Integration im Nähkaffee für Flüchtlingsfrauen
Nähen, Stricken, Häkeln und Deutsch lernen: Hervorragende Integrationsarbeit für Migrantinnen, um nach traumatischen Erlebnissen neuen Lebensmut zu erhalten.Hilfe zur Selbsthilfe im Nähkaffee
Susanne Stasunik aus Kleinwallstadt, die sich im Helferkreis für Flüchtlinge engagiert, dachte im Februar 2016 darüber nach, wie sie insbesondere Flüchtlingsfrauen ein Angebot unterbreiten kann. Nach einem Treffen mit Bürgermeister Thomas Köhler war die Idee mit dem Titel »Nähkaffee« geboren, wo sich Frauen aus den unterschiedlichsten Kulturen zunächst im Feuerwehrhaus trafen, um gemeinsam Handarbeiten zu fertigen und nähen zu lernen. Kurze Zeit später schloss sich Sultan Cinar an, um die ehrenamtlich tätigen Helferinnen zu unterstützen. Mittlerweile treffen sie sich im Kellergeschoss der Kita Wolkenpurzler. Die Idee war, den durch Krieg und Flucht traumatisierten Frauen Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten und beim gemeinsamen Handarbeiten die Deutschkenntnisse zu verbessern. Im Mai 2016 berichtete die Regionalzeitung Main-Echo über die Initiative.
Gemeinsam Handarbeiten und Freude dabei haben. (Bild: Ruth Weitz)
Multikulti und sinnvolle Arbeit
Seit dem 30. März ist das Nähkaffee in Kleinwallstadt ein offizieller Verein. Zurzeit treffen sich die Frauen aus verschiedenen Nationen einmal in der Woche in den von der Marktgemeinde zur Verfügung gestellten Räumen. Sie kommen unter anderem aus Syrien, Afghanistan, Marokko, Russland und Deutschland, um gemeinsam zu nähen und natürlich auch, um sich auszutauschen. Gesprochen wird im Übrigen dort hauptsächlich Deutsch, was vielen Frauen sehr geholfen hat, die Sprache zu erlernen. »Kunterbunt ist immer gut«, sagt Susanne Stasunik und man merkt, wie viel ihr an den Frauen und an dem Projekt liegt. Die gelernte Bekleidungstechnikerin und Designerin gibt gern ihr Fachwissen weiter. Denn nicht alle Frauen konnten am Anfang mit einer Nähmaschine umgehen. Doch das hat sich in der Zwischenzeit geändert, wie man an den wunderschönen Taschen und Täschchen, Federmäppchen und anderen Sachen sieht.
Schickes und Nützliches mit dem Herz gefertigt. (Bild: Ruth Weitz)
Größere Räume werden gesucht
Die Räume werden allmählich zu klein. Ein Ziel des frischgegründeten Nähkaffee e.V. ist es, baldmöglichst in den leerstehenden ehemaligen Schlecker Markt in Kleinwallstadt zu ziehen. »Wir wollen mit unserem Nähkaffee Kleinwallstadt beleben«, so Susanne Stasunik. Im Nähkaffee soll nicht nur genäht werden. »Wir wollen Anlaufstelle für alle, auch für die Familien werden«. Männer seien ebenfalls willkommen, so die gelernte Bekleidungstechnikerin. Die Einnahmen aus den Spenden, die für die Handarbeiten in die Kasse fließen, werden Eins zu Eins zur Anschaffung von Materialen und für die Vereinsarbeit verwendet.
Bildquelle:
Naturfreundejugend Hessen
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BB
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http://www.geschenke-der-hoffnung.org/
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