln eine geschützte Brutstätte. Und ist eine Station auf der Straße der Romanik.

Kirchenruine Nordhusen (Bild: haros)

Dorfkirche St. Andreas

Der Ursprung der Dorfkirche St. Andreas war eine 1218 errichtete Kapelle. Die erhielt 1266 einen Turm. Ihre heutige Gestaltung geht auf einen Umbau von 1708 zurück. Dabei bleib sie außen schlicht. Aber innen wurde sie, parallel zum Neubau des Schlosses, barock neu gestaltet und ausgestattet. Das bedeutendste Kunstwerk der Kirche ist das für den 1596 verstorbenen Ludolph von Alvensleben und seine Familie geschaffene Grabmal.

Boitzturm

Hundisburg entstand als Burgmannensiedlung. Die Ritter errichteten im 13. Jahrhundert unterhalb der Hunoldesburg auf ihrem Besitz steinerne Wohntürme. Sechs Turmhöfe gab es hier. Erhalten blieb nur ein um 1250 erbauter Wohnturm. Dieser Turm konnte dank seiner dicken Mauern, dem Zinnenkranz und Sperrriegeln verteidigt werden. Schmuckfenster, Kamin und Aborterker machten ihn gleichzeitig zu einer repräsentativen Wohnung.

Schloss Hundisburg

Aus der mittelalterlichen Hunoldesburg wurde im 16. Jahrhundert unter Ludolf X. von Alvensleben ein Renaissanceschloss. Ab 1693 ließ Johann Friedrich II. von Alvensleben dieses Schloss durch den Baumeister Hermann Korb zu dem barocken Schloss umbauen. Auch nach Veränderungen im 19. und 20. Jahrhundert blieb der barocke Eindruck des Baus erhalten.

Zu einem verheerenden Schlossbrand kam es 1945. Ansätze eines Wiederaufbaus blieben in den Anfängen stecken. Erst seit 1991 wird das Schloss schrittweise instand gesetzt und bietet inzwischen viele Möglichkeiten der kulturellen Nutzung.

Schloss Hundisburg Gartenseite (Bild: haros)

Schlossgarten Hundisburg (Bild: haros)

Barockgarten

Mit dem Schloss entstand ab 1699 auch der Barockgarten. Er gilt als einer der ältesten klassisch-französischen Gärten in Deutschland. Doch im 19. und 20. Jahrhundert wurde die Fläche völlig anders, z. B. als Sportplatz, genutzt. Seit 1991 wurde auch der Barockgarten wieder hergestellt. Dazu gehört auch die in dem Garten angelegte Obstsortensammlung historischer Sorten aus der Altmark und der nördlichen Magdeburger Börde.

Landschaftspark

Der Magdeburger Kaufmann Johann Gottlob Nathusius erwarb 1810 das zuvor säkularisierte Kloster Althaldensleben und 1811 das Schloss Hundisburg. Er gründete hier eine Baumschule und ließ einen fast 100 Hektar großen Landschaftsgarten anlegen. Die idyllische Parkanlage im Flusstal der Beber ist die drittgrößte ihrer Art in Sachsen-Anhalt.

Beberberg und Galgenberg

In Hundisburg und Umgebung sind viele Funde aus ur- und frühgeschichtlicher Zeit geborgen worden. Auf dem Beberberg ist eines von über 80 zur historischen Quadratmeile gehörendes Großsteingrab erhalten. Es belegt die Besiedlung des Raums durch erste Ackerbauern und Viehzüchter vor rund 4500 Jahren in der Jungsteinzeit. Auch aus dieser Zeit stammen Bestattungen auf dem Galgenberg nahe der Ziegelei. Sichtbar sind 13 aus der Bronzezeit stammende Hügelgräber.

Museen in Hundisburg - Schulmuseum Hundisburg

1560 begründete Ludolph von Alvensleben die erste Schule in Hundisburg. 1705 entstand das jetzige Schulgebäude, das so genannte Rektorat. Von dem Fachwerkbau des Rektorates steht noch ein großer Teil. Nur das Klassenzimmer wurde mehrmals umgebaut und erweitert. Und dieses beherbergt seit 1988 ein Schulmuseum. Zu sehen ist ein komplettes Klassenzimmer aus der Zeit um1900 mit einer Dokumentation der Schulgeschichte.

Ziegelei Hundisburg

Die 1882 gegründete Ziegelei Hundisburg ist ein produzierendes Museum. In diesem sehenswerten Technikmuseum werden noch immer Ziegel im Handstrichverfahren geformt und gebrannt. Daneben ist es eine Baustoffmanufaktur und bietet in einer  Grobkeramikwerkstatt die Möglichkeit zum Formen und Töpfern. Dann rattert auch die Feldbahn, die einst den Ton von der Grube zur Verarbeitung transportierte, für die Besucher zur Tongrube.

Ziegelei in Hundisburg (Bild: haros)

Haus des Waldes

Im wieder aufgebauten Nordteil des Schlosses mit Turm ist das Haus des Waldes untergebracht. Es ist das zentrale Informationszentrum zum Thema Wald in Sachsen Anhalt. Das Angebot von Ausstellungen und Veranstaltungen richtet sich vor allem an Schulklassen, Kindergärten und Familien.

Autor seit 10 Jahren
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