Inkontinenz bei Männern: Formen, Therapien und Produkte
Im Vergleich zu Frauen sind Männer seltener von Inkontinenz betroffen. Nichtsdestotrotz tritt Harninkontinenz auch bei Männern öfters auf, als gemeinhin angenommen wird.Verschiedene Symptome der Harninkontinenz
Im Allgemeinen unterscheidet man auch bei Männern mit Inkontinenz verschiedene Arten und Ursachen für diese Krankheit. Damit die genaue Arte der Blasenschwäche bestimmt werden kann, sollte der Hausarzt oder ein Urologe konsultiert werden. Nur Spezialisten können wirklich die passende Diagnose ermitteln und dabei auch die individuelle Vorgeschichte des Patienten inklusive eventueller Vorerkrankungen, Medikation und Operationen mitberücksichtigen. Der Vorteil einer genauen Diagnose ist, dass der behandelnde Arzt anschließend passende Therapie- und Behandlungsprogramme individuell mit dem Patienten abstimmen kann. Die gängigen Inkontinenzarten bei Männern sind: Belastungsinkontinenz und Dranginkontinenz.
Inkontinenz infolge einer Prostataoperation
Belastungs- oder auch Stressinkontinenz betrifft Männer oft nach einer Prostataoperation. Typische Symptome sind dabei der ungewollte Harnverlust beim Lachen, Husten, Laufen oder Springen. Bei einigen Männern tritt der Urinverlust nur sporadisch oder kurzzeitig nach der Operation auf. Es gibt jedoch auch Fälle bei denen die Blase nach der Operation langfristig geschwächt ist. In Abgrenzung zur Belastungsinkontinenz spricht man von Dranginkontinenz, wenn Männer mehr als acht Mal am Tag Wasserlassen müssen und auch in der Nacht öfters durch Harndrang aus dem Bett gezwungen werden. Dranginkontinenz ist die häufigste Inkontinenz-Form bei Männern. Auch diese Art der Blasenschwäche tritt oft im Zusammenhang mit einer vergrößerten Prostata oder als Folge einer Prostataoperation auf.
Behandlungsmethoden bei männlicher Inkontinenz
Neben Operationen und der Einnahme von Medikamenten kann auch Beckenbodentraining, eine Veränderung des Lebensstils und Blasentraining bei der Therapie der Blasenschwäche unterstützend wirken. Beckenbodentraining in Zusammenwirken mit Biofeedback und Elektrotherapie kann zur Verbesserung der Inkontinenz beitragen. Dabei wird unter Anleitung von Physiotherapeuten und Inkontinenzspezialisten gezielt die Beckenbodenmuskulatur trainiert. Im Fall von Blasentraining geht es vorrangig um Verhaltensveränderungen. Durch regelmäßiges Training wird die Blasenkapazität in kleinen, kontrollierten Schritten kontinuierlich gesteigert. Die Mitarbeit und Selbstmotivation des Patienten sind dabei sehr entscheidend für eine erfolgreiche Therapie.
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Veränderung des Lebensstiles
Außer Blasen- und Beckenbodentraining können auch einfache Veränderungen im Lebensstile den ungewollten Urinverlust bei Männern verhindern. Rauchen und der Konsum von Alkohol sowie koffeinhaltigen Getränken wie Cola oder Kaffee sollten bei betroffenen Patienten vermieden werden. Wichtig ist es zudem trotz der Blasenschwäche immer genügend zu trinken. Wer weniger trinkt um die Urinproduktion zu verringern, kann damit Harnwegsinfektionen begünstigen und die Organe langfristig schädigen.
Unterstützende Inkontinenzprodukte
Damit Männer trotz Inkontinenz aktiv am Leben teilnehmen können, gibt es verschiedene Inkontinenzprodukte. So findet man im Handel aufsaugende Inkontinenzeinlagen, die speziell für die anatomischen Besonderheiten von Männern entwickelt wurden. Außerdem kann man im Fachhandel auch Tropfensammler, Windeln und sockenähnliche Einlagen erwerben. Um den zu den eigenen Bedürfnissen und Anforderungen passenden Inkontinenzartikel zu finden, empfiehlt sich die Beratung durch einen Kontinenzberater in der Apotheke, im Ärztehaus oder online. Die Aufgabe dieser Berater ist es, die optimalen Inkontinenzprodukte für jeden Patienten zu ermitteln.
Fazit
Es ist also wichtig festzustellen, dass auch Männer besonders ab 50 Jahren vermehrt von Inkontinenz betroffen sind. Die häufigsten Formen der männlichen Blasenschwäche sind dabei Drang- und Belastungsinkontinenz. Als Behandlungsmethoden empfehlen sich in Abstimmung mit dem Arzt Beckenbodentraining, Blasentraining, eine Veränderung des Lebensstils und die Verwendung passender Inkontinenzprodukte.