Jack Russel Terrier

Der Jack Russel an sich - Informationen zur Rasse

Wie lässt sich der Jack Russel kurz und knapp beschreiben - stets fröhlich, gut gelaunt und immer zu Unfug bereit.

Diese Power, der Mut, die Ausdauer und der Arbeitseifer in hübscher Verpackung liegt den ursprünglichen Jagdhunden im Blut. Diese Eigenschaften machen ihn vorallem für aktive Menschen zum optimalen Begleiter. Ob als Jagdhelfer, als Reitbegleiter, Werbemodel oder Filmstar- er ist immer dort glücklich, wo was los ist. Diese Vielfältigkeit ist eben ein Grund, warum man diese Rasse keinesfalls unterschätzen darf. Er ist kein Schoßhund, kein Kinderspielzeug, keine Schlaftablette oder nicht mit einem Stofftier gleichzusetzen. Da sie sehr intelligent sind, sollte man auch konsequent freundlich zeigen, wer der Rudelführer ist. Natürlich schmusen die kleinen Racker auch gerne mal und zum Großteil sind sie der perfekte Familienhund, da sie Kinder meist lieben. Im Gegensatz zu Dackeln können sie auch zu Hause mal ein paar Stündchen ruhig liegen und schlafen, oder wie meiner es tut, sich auch mal selbst beschäftigen. Hier ist vorallem Intelligenzspielzeug für Hunde sehr gefragt. Denn auch der Kopf will beschäftigt werden, sonst kann aus einem frustrierten, nicht gut geforderten Hund auch mal ein etwas aggressiver Zeitgenosse werden. Deswegen ist es auch von Anfang an wichtig, keine grundlegende Erziehung zu verpassen. Dafür sind Hundeschulen bzw. Welpenschulen das optimale Medium. Hier lernt der Hund die Grundregeln und wird gleichzeitig sozialisiert - denn mal ehrlich, wer will schon eine kleine Kratzbürste, die sich nicht mit anderen Hunden versteht. So sind Spaziergänge weitaus entspannter. Jedoch ist auch hier zu beachten, dass das Grundgehorsam gegeben sein muss; denn man darf nie vergessen, dass jeder dieser kleinen Racker ein ursprünglich zur Jagd gezüchteter Hund ist, dessen Jagdtrieb gerne zum Vorschein kommt, wenn er irgendetwas weg laufen sieht oder mit der feinen Nase eine Fährte aufnimmt. Hierzu gibt es extra Kurse, die Hunden beibringen, auf Kommando von einem anvisierten Ziel Abstand zu nehmen.

Welche Ansprüche stellt der Hund - Zeitaufwand, Lebenserwartung und Kosten

• Erziehung (vokalem bei Anschaffung eines Welpen): man sollte mindestens 2-3 Std. pro Tag für die Beschäftigung mit dem Hund einplanen.
• Nicht ohne die Familie: Vor der Anschaffung sollte man mit allen Mitgliedern der Familie klären, ob ein Hund erwünscht ist. Denn schließlich wird der Jack Russel mindestens die nächsten 13 - 15 Jahre Teil Ihrer Familie sein. (natürlich abhängig vom Alter, welches er hat, wenn er zu Ihnen in die Familie kommt)
• Wind und Wetter: Man muss bereit sein, bei jedem Wetter mit dem Hund Gassi zu gehen.
• Job und Freizeit: Es sollte ausreichend Zeit vorhanden sein, da Hunde im Welpenalter so gut wie gar nicht allein gelassen werden dürfen und später MAXIMAL 5 Stunden.
• Anfallende Kosten: Haben Sie die Möglichkeiten jegliche, anfallende Kosten zu tragen (Versicherung: ca. bis zu 100 € / Jahr, Steuer: je nach Stadt zwischen 50 € und 300 € pro Jahr, Arztkosten: Impfungen ca. 70 € im Jahr plus Vorsorge und Behandlung im Krankheitsfall, Entwurmung: ca. 50 € pro Jahr, Anschaffung: beim Züchter zwischen 800 € und 1000 € und im Tierheim (diese Variante bevorzuge ich und habe selber noch nie einen Hund vom Züchter geholt) meist um die 200 € Schutzgebühr, kann von Heim zu Heim schwanken.
• Sie werden Krank oder sind urlaubsreif: Auch dann müssen Sie sich vorher gut überlegen, ob Sie die passende Unterkunft haben (Hundepension oder Familie, die im Falle einer Krankheit auch spontan einspringen können)
• Schule: auch der Hund muss in die Schule. Hier sollten Sie sicher sein, dieses Geld und die Zeit auch investieren zu wollen. Meist lernt der Mensch hier mehr und grundlegendere Sachen als der Hund, also ist dies ein sehr wichtiger Aspekt, um das Verhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Hund zu stärken und zu festigen.
• Unterkunft: Sollten Sie zur Miete wohnen, ist vorher unbedingt abzuklären, ob seitens des Vermieters Hunde bzw. Tiere erlaubt sind. Es kann auch passieren, dass ihr Hund zu einem lauten Zeitgenossen wird; in diesem Falle sollten Sie auch auf evtl. Beschwerden seitens der Nachbarn vorbereitet sein. 

Notwendige Anschaffungen - Was braucht mein Hund, wenn er zu uns in die Familie geholt wird?!

1. Spielzeug
2. Futter- und Wassernapf
3. Halsband und Leine
4. Körbchen (waschbarer Schlafplatz für den Kleinen) -> Hier sollte man sich vorher den angestammten Platz überlegen. Er sollte geschützt sein und somit den Rückzug ermöglichen, dennoch muss vom Hund alles zu beobachten sein.
5. Einen alternativen Schlafplatz "Zweitschlafplatz entweder am anderen Ende der Wohnung oder in der anderen Etage der Wohnung / des Hauses"
6. Gefahrenquellen ausschalten: Im Haus, in der Wohnung, im Garten genau prüfen, ob irgendetwas eine Gefahr darstellen kann: Stromkabel, Steckdosen / Mehrfachstecker, Gartenteich, Schwimmbad, giftige Planzen oder Dünger, zu große Zwischenräume am Balkon oder im Zaun (Jackies können sehr gut und meist tief graben), Treppen mit offenen Stufen...

Bei Kauf Bitte beachten

Transportbox: Sollte immer groß genug sein, sodass sich der Hund auch während der Fahrt mal ausstrecken kann. Sie wollen im Auto ja auch nicht die Knie unter Ihrem Kinn tragen ;)

Napf: Sollte immer aus gut zu reinigendem Material sein und in 2facher Ausführung (Futter und Wasser - Der Wassernapf muss natürlich immer mit frischem Wasser gefüllt sein)

Fazit & Meine Erfahrungen - mit meinem Jackie (s.h. Foto)

All diese Informationen haben hoffentlich geholfen, einen kleinen Überblick über diese lebendige und vielfältige Rasse zu erlangen.

Ich kann meinerseits nur sagen, dass ich mir kaum noch einen anderen Hund, als einen Jack Russel Terrier, vorstellen kann. Klar gibt es noch den Parson Russel, doch hier ist im Groben nur das Aussehen der entscheidende Faktor, für welchen man sich entscheidet.

Meinen Jackie habe ich aus dem Tierheim befreit und gerade deswegen war es mir ein Anliegen, ein wenig über diese Hunde zu berichten. 

Es sind mittlerweile so unheimlich viele Jack Russel in Tierheimen zu vermitteln, dass man weinen könnte. Diese Hunde sind so toll, werden von den Menschen jedoch meist als kleine, süße Kuscheltiere gekauft und weil sie so niedlich kleine Schoßhündchen sind - NEIN, das sind sie eben nicht. Und hier setzt ein Problem an, was ich Anfangs schon kurz angeschnitten habe; Jack Russel wollen gefordert werden, sowohl geistig als auch körperlich, und müssen wissen, dass sie NICHT der Boss sind. Denn aufgrund ihrer hohen Intelligenz verstehen sie es, in kürzester Zeit Oberhand zu bekommen, wenn der Mensch es nicht schafft...und das endet leider oft auch mal in einem kleinen Schnappen, um das Rudel (die Menschen) wieder in die Schranken zu weisen.

Genauso war es auch bei meinem Kleinen. Auch er wurde UNTERschätzt und wurde der Herr im Haus, fing an zu schnappen, weil die Frau im Rudel nicht auf ihn hörte....schwupps wurde er ins Tierheim abgeschoben, obwohl er sich nur mit der Frau nicht verstand. Kinder und Mann hat er geliebt. Hätte man hier mehr Geduld und Können bewiesen, hätte auch diese Abneigung eliminiert werden können.

Nun ist er bei mir, wir haben zu Beginn unsere Streitereien gehabt, haben sie manchmal auch immer noch, aber ich hatte den längeren Atem, meinte "aus" wenn ich "aus" sagte. Meinte "Körbchen", wenn ich "Körbchen" sagte und die Fronten sind zu 99 % geklärt.

Nach mir hat er auch zu Beginn geschnappt, aber ich wusste warum er das tat. Er dachte " wie kann die jetzt so dreist sein und nicht das tun, was ich will". Er hatte es nie anders gelernt und deswegen wäre es für mich keine Option, ihn wegen solcher Lappalien wieder dem Tierheim zurück zu bringen. Ich könnte es mir ohne ihn nicht mehr vorstellen und er ist nicht mein erster Jackie und wird auch nicht der Letzte sein.

So hoffe ich, Ihnen diese tollen Hunde etwas näher gebracht zu haben und freue mich, Ihnen evtl. auftretende Fragen beantworten zu dürfen.

Ich freue mich schon auf die nächsten, mindestens 15 Jahre mit meinem kleinen Großen :)

und sage viel Spaß mit Ihrem besten Freund.