Im Jahr 2001 kamen die ersten elektronischen Feststellbremsen auf den Markt. Elektrische Parkbremsen (EPB) verbessern die Fahrzeugsicherheit und erhöhen Fahr- und Bedienkomfort. Im Vergleich zu herkömmlichen mechanischen Feststellbremsen benötigen EPBs weniger Platz und sparen Gewicht. Mit einer EPB wird ein Feststellbremshebel oder ein -pedal unnötig. Dies bringt sowohl Vorteile beim Designen des Fahrzeuginnenraums als auch beim Crashverhalten der Fahrgastraumes. Kostengünstige Lösungen für Kleinwägen, zum Beispiel eine in den Bremssattel oder in die Vorderachse integrierte EPB, gibt es von TRW. Das Unternehmen wurde im Jahr 1901 gegründet und hat sich durch eine Vielzahl an unternehmerischen Verschmelzungen zum Marktführer, als Anbieter von aktiven und passiven Sicherheitssystemen, entwickelt. Derzeit sind weltweit über 15 Millionen Bremsen aus dem Hause TRW im Einsatz.

Bremsscheibe

Bremsscheibe (Bild: fasteddy760 - flickr)

Weitere Vorteile bieten zusätzliche Funktionen der Feststellbremsen. So können EPB-Systeme auch in Notfallsituationen genutzt werden, zum Beispiel um Fahrzeuge auf rutschigen Untergrund kontrollierter abzubremsen. Eine weitere Zusatzfunktion der elektronischen Feststellbremse ist die Berganfahrhilfe. Bei ihr wird verhindert, dass das Fahrzeug wegrollt, während der Fahrer zwischen Brems- und Gaspedal wechselt. Die neueste Entwicklung im Bereich der EPB-Systeme ist die "Hold"-Funktion, bei der das Fahrzeug angehalten wird, sobald ein Stillstand erkannt wird. Bei einigen Systemen erfolgt diese Erkennung schon automatisch, also ohne Aktion des Fahrers, bei anderen wird es durch eine erneute Betätigung des Bremspedals im Stillstand ausgelöst.

Das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) ist ein Bremssystem, das seit seiner Ersteinführung im Jahr 1995 mehrmals überarbeitet und um zahlreiche Neuerung erweitert wurde. Die Sensoren eines ESP-System erkennen beginnende Instabilitäten des Fahrzeuges und wirken durch gezielte Bremseingriffe auf einzelne Räder dem Ausbrechen entgegen. Die Weiterentwicklungen im Bereich ESP stabilisieren Fahrzeuge in Extremsituationen nicht nur durch Bremseingriffe, sondern zusätzlich durch automatische Lenkimpulse. Im Laufe der Jahre wurden ESP-Systeme um zahlreiche Zusatzfunktionen erweitert. Dazu zählt unter anderem der Elektronische Bremsassistent (EBA), der anhand der Zeit des Wechsels vom Gas- zum Bremspedal eine bevorstehende Vollbremsung erkennen und den Fahrer bei der Vollbremsung unterstützen kann. Ein EBA-System bereitet die Bremsen des Fahrzeuges durch Annähern der Bremsbeläge an die Bremsscheiben auf die Notfallsituation vor, um die Zeit zwischen der Betätigung des Bremspedals und dem Einsetzen der Bremswirkung zu verkürzen. Bei Fahrzeugen mit einer Anhängevorrichtung verhindert ein Assistent mit der Bezeichnung "Trailer Stability Assist" (TSA) ein Aufschaukeln des Gespannes durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder des Zugwagens.

Bremsassistenten mit Radarunterstützung

Die Autohersteller Mercedes-Benz und Volvo bieten für ausgewählte Fahrzeugmodelle Bremsassistenten (BAS) an, die anhand von Radarsensoren Hindernisse vor dem Fahrzeug erkennen und den Fahrer durch optische und akustische Signale auf die drohende Gefahr aufmerksam machen. Zusatzfunktionen der radarunterstützten BAS warnen bei der Fahrt in einer Kolonne vor zu dichtem Auffahren und halten einen konstanten geschwindigkeitsabhängigen Sicherheitsabstand. Bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit können intelligente Systeme auch Notbremsungen einleiten und das Fahrzeug sogar komplett anhalten, wenn zum Beispiel plötzlich ein Fußgänger vor dem Wagen auftaucht.

Nutzbremse oder Rekuperationsbremse

Die zwar nur langsam größer werdende Nachfrage nach Elektro- und Hybridfahrzeugen treibt die Entwicklung der Nutzbremse weiter voran. Eine Nutzbremse kann beim Abbremsen des Fahrzeuges die Bewegungsenergie in elektrische Energie zurückgewinnen. BMW führte ein solches System bereits im Jahr 2003 ein, allerdings wurden damit nicht die Akkus von Elektrofahrzeugen aufgeladen, sondern die Fahrzeugbatterie mit Strom versorgt. Bei Fahrzeugen, die über einen Elektro- oder Hybridantrieb verfügen, können mit der gewonnenen Energie die Akkumulatoren, das sind die Batterien des Elektroantriebes, gespeist werden.

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