Schiffe brachten die indianischen Sklaven nach Westindien (Bild: Jim Surkamp / Flickr)

James Moore unternahm mehrere Angriffe auf das zu Spanien gehörende Florida

James Moore wurde um 1650 in England geboren. Über seine Familie ist wenig bekannt. Sein Vater war Roger Moore (auch bekannt als Rory O' Moore), ein Anführer der irischen Rebellion von 1641. Erstmals erwähnt wird James Moores Name in den Aufzeichnungen der Provinz Carolina aus dem Jahr 1675. Moore heiratete Margaret Beringer, dieTochter von Lady Margaret Beringer Yeamans, der Witwe von Sir John Yeamans (19. April 1611 - 13. August 1674). Er war der 3. Kolonialgouverneur von South Carolina. Aus der Ehe mit Margaret Beringer gingen 10 Kinder hervor. Die Familie Moore gehörte bald zu den mächtigsten und einflussreichsten in Carolina. Sie besaßen umfangreiche Plantagen und Farmen, sowie ein Haus in Charleston und ein weiteres in der Gegend von Goose Creek.

In den Jahren 1677, 1682 und 1683 diente James Moore als Kolonialer Administrator. 1690 leitete er eine Expedition in das Hinterland von Carolina. Moore überquerte die Appalachian Mountains, um die Möglichkeit von Handelsbeziehungen mit den amerikanischen Ureinwohnern auszukundschaften. 1698 wurde er in den Kolonialrat gewählt. Ein Jahr später ernannte man ihn zum Oberrichter. Diesen Posten behielt er bis 1700, dann wurde er Nachfolger des verstorbenen Gouverneurs Joseph Blake. Während seiner Amtszeit, die bis 1703 andauerte, unternahm er mehrere Angriffe auf das zu Spanien gehörende Florida. Dabei verließ er sich auf die Unterstützung einiger verbündeter Indianerstämme, wie beispielsweise der Yamasee.

Viele Indianer wurden versklavt und nach Westindien verschifft

Nach dem Ausbruch des Königin-Anne-Krieges im Jahr 1702 führte er 500 Kolonisten, 300 indianische Verbündete und 14 kleine Schiffe entlang der Küste von Florida, um die spanischen Missionen zu zerstören. Doch der Plan scheiterte. Die Spanier und ihre indianischen Verbündeten hatten sich in der Festung Castillo de San Marco verschanzt und widerstanden Moores Belagerung. Aufgrund seines Versagens musste er von seinem Posten zurücktreten. 1704 führte Moore eine Expedition von 50 Engländern, 1.000 Creek, Yamasee und anderen verbündeten Indianerstämmen nach Westflorida, um die Apalachee zu bekämpfen. Sie waren der mächtigste Indianerstamm der Region und standen auf der Seite Spaniens.

Mit über sechstausend christianisierten Indianern, die in den spanischen Missionen gefangen genommen worden waren, kehrten Moore und seine Leute nach South Carolina zurück. Die Niederlage der Apalachee führte dazu, dass viele Indianer versklavt und von Charleston nach Westindien verschifft wurden. Andere brachte man nach New York, Pennsylvania oder Neuengland. Tausende mussten auf den immer größer werdenden Zuckerplantagen auf den Bahamas, Barbados und Jamaika arbeiten. Krankheiten, Hunger und die unmenschlichen Bedingungen waren der Hauptgrund, weshalb viele Sklaven kaum mehr als ein Jahr überlebten. Nach 1730 war der Nachschub an indianischen Sklaven nahezu erschöpft. Der schwunghafte Handel nahm rapide ab. Im Gegenzug stieg der Import afrikanischer Sklaven dramatisch an.

Für James Moore war der Sieg über die Apalachee ein großer Triumph. Jahrzehntelang hatte die Region unter spanischer Kontrolle gestanden, doch nun übernahmen die Engländer das Gebiet und bauten ihre Vormachtstellung gegenüber den Spaniern und Franzosen aus. James Moore starb 1706 an einer tropischen Krankheit, möglicherweise Gelbfieber. Er war der Großvater von Brigadegeneral James Moore (um 1737 - 1777) und Urgroßvater von Generalmajor Robert Howe (1732 - 1786)

BerndT, am 04.04.2017
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Bildquelle:
The National Archives UK (Sklavenhandel in Amerika)
C. VanHook / Flickr.com (Der Untergang der Calusa-Indianer)
Deanna Klahey (Kopfgeldjäger im Wilden Westen)

Autor seit 12 Jahren
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