David Garrett - das Wunderkind

David Garrett wurde 1980 in Aachen geboren. Er ist der Sohn einer amerikanischen Primaballerina und eines deutschen Anwalts. Mit 4 Jahren bekommt er seine erste Geige zum Geburtstag geschenkt. Schon ein Jahr später gewinnt das Wunderkind erste Preise in Geigen Wettbewerben. Seine Karriere nimmt ihren Lauf. Als Siebenjähriger bekommt er erste öffentliche Auftritte angeboten. Mit 13 bringt der junge Violinist seiner ersten beiden CD's auf den Markt. Ein Jahr später unterschreibt er als jüngster Solist mit 14 Jahren einen Vertrag bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft. Zum 50. Jahrestag der indischen Unabhängigkeit ist der bereits 17-jährige mit den Münchner Philharmonikern auf Konzertreise. Internationale Beachtung findet der junge Musiker als er dem Rundfunksinfonie Orchester Berlin beitritt. Zu dieser Zeit ist David Garrett 19 Jahre alt.

Zwei perfekte Violinisten, die unterschiedlicher nicht sein können

Niccolo Paganini

Paganini fällt als kleiner Junge der Masernepedimi zum Opfer. Da er sich nicht mehr bewegt, wird er in ein Leichentuch gepackt und für tot erklärt. Glücklicherweise ließ die Starre der Krankheit nach, bevor er lebendig begraben wurde. Paganini war von vielen Krankheiten geplagt. Diese führten dazu, dass er sein Gebiss verlor. Zahnersatz gab es zu dieser Zeit noch nicht. So reist der damals schon bekannte Musiker ohne Zähne durch die Welt. Später konnte er nicht einmal mehr laufen. Er gab nicht auf und wurde in und aus seiner Kutsche getragen, um weiterhin auftreten zu können.

Garrett ist das ganze Gegenteil. Er gilt als gutaussehend und verdiente seine Studiengebühren unter anderem als Model in der Modebranche. Sein Gesundheitszustand ist bei weitem besser, als die Paganinis. Auch wenn Garrett sagt er ist "durch den Dreck" gegangen, waren seine Anstrengungen ein Kindergeburtstag im Vergleich zu dem, was Paganini auf sich nehmen musste, um sein Publikum zu erfreuen. Auch David Garrett gab nicht auf und so gelang ihm ein erfolgreiches Comeback nach seinen Erfolgen als Wunderkind.

Wo ein Berg ist, ist meist das Tal nicht weit

Da David Garrett sehr gefragt war, blieb wenig Zeit für die Schule. Als Teenager verdient der junge Musiker bereits 100.000 Euro pro Jahr. Allein die Versicherung für seine Stradivari verschlingt 10.000 Euro. Der junge Musiker wird von Privatlehrern unterrichtet. 

Doch seine Eltern können nicht besonders gut wirtschaften und so zerrinnt das Geld zwischen den Fingern. Garrett fühlt sich mit zunehmenden Alter eingeengt. Seine Eltern bestimmen sein Leben. Alles, was er tut, bekommt er vorgeschrieben - was er spielt, wo er spielt...

Garrett hat nur noch den Wunsch dieser Enge zu entfliehen. Er will sein Leben selbst in die Hand nehmen und entschließt sich in die USA zu gehen. 

Hier bewirbt sich der Musiker an der Juilliard School in New York. In Deutschland hört und sieht niemand mehr etwas von ihm. Die Talreise beginnt. Sein Geld, was er bisher verdient hatte, ist längst verbraucht. Garrett erkennt, dass er "lebensuntauglich" ist. Er ist nicht einmal in der Lage allein einzukaufen. Bis dahin hatte er sich nie darum kümmern müssen. Garrett stellt fest, er hat nicht nur kein Geld, er hat auch kein Konto. Die Studiengebühren von über dreißigtausend Euro sind nicht gerade ein Pappenstiel und so fängt das Wunderkind wieder ganz von vorne an.

David Garrett stellt hohe Ansprüche an sich selbst

David Garrett perfektioniert während seines Musikstudiums sein Können auf der Geige. Hinzu kommt die Komposition. Als er sein Studium beendet, beherrscht er die Geige wie kein anderer Musiker heut zu Tage. 

Doch der Erfolg will sich nicht wieder einstellen. Garrett tingelt von einer kleinen privaten Veranstaltung zur nächsten. Er hofft, dass der Zufall ihm hilft und irgend jemand im Publikum sitzt, der ihn "wieder entdeckt" oder weiter empfiehlt. Aber wie das mit dem Zufall oftmals so ist, passiert dieses Wunder nicht. 

David Garrett bleibt hartnäckig und gibt nicht auf. Er fragt immer wieder bei Konzertagenturen nach, stellt sich bei kleinen Agenturen vor, um wieder ins Geschäft zu kommen. 2006 wird sein Crossover Album in London aufgenommen. Leider wird es nicht veröffentlicht. Trotzdem bekommt Garrett wieder mehr und mehr Konzerttermine angeboten, als sich plötzlich und unerwartet der Berliner Konzertveranstalter DEAG meldet und David Garrett zum erneuten Durchbruch verhilft.

David Garrett möchte vor allem junge Menschen für die Musik mit der Geige begeistern

David Garrett ist bestrebt vor allem jungen Menschen zu beweisen, dass auch die Klänge einer Stradivari nicht unbedingt langweilig sein müssen. Der Violinist schafft es tatsächlich mit seiner Rocksymphonie auf der Stradivari den 1. Platz der amerikanischen Pop Charts zu stürmen. Was für ein Erfolg. Das Wunderkind ist nach einem steinigen Weg zurück gekehrt!

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