Ein Schwede zum Vernaschen . . .

Wen auch immer es mal in die abgelegenste schwedische Provinz verschlagen sollte, wo am Ende sogar eine Verständigung nur noch auf Schwedisch und per Zeichensprache möglich ist, der kann sich trotzdem mutig ins dortige Wirtshaus begeben und lässig ein äußerst delikates Mahl bestellen, wenn er sich nur diese zwei Wörter gemerkt hat: "Janssons Frestelse". Keine Sorge, das Gericht wird auf vielen Speisekarten stehen, und falls wider Erwarten nicht, so hat garantiert jeder Küchenchef und selbst jede Hausfrau alles dafür Nötige vorrätig und zaubert das locker außer der Reihe auf den Tisch. Nur ein wenig Zeit fürs Warten ist erforderlich, wie das bei Aufläufen nun mal so ist. Doch die Geduld lohnt sich gerade hier ganz bestimmt. Versprochen!

"Janssons Versuchung", wie die schwedische oben gemurmelte Zauberformel auf Deutsch heißt, besteht aus folgenden Komponenten:

 

750 g Kartoffeln, festkochend

2 – 3 Zwiebeln

3 Esslöffel Margarine

125 g Anchovisfilets bzw. Appetit-Sild o. ä.

0,2 l süße Sahne

1 Teelöffel weißer Pfeffer

2 – 3 Esslöffel Semmelbrösel

Margarine zum Einfetten der Auflaufform


Los geht es

vorher

Die ungekochten Kartoffeln schälen, abspülen und stifteln. Das geht am einfachsten, wenn sie zuerst in Scheiben geschnitten werden und diese danach in Streifen. Die Größe sollte etwa der von Pommes frites entsprechen. Es ist aber nicht ratsam, stattdessen gleich zu vorbereiteten Tiefkühl-Pommes zu greifen.                           

Nun sind die geschälten Zwiebeln in Scheiben zu schneiden. Ob diese als Scheiben belassen werden oder in Ringen gelöst werden, ist egal.

                                 vorher

Jetzt wird eine Auflaufform mit Margarine gut eingefettet und der Boden mit einer Hälfte der Kartoffelstifte ausgelegt, mit weißem Pfeffer bestreut, mit den Zwiebeln belegt und mit den Fischfilets bedeckt. Darauf kommt dann die zweite Hälfte der Kartoffeln, die wieder gepfeffert wird.

Zum Schluss wird alles mit der Sahne übergossen, mit den Semmelbröseln bestreut und mit Margarineflöckchen besetzt.

Im Backofen wird der Auflauf abgedeckt bei 200° C auf der mittleren Schiene für circa 45 Minuten gebacken.

 

 

 

 

 

 

 

 

                              nachher

 

(Quelle beider Bilder: nitro2k01 (Gameboy Genius) / Flickr.com)


Was noch geht

Zusätzliches Aroma bringt es, wenn ein wenig von der Flüssigkeit aus der Fischdose oder dem Fischglas unter die Sahne gerührt wird, bevor diese über den Auflauf gegeben wird.

Die Flöckchen auf der Oberfläche sind aus Butter natürlich noch feiner als aus Margarine, vor allem, wo die Gartemperatur in diesem Fall nicht zu hoch ist. Zum Fetten der Form empfiehlt sich allerdings Margarine.

 

Die Chancen sind groß, dass dieser Fisch-Kartoffel-Auflauf ins familiäre Rezept-Repertoire Eingang findet. Er besitzt das volle Aroma eines lecker gelungenen Auflaufs und sättigt, ohne jedoch hinterher schwer im Magen zu liegen.

Da heißt es künftig sicher häufiger mal:

  

Smaklig måltid!

 


 

Textdompteuse, am 02.09.2011
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