Früher war es nicht nur üblich, Vorräte anzulegen - es war sogar dringend nötig. Einkochen, Pökeln, Salzen, Trocknen und Einlagern... unsere Großmütter hatten alle Hände voll zu tun, vor allem im Herbst, wenn draußen alles reif wurde und die karge Jahreszeit vor der Tür stand, die es mit Vorratshaltung zu überbrücken galt. 

Auch heute betreiben viele Menschen Vorratshaltung, wenngleich auch bei Weitem nicht mehr so viele wie früher. Für viele ist es einfach Tradition, einige Prepper (so nennt man diejenigen, die sich auf Krisen vorbereiten/präparieren) und für einige ist Gartenarbeit eine meditative Angelegenheit, deren Früchte man nicht einfach verkommen lassen möchte. Und so biegen sich auch heute noch Regalböden unter der Last von eingekochtem Gemüse, selber gemachten Marmeladen und Kisten voller eingelagerter Kartoffel und Äpfel.

Auch gekaufte Dinge werden bevorratet

Natürlich bekommen wir alles auch frisch im Supermarkt. Ob die Transportwege dafür stehen, wenn unsere Erdbeeren im Winter aus weit entfernten Gebieten kommen, ist wieder eine andere Sache. Aber nicht nur die frischen Dinge bekommen wir dort zu kaufen, sondern auch alles Mögliche an Konservenware - also Dingen, die wir ja eigentlich auch selber einkochen könnten. Und hier lohnt es sich oft (egal ob gekauft oder selber gemacht) die Dinge in größeren Mengen zu bevorraten.

  • Daraus ergibt sich dann auch schon der erste Vorteil der eigenen Vorratshaltung: Wir brauchen nicht etwas kaufen, was wir selber herstellen können. Meistens gelingt es uns nämlich zu einem wesentlich geringeren Preis.
  • Wir können genau das Mischungsverhältnis einkochen/einmachen, das uns schmeckt. Wollen wir keine Bohnen im Einmachglas haben, dann lassen wir sie eben weg. Aus der gekauften Konserve müssten wir sie herauspulen. Es ist einfach schön zu wissen, was drin ist.
  • Vorratshaltung bezieht sich natürlich nicht nur auf die Dinge, die wir selber herstellen oder haltbar machen. Natürlich sind damit auch alle Dinge gemeint, die wir in größeren Mengen einkaufen und dann eben so lange lagern, bis sie gebraucht werden. Mengenrabatte lassen sich auf diese Weise gut realisieren, wenn man Sparpakete (3 für 2) oder Großpackungen kauft. Das spart auf Dauer eine ganze Menge Geld.
  • Wann der Laden öffnet oder schließt, kann uns mit einer funktionierenden Vorratshaltung völlig egal sein. Auch wenn uns mitten im Rezept eine Zutat ausgeht, holen wir einfach den Nachschub aus dem Keller oder dem Vorratsschrank. Schließlich sind wir mit allem ausgerüstet und bräuchten eigentlich nur nachkaufen, wenn frisch dazugekauft werden muss oder wenn eben etwas zur Neige geht. Und selbst das kann man terminlich so abschätzen, dass man noch Sonderangebote mitnehmen kann. Dieses Vorgehen spart zudem noch Zeit und Sprit, weil man nicht wegen jedem Päckchen Nudeln extra losfahren und ewig an Kassen anstehen muss.
  • Natürlich ist Vorratshaltung auch für Krisensituationen (dafür war es ja eigentlich auch ursprünglich gedacht) hilfreich. Die Bundesregierung empfiehlt eine Bevorratung, dass man im Notfall 14 Tage damit hinkommen kann. Auch wenn man nicht an Krisenszenarien größeren Ausmaßes glaubt, kann einen doch auch eine kleine persönliche Krise treffen und dann ist man froh, wenn genügend im Haus ist. Bei Jobverlust und Geldmangel oder bei längerer Krankheit ist das sicherlich auch sehr beruhigend. Einige bewerten auch schon den Überraschungsbesuch der lieben Verwandtschaft übers Wochenende als Krisensituation:-D. Auch hier ist es schön, wenn man stressfrei etwas auf den Tisch bringen kann.

Vorratshaltung - etwas zur Planung

  • Was soll bevorratet werden? Klar, das was keiner isst, braucht man auch nicht bevorraten.
  • Generell kann alles bevorratet werden, was man im täglichen Leben benötigt: Lebensmittel, Wasser, Tiernahrung, Toilettenpapier,...
  • Wie lassen sich die Sachen lagern? Blöd, wenn alles in den Kühlschrank muss.... Einige Sachen kommen in den kühlen Keller, andere in den dunklen Vorratsschrank, häufiger verwendetes in Griffweite,...
  • Sind mehrere gleichartige Dinge vorhanden, wird zuerst das mit dem nächsten Mindesthaltbarkeitsdatum geöffnet. Clever ist, bereits nach dem Einkaufen die Lebensmittel nach diesem Gesichtspunkt einzuräumen. Langes Haltbarkeitsdatum nach hinten, kurzes nach vorne im Schrank.
  • Grundausstattung: Nudeln, Reis, Mehl, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Marmelade, Honig, Gewürze, Zucker, Konserven mit Obst und Gemüse, Kaffee, H-Milch, Wasser,...

 

Sonja, am 02.04.2018
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