Rosemarie Schwermer gründet einen Tauschring

Rosemarie Schwermer, die im Jahr 1994 den Tauschring gründete, entschied sich 1996 ganz ohne Geld zu leben. Sie verfasste das Buch "Das Sterntalerexperiment". Den Erlös aus den Buchverkäufen verteilt sie nach ihren Angaben unter den Bedürftigen. In einem Interview erzählte sie, dass Sie mit ihrer neu gewählten Lebensform freier ist, obgleich auch in ihr Ängste und Zweifel sind. Gerade in Zeiten, in denen sie sich "nicht gebraucht" fühlt. Denn auch in einem Leben ohne Geld besteht die Abhängigkeit geben zu können, um menschenwürdig zu existieren.

Raphael Fellmer reiste ohne Geld

Auch Raphael Fellmer folgte diesem Leitbild. Er hat das Buch "Glücklich ohne Geld" verfasst, welches er gratis auch als E-Book zur Verfügung stellt.

Zusammen mit zwei Freunden reiste er 2010 ohne Geld um die Welt. Auch er und seine Freunde standen immer mal wieder ein einem Punkt, an dem sie zu verzweifeln drohten. Heute lebt er mit Frau und Kind noch immer weitestgehend ohne Geld. Ermöglicht wurde ihm dies jedoch nur durch die Hilfsbereitschaft anderer Menschen und dass wir in einer "Wegwerfgesellschaft" leben. Inzwischen gibt es einige Märkte, die nicht mehr verkaufbare Waren an Menschen ohne Geld abgibt, statt sie wegzuwerfen und diese es untereinander teilen.

Für Bedürftige wurde auch vom Bundesverband Deutsche Tafel e.V. die "Tafel" ins Leben gerufen, die von vielen Menschen unterstützt wird. Die ebenfalls dafür steht, dass überschüssige Lebensmittel nicht weggeworfen werden.

Rainer Kühn führt den Lindentaler ein

Rainer Kühn führte in Leipzig als Tauschmittel den Lindentaler ein. Auslöser der Aktion ist die Kritik am Geld und damit zusammenhängend an der heutigen Wirtschaftsform. Inzwischen wird der Lindentaler nicht nur in Leipzig, sondern auch in Halle genutzt und er breitet sich immer weiter aus, da es immer mehr Menschen gibt, die sich dieser "Währung" anschließen. Der große Vorteil dieses "Geldes" ist, dass der Wert nicht von den Banken abhängt, sondern von jedem Einzelnen, der selbst entscheidet, welchen Wert er als Tauschwert einsetzt.

Untergang des Euro (Bild: Pixabay)

Wer freiwillig diese Lebensform wählt, kann also nur dadurch existieren, dass es Menschen gibt, die im Überfluss leben und vieles verschenken oder gegen eine Dienstleistung eintauschen, statt es wegzuwerfen. Und dass es gleichgesinnte Menschen gibt, die lieber tauschen was sie nicht benötigen oder ihre Dienstleistungen anbieten, um zu erhalten, was sie zum Leben brauchen. Ob es die Menschen glücklich macht, hängt von deren jeweiligen Bedürfnissen ab. Zumindest sind sie gewappnet, wenn es dem Euro tatsächlich an den Kragen gehen sollte.containern

Schwer vorstellbar ist, dass das "containern" - also das durchsuchen von Mülltonnen und Abfallbehältern nach Verwertbarem und nach Pfandflaschen - wirklich glücklich macht.

Zukunftsvision?

Wenn man den Grundgedanken umsetzt auf die ganze Menschheit, wäre es genau genommen erforderlich, dass es keine persönlichen Besitztümer mehr gäbe. Keine reichen und arme Menschen, sondern man unterstützt sich jeweils gegenseitig mit den Mitteln und Fähigkeiten, die man gerade hat und sich zugunsten der Mitmenschen weiter aneignet. Setzt seine Arbeitskraft für das ein, was persönlich und allgemein gebraucht und gewollt wird. Faulheit und Trägheit sind fehl am Platz. Jeder fühlt sich für jeden, auch kranken und alten Menschen gegenüber verantwortlich. Der Lohn wäre bestimmt ein erfülltes, sinnvolles Leben. Eine wünschenswerte Utopie, die nur an das Gute im Menschen glaubt.

 

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Ajerrar, am 26.08.2014
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Bildquelle:
I. Ajerrar (Mit Gelassenheit das Leben meistern)
I.Ajerrar (Das Handwerk in der Vergangenheit und Gegenwart)

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