Indische Bollywood – Mode
Seit Bollywood-Filme in alle Herren Länder verkauft werden, tut sich auch viel in der Modebranche. In die westliche Einheits-Mode mischen sich Elemente des märchenhaften Indiens.Was ist eine Dupatta?
Eine Dupatta ist in Indien und benachbarten Ländern eine Art Schleier oder breiter Schal. Sie wird von Frauen meist wie eine Girlande elegant über der Schulter getragen. Es gibt jedoch verschiedene Arten des Tragens, eine Drupatta kann auch stilvoll über den Kopf drapiert werden. Manche Dupattas sind aus Baumwolle andere aus noch edleren Materialien, die mit aufwendigen Mustern oder Pailletten bestickt werden und so zu exklusiven Accessoires werden. Dupattas werden im Westen hauptsächlich als Umhang oder Tuch getragen und passen sehr gut zum Jeans-Look. Wenn Sie auf einer Reise vor Ort eine authentische Dupatta kaufen möchten, sollten Sie auf alle Fälle mit den Händlern feilschen. Über 40 $ sollte eine Dupatta nur in Ausnahmefällen (bei besonders edlem Material) kosten.
Indische Frauen mit Dupatta-Schal (Bild: Fotoquelle: Steve Evans from Bangalore, India, CC-Lizenz)
Saris - wertvolle gewickelte indische Kunstwerke
Die schönsten indischen Saris sind die Paithani-Saris, die im westlichen Bundesstaat Maharashtra gewebt werden. Sie stehen für die Verschmelzung des Ästhetischen mit dem Symbolischen und sind oft begehrte Familienerbstücke.
Das Wissen um die Kunst des feinen Webens, des Bleichens und Färbens wurde von einer Generation zur nächsten weitergegeben und konnte auf dies Art und Weise perfektioniert werden. Paithani-Saris werden oft mit Gold oder Silber bestickt und sind reine Handarbeit. Die Fertigstellung eines Werkes kann bis zu einem Jahr dauern. Bei traditionellen Hochzeiten werden Saris von der Braut getragen. Begehrte Motive sind gestickte Pfauen, Sterne, Blumen und Paisleys. Wenn diese wertvollen Saris ordnungsgemäß aufbewahrt werden, können sie von drei Generationen getragen werden.
Der Sari sollte weder in einem Karton noch in Plastik eingewickelt werden. Auch soll er nicht auf einem Kleiderbügel hängen. Der beste Art ihn aufzubewahren ist es, ihn in ein Baumwolltuch zu wickeln. Der Sari sollte niemals mit Parfüm besprüht und nur chemisch gereinigt werden.
Das indische Kleid - Salwar Kameez
Heute ist die Salwar Kameez in den meisten Teilen von Indien das zweitbeliebteste Kleid. Das Kleid lässt sich am besten als eine Art Tunika beschreiben. Vom Ethno-Touch bis zum Cocktail-Look hat gibt es alle möglichen Varianten für alle Gelegenheiten. Auch diese Kleidungsstücke sind reich bestickt, aber für den täglichen Gebrauch konzipiert und auch deutlich erschwinglicher. Die Stickereien wurden sowohl von den Motiven als auch von der Sticktechnik ursprünglich aus der chinesischen Tradition entlehnt.
Batik-Kunst
Die Batik-Kunst hat übrigens ihren Ursprung in Indien. Heute hat sich die Batik-Kunst mit sehr vielen westlichen Einflüssen vermischt, daher wird oft davon ausgegangen, dass es ein Kind des Westens ist. Aber das ist nicht der Fall.
Das Wort bedeutet übersetzt "mit Wachs schreiben" und kam von Indien nach Indonesien, wo das Handwerk weiter verfeinert wurde. Die Schönheit des Batikens liegt in seiner Einfachheit und in der Tatsache, dass man kein Künstler sein muss, um tolle Ergebnisse zu erhalten. Die Batikkunst in Indien ist ein dreistufiger Prozess, der sich aus Wachsen, Färben und Entwachsen zusammensetzt.
Der Stoff, der ein Batikmuster erhalten soll, wird abgebunden oder abgedeckt und gewachst. An diesen Stellen nimmt der Stoff keine Farbe an. An allen anderen Stellen von Baumwoll- oder Seidestoffen wird der Stoff eingefärbt. Wenn das Wachs entfernt wird, kommt der Kontrast zwischen gefärbten und ungefärbten Bereichen zum Vorschein und es entstehen oft wunderschöne Motive.
Um salonfähig zu werden hat Batik einen langen Weg durchschritten, vom bloßen Handwerk bis auf die Laufstege der Top-Modeschauen.
Khadis - empfohlen von Mahatma Gandhi
Die erste echte indische Designer war Mahatma Gandhi, denn er forderte die Menschen in Indien auf, Khadis zu tragen. Es war nicht nur ein Aufruf an das eigene Selbstvertrauen, sondern auch ein Appell ein Kleidungsstück zu tragen, das die Einheit von Indien zur Schau stellte. So wurde der Khadi nicht nur zum Symbol der Revolution und des Widerstandes, sondern auch Teil einer indischen Identität.
Khadis werden ebenfalls meist in Handarbeit gewebt. Sie werden in vielen Bollywood-Filmen getragen und immer öfter sieht man sie auch in unseren Fußgängerzonen.
Auch wenn der Look eher an unsere westlichen Pyjamas erinnert - er ist ein Hingucker und hat sich seine ganz eigene Fashion-Szene erobert. Ein Khadi steht für den modernen modebewussten Mann, nicht nur im Orient.
Schmuck-Accessoires
Indischer Schmuck ist eine wahre Augenweide. Auch die Fertigung von Schmuck hat in Indien eine lange Tradition. Kostbare Armreifen, Halskette und Amulette, aber auch Haarschmuck und Turbanschmuck gehören als Accessoires zu jedem Outfit dazu.
Wohin führt der Weg?
Während in den meisten ländlichen Gebieten Indiens noch traditionelle Kleidung getragen wird, verändert sich das urbane Indien rasant, es passt sich internationalen Modetrends an.
Umgekehrt sieht man nun auch immer öfter, dass im Westen rote Punkte (sog. Bindis) auf der Stirn getragen oder die Handflächen mit Henna gefärbt werden. Pop-Ikonen wie Madonna machen es vor.
Die Mode in Indien entwickelt sich kontinuierlich weiter, denn neue Designer von führenden Instituten, wie dem National Institutes of Fashion Technology, werden auch weiterhin versuchen, die Bedeutung von Mode in Indien immer neu zu definieren.