Husumer Hafen

Der Binnenhafen, der fast bis an den Marktplatz reicht, samt der angrenzenden Schiffbrücke ist ein ehemaliger Werfthafen. Heute ist er das Herzstück des touristischen Husums. Seit 1978 liegt hier das Restaurantschiff "Nordertor". Auf der Slipanlage der bis 1978 bestehenden Husumer Schiffswerft ist seit 2002 der ehemalige Tonnenleger Hildegard zu bewundern. Auf dem Werftgelände entstand 1988/1989 das neue Rathaus.

Klappbrücken für Straße und Schiene trennen den Binnenhafen vom Außenhafen.

Der für die gewerbliche Schifffahrt genutzte Außenhafen wird von den Firmen ATR Landhandel und Hauptgenossenschaft Nord geprägt. Die Silotürme der beiden Firmen prägen von weitem die Husumer Silhouette.

Tonnenleger Hildegard (Bild: Harald Rossa)

Sehenswertes

Das Schloss vor Husum wurde während der Regierungszeit von Herzog Adolf zwischen 1577 und 1582 errichtet. Im 17. Jahrhundert wurde es vor allem als Witwensitz des Herzoghauses Schleswig-Holstein-Gottorf genutzt. Später nutzten Behörden das Gebäude. Heute dient das Schloss vor Husum kulturellen Zwecken.

Schloss vor Husum (Bild: Harald Rossa)

Der Schlosspark erstreckt sich rund um das Schloss vor Husum. Dieser größte Park der Stadt wurde 1994 als Gartendenkmal eingestuft. Berühmt ist er für die alljährliche Krokusblüte. Rund fünf Millionen Krokusse sollen hier im Frühjahr ihre Köpfe aus dem Rasen stecken. Diese Blütezeit ist alljährlich der Anlass zur Wahl einer Krokusblütenkönigin. Nun hat die Gleichstellung auch Husum endgültig erreicht. Erstmalig darf 2018 auch ein männliches Wesen sich als Krokusblütenkönig um das blühende Amt bewerben.

Krohisblüte im Schlosspark (Bild: Harald Rossa)

Am Rand des Marktplatzes steht die Marienkirche. Der klassizistische Bau entstand zwischen 1829 und 1833 nach Entwürfen des dänischen Staatsbaumeisters Christian Frederik Hansen. Sie gilt als eines der wichtigsten Bauten des Klassizismus in Schleswig-Holstein.

Vor der Marienkirche steht auf dem Marktplatz der "Tine-Brunnen", das Wahrzeichen der Stadt. Tine ist eine Bronzeskulptur, die eine junge Fischersfrau mit Kopftuch, in Holzschuhen und mit Ruder in der rechten Hand darstellt. Offiziell nennt sich diese von Adolf Brütt gestaltete Anlage "Asmussen-Woldsen-Denkmal".

Das Alte Rathaus steht an der Nordseite des Marktplatzes. Es wurde 1601 erbaut. In dem historischen Kulturdenkmal residiert inzwischen die Tourist Information Husum und im Untergeschoss lädt immer noch der Ratskeller zu Speis und Trank.

Der 1902 erbaute Wasserturm wurde bis 1961 für die Wasserversorgung der Stadt genutzt. Heute dient er noch als Aussichtsturm.

Tine (Bild: Harald Rossa)

Museumslandschaft Husum

Das Nordfriesland Museum - Nissenhaus Husum dokumentiert Fundstücke aus dem Wattenmeer, vermittelt Informationen zum Küstenschutz, dem Leben auf den Halligen und zur Kultur der Nordfriesen. Breiten Raum im Haus nimmt eine Dokumentation über die untergegangene Siedlung Rungholt ein.

Im Theodor-Storm-Haus sind die teilweise im Original erhaltenen Wohn- und Arbeitsräume des Dichters zu erleben. Hier lebte Theodor Storm zwischen 1866 und 1880. In dieser Zeit verfasste er mehrere Novellen.

Das Schifffahrtsmuseum Nordfriesland präsentiert Schiffe und Schiffsmodelle vom Mittelalter bis heute. So vermittelt es Einblicke in das Leben mit der und auf See. Eine Attraktion des Hauses ist das Wrack eines friesischen Frachtenseglers aus dem 17. Jahrhundert. Das wurde 1994 im Watt vor Uelvesbüll geborgen. Auf einem Slip am Binnenhafen ist der 1907 gebaute Tonnenleger Hildegard zu sehen.

Das kurz vor 1600 erbaute Ostenfelder Bauernhaus wurde 1898 von Ostenfeld nach Husum versetzt. Es entstand das erste Freilichtmuseum Deutschlands. Ursprünglich bestand das niederdeutsche Fachhallenhaus aus der Diele, den Wohnabseiten und den Stallabseiten. Im 17. Jahrhundert wurden ein Altenteil und der Pesel, die gute Stube des Hauses, angebaut. Seit 1789 ergänzt eine Wohn- und Schlafstube, die Döns, das Haus. Komfort in diesen bunten Räumen bot ein Bilegger-Ofen. Um das Haus erstreckt sich kleiner Bauerngarten.

Das Poppenspäler-Museum im Schloss vor Husum hat das Figurentheater als Thema.

Das Weihnachtshaus Husum befindet sich in einem gründerzeitlichen Denkmal. Es präsentiert eine umfangreiche Sammlung zum Thema Weihnachten und eine Ladeneinrichtung von 1890.

Nissenhaus (Bild: Harald Rossa)

Mehr zum Thema

  • Thomas Steensen: Kleines Husum-ABC. Husum 2014, ISBN 978-3-89876-720-0
  • Gesellschaft für Husumer Stadtgeschichte: Geschichte Husums. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Husum 2003, ISBN 978-3-89876-084-3

Anreise

Per Auto geht es von Hamburg über die A 23 und die B 5 via Heide nach Husum. Alternativ über die A 7 bis zur Ausfahrt Schleswig/Schuby und dann via B 201 nach Husum.

Auf der Schiene verkehren Regionalexpresszüge ab Hamburg-Altona via Husum nach Westerland auf Sylt. In Husum machen auch Intercitys von und nach Westerland Station.

Ein Landeplatz für Privatflieger befindet sich wenige Kilometer östlich der Stadt bei Schwesing

Autor seit 11 Jahren
230 Seiten
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