James Bowie - Trapper und Freiheitskämpfer (Bild: larrywkoester / Flickr)

Das Bowie-Messer und der Aufstieg zur Legende

Das Bowie-Messer - eine lange, schwere Klinge mit gebogener Spitze - wurde zum Symbol für James Bowies Mut und Kampfkraft. Es war bei einem Duell im Jahr 1827, bekannt als der "Sandbar-Fight", bei dem Bowie durch seinen furchtlosen Einsatz der Waffe Berühmtheit erlangte. Die Auseinandersetzung hatte ihren Ursprung in einem unentschiedenen Duell zwischen Samuel Levi Wells III und Dr. Thomas Maddox, deren Schüsse nicht getroffen hatten. Ein Zuschauer des Duells schoss daraufhin und traf einen anderen Zuschauer. Im Anschluss feuerte Bowie auf den Schützen, verfehlte ihn jedoch. Der ebenfalls anwesende Norris Wright schoss zur Begleichung alter Rechnungen auf Bowie und traf ihn diesmal im Bauchbereich.

Trotz seiner Verletzung griff Bowie den Schützen mit seinem Messer an. Einige andere Zuschauer kamen Wright zur Hilfe. Obwohl schwer verletzt, tötete Bowie mehrere Angreifer und ging als Sieger aus der Auseinandersetzung hervor. Zeitungen im ganzen Land berichteten über den Vorfall, und Bowie wurde zum Inbegriff des furchtlosen Grenzers. In den folgenden Jahren reiste Bowie weiter durch den Süden, unter anderem nach Mexiko, wo er spanisch lernte und sich mit den lokalen Eliten anfreundete. Er heiratete Ursula de Veramendi, die Tochter des texanischen Gouverneurs, und wurde so Teil der texanisch-mexikanischen Oberschicht. Doch das friedliche Leben währte nicht lange.

Kämpfer für die texanische Unabhängigkeit

Als der Konflikt zwischen den amerikanischen Siedlern in Texas und der mexikanischen Zentralregierung eskalierte, schloss sich Bowie den Aufständischen an. Er kämpfte für die Unabhängigkeit und zeigte sich erneut als mutiger Anführer. In der Armee des texanischen Freiheitskämpfers Sam Houston übernahm er wichtige Aufgaben - unter anderem die Verteidigung der Missionsstation Alamo in San Antonio. Im Februar 1836 wurde Bowie zusammen mit William B. Travis zum Befehlshaber der rund 180 Männer starken Garnison in der Alamo-Mission ernannt. Zu diesem Zeitpunkt war Bowie bereits erkrankt, vermutlich an Typhus oder Tuberkulose. Dennoch weigerte er sich, die Stellung zu räumen.

Am 6. März 1836 wurde Alamo von mehreren tausend Soldaten unter General Santa Anna angegriffen. Bowie, zu diesem Zeitpunkt bettlägrig, ließ sich in sein Zimmer tragen, wo er bis zum Tod kämpfte. Die Schlacht von Alamo wurde zur Legende - und James Bowie zum Märtyrer des texanischen Freiheitskampfes. Posthum ernannte man ihn zur Ikone des amerikanischen Westens. Schulen, Städte, Countys und sogar ein berühmtes Messer tragen heute seinen Namen.

Seine Geschichte wurde in zahlreichen Büchern und Filmen romantisiert. Manchmal übertrieben, doch stets als Sinnbild für Tapferkeit, Entschlossenheit und Freiheitsliebe. Ob als Trapper in den unberührten Wäldern Louisianans, als Geschäftsmann, Duellant oder Freiheitskämpfer - James Bowies Leben steht exemplarisch für den rauen, gefährlichen, aber auch faszinierenden Geist der amerikanischen Grenzzeit. Sein Name bleibt untrennbar mit dem Mythos des wilden Westens und der Geburt des Staates Texas verbunden.

Autor seit 13 Jahren
397 Seiten
Laden ...
Fehler!